Der Gemeinderat Eutingen stellt mengemäßige Diskrepanz der Gewerbeflächenberechnungen klar. Foto: © zephyr_p – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gemeinderat Anton Friedrich weist auf vermeintliche Flächen-Diskrepanz hin / Nicht miteinander vergleichbar

Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung sprach Rat Anton Friedrich die seiner Meinung nach mengenmäßige Diskrepanz zwischen der tatsächlichen Gewerbeflächenberechnung der Verwaltungsgemeinschaft Horb für den Empfinger "Kompass 81" und die im Juni 2018 für die Fortschreibung des Regionalplans angemeldeten Gewerbeflächen der Gesamtgemeinde an.

Eutingen. Seiner Einschätzung nach würden die zwei Bedarfszahlen, die aus diesem Zusammenhang im Umlauf sind, nicht zusammenpassen. Er nannte sie, Stand heute, einen lustigen mathematischen Unterschied. Wenn man die reinen Zahlen, auf der einen Seite die Flächenanmeldung beim Regionalverband in der Größenordnung von über 32,5 Hektar aus dem Jahr 2018 und den vom Büro Gfrörer unter Federführung der Stadt Horb errechneten Gesamtflächenbedarf für Gewerbegebiete von 7,6 Hektar vergleicht, mag es zwar verwirrend sein, doch trennt man beide Vorgänge, wird schnell klar, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat.

2018 durften sich die Räte aus den Ortschaften sowie die Gemeinderäte so etwas ähnliches wie einen "Planungswunschzettel" erstellen. Natürlich wurde dabei nicht gekleckert, sondern ordentlich geklotzt. Vergleichbar mit einem Wunschzettel für Weihnachten, bei dem die Kinder auch mehr aufschreiben als sie je kriegen werden, gingen damals die Gremiumsmitglieder zu Werke.

Herauskam ein "Wunschzettel" bei dem für die Erweiterung Sondergebiet Postfrachtzentrum zwei Hektar, für die Erweiterung Gewerbegebiet "Neuer Bahnhof West" bis zur B 28 sechs Hektar, für die Erweiterung Gewerbegebiet "Neuer Bahnhof Ost" viereinhalb Hektar, für die Gewerbegebiete "Gässle" in Weitingen zweieinhalb Hektar und die Erweiterung des Gewerbegebiets "Röte" in Weitingen weitere zwei Hektar vorgesehen waren sowie für die Erweiterung des Holzhandels Schneider eine Gesamtfläche von dreieinhalb Hektar zum Ansatz kam.

Größter Brocken in dieser Flächen-Wunschliste ist jedoch das Areal für das Interkommunale Gewerbegebiet zwischen Postfrachtzentrum und B 28a, das heutige Segelfluggelände, das mit 20 Hektar gewaltig zu Buche schlägt. Insgesamt haben die Gemeinderäte der letzten Legislaturperiode damals 32,5 Hektar Fläche als mögliche Gewerbeflächen auf der Gemarkung Eutingen prophylaktisch beim Bezirksverband, nach dem altschwäbischen Motto: "Was ma hot, des hot mer", angemeldet, ohne einen konkreten Bedarf zu haben.

Die entgegenwirkenden 7,6 Hektar aus der Bedarfsanalyse der Verwaltungsgemeinschaft Horb, die für das Gewerbegebiet "Kompass 81" vom Büro Gfrörer erstellt wurde, basiert im Gegensatz zur Wunschliste auf echten Zahlenwerten und Parametern, die nach dem "Gifpro-Modell" mit dem man Gewerbe- und Industrieflächen-Bedarfs-Prognose erstellt, errechnet wurden.

Man kann also leider nicht die Rechnung: "Wunschliste abzüglich Empfinger Kompass ergibt noch jede Menge restlicher Gewerbefläche" aufmachen, sondern sollte eigentlich beide Nenngrößen schnellstmöglich vergessen. Am Empfinger "Kompass 81" beteiligt sich Eutingen nicht, und welche Flächenvolumina im Regionalplan ausgewiesen werden, darüber liegen heute noch keine belastbaren Aussagen vor.

Bürgermeister Armin Jöchle hat versuchte, diese Konstellation im Zuge der Gemeinderatssitzung zu erklären und Gemeinderat Hubert Lachenmaier betonte ebenfalls, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun habe. In einem persönlichen Telefonat mit unserer Zeitung sagte Jöchle, dass er die Sachzusammenhänge auch nochmals schriftlich an Anton Friedrich weiterleiten wird.