Gesundheitstrainerin Christine Nesch aus Eutingen stellte in Rohrdorf verschiedene Kneipp-Anwendungen, wie hier das Armbad, vor.Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Gesundheit: Christine Nesch stellt Anwendungen von Sebastian Kneipp vor / Körper soll arbeiten

Wie vielseitig die Kneipp-Anwedungen sind und wie mit wenigen Mitteln das Immunsystem gestärkt werden kann, zeigte Gesundheitstrainerin Christine Nesch im Gemeindehaus in Rohrdorf.

Eutingen-Roh rdorf. Bereits im Frühjahr befand sich die Eutingerin mit der Katholische Erwachsenenbildung (KEB) im Gespräch und kam dabei auf den Vortrag im Nachbarort.

Die Rohrdorferin Magda Schäfer begrüßte im Namen der KEB die 15 Teilnehmerinnen aus der Gemeinde Eutingen zum eineinhalbstündigen Kneipp-Abend unter dem Motto "Mit Kneipp das Immunsystem stärken".

"Das Thema ist brandaktuell, aber eigentlich ist es immer aktuell", betonte Christine Nesch, dass man das ganze Jahr über was für sein Immunsystem tun sollte. Sie sei zwar in der Stadt groß geworden, habe aber immer Berührungspunkte zu natürlichen Möglichkeiten, anstatt Tabletten und Chemie gegen Krankheiten.

Wadenwickel gegen Fieber oder den Saft des schwarzen Rettichs seien nur ein paar Hausmittel.

Wichtige Regeln bei Wasserbädern

Weil sie sich für diesen gesun dheitlichen Bereich interessiert habe, sei sie auch auf den "Wasserpfarrer und Menschenfreund" Sebastian Kneipp aufmerksam geworden. Kneipps fünf Säulen mit Wasser, Bewegung, Ernährung, Pflanzen/Kräuter sowie Balance (Lebensordnung) seien während dieser Corona-Pandemie wichtiger als je zuvor.

Christine Nesch zeigte den Zuhörerinnen, welche Bedeutung beispielsweise das Wasser habe. Kneipp hatte zahlreiche Bäder, Güsse und Wasseranwendungen während seiner Lebenszeit von 76 Jahren zusammengestellt und selbst ausprobiert.

Alle könne sie nicht zeigen, wies die Eutingerin daraufhin, dass dafür selbst die Zeit während des zweiteiligen Kneipp-Vortrags, wobei der zweite Teil im Januar ist, nicht reichen würde.

Wichtig waren ihr die Regeln wie nie eine Kaltanwendung am kalten Körper vornehmen, zwischen den Anwendungen Pausen von ein bis zwei Stunden einzulegen, die Anwendungen nicht mit vollem Magen umzusetzen und weitere.

Nicht jede Anwendung sei für jeden Menschen gedacht, denn alle Menschen seien sehr unterschiedlich. Daher sprach die Gesundheitstrainerin hier nur einige Empfehlungen aus, jedoch sollten die Anwender die Maßnahmen mit ihrem Arzt absprechen.

Als sie die Wanne für das Armbad holte, betonte sie, dass so eine Anwendung oft nicht beim ersten Mal funktioniere. "Man muss es regelmäßig, über Wochen machen", empfahl sie.

In eine spezielle Wanne aus dem Wirkungsort von Pfarrer Kneipp, Bad Wörishofen, legte sie zuerst den herzfernen rechten Arm und dann den linken. Das Armbad beschrieb sie als "Kaffee des Kneippianers", das fit mache. Jedoch sollte es nicht vor dem Schlafengehen angewandt w erden. Ebenso sollten die Anwender danach nicht die Arme abtrocknen, sondern nur abstreifen. "Der Körper muss arbeiten", betonte die Mutter von zwei Kindern, die seit einigen Jahren die Kneipp-Anwendungen umsetze.

Morgens würde sie beispielsweise barfuß durch den Garten gehen. Auch das Wassertreten setze sie daheim um, gab aber den Tipp, langsam zu starten und den Körper daran zu gewöhnen. Die Zuhörerinnen hatten eine Frage, ob sie nach dem Saunagang in ein kaltes Becken eintauchen sollten.

Die Referentin empfahl, das aber nur kurz zu machen, um den Stoffwechsel anzuregen. Weitere Tipps hatte sie für Menschen, die nachts aufwachen oder nicht schlafen können. Sie zeigte auch den Gesichtsguss sowie den Knieguss und beantwortete die Fragen dazu.

Der zweite Teil ist am 27. Januar im Rohrdorfer Gemeindehaus. Wer den ersten Teil verpasst habe, könne sich trotzdem über die KEB anmelden, denn Christine Nesch werde eine Wiederholung vornehmen. Für ihre ausführlichen Erklärungen und die praktischen Beispiele erhielt die Eutingerin starken Applaus.