Was der "Reporter Ken" so in der Advents- und Weihnachtszeit erlebt hat, hält er auf verschiedenen Tafeln, mit Fotos und Symbolen fest.Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Ausstellung: "Weg durch die Advents- und Weihnachtszeit" ist noch bis 10. Januar zu besichtigen

Eutingen. Was bedeutet Advent? Wann feiern diejenigen mit dem Namen Barbara Namenstag? Wie viele Heilige erleben Gläubige in der Advents- und Weihnachtszeit? Wer die Sankt-Stephanus-Kirche in Eutingen noch bis 10. Januar besucht, kann auf dem "gemeinsamen Weg durch die Advents- und Weihnachtszeit" diese Fragen beantworten und einiges erleben.

Die Eutingerinnen Barbara Hersacher und Bettina Gerster haben sich dazu viele Gedanken gemacht und einen Weg beim Altar gestaltet. "Jetzt geht uns dann der Platz aus", lacht Barbara Hersacher. Sie hatte bereits um die Osterzeit viele Ideen von anderen Kirchengemeinden gesammelt. Bereits zum Sankt-Martins-Tag durften die Kirchenbesucher an vier Stationen einiges erleben und mit nach Hause nehmen: beispielsweise ein Licht basteln, Bilder ausmalen, Backanleitung und weiteres. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie und weil viele kirchliche Angebote in der Seelsorgeeinheit weiterhin ausfallen, schlug Hersacher dem gemeinsamen Ausschuss ein Projekt vor.

In der Sankt-Stephanus-Kirche in Eutingen konnte der "gemeinsame Weg durch die Advents- und Weihnachtszeit" realisiert werden. Täglich ist die Kirche von 8 bis 17 Uhr geöffnet. Unter Einhaltung der Hygieneregeln können Interessierte die verschiedenen Stationen anschauen, innehalten, aber auch Aufgaben mit nach Hause nehmen.

Zudem wurden an den Advents-Sonntagsgottesdiensten Aktionen angeboten und der Weg erweitert. Vor allem Kinder und Familien sollen mit dem Weg-Projekt angesprochen werden. "Wir haben einiges zusammengetragen und hätten vorab nie gedacht, dass die Adventszeit so voll ist mit so vielen Sachen", freut sich Hersacher. Der Kirchengemeinderätin war es wichtig, dass das Brauchtum nicht verloren geht: "Wir wollten zeigen, warum gefeiert wird. Was so Besonders ist. Da ist auch viel für Erwachsene dabei." So wird auf einer laminierten Folie erklärt, dass Advent Ankunft heißt. Zwei Augen am oberen Teil des Textes deuten darauf hin, dass dies eine Lese-Station ist. Es gibt aber auch Denk- und Tun-Stationen. Zu Nikolaus konnten vor allem die jungen Kirchen-Besucher den heiligen Nikolaus zusammenfalten und nachbasteln. Sie erfuhren über dessen Leben, dass er in Myra, etwa 100 Kilometer südwestlich von Antalya, gelebt hatte. Wissen, wie dass der heilige Nikolaus Notleidenden half, kann beim Lesen des Textes aufgefrischt und beim Basteln verinnerlicht werden. "Die Kinder lesen nicht nur, sie erleben auch einiges", beschreibt Hersacher, dass sie und Bettina Gerster verschiedene Sinne ansprechen wollen.

Ihrer Namenspatronin widmete Hersacher am 4. Dezember einen Teil des Weges, mit Erklärung, geschmückt mit einem Zweig, der auf den Barbara-Zweig hindeutet. "An ihrem Festtag stellt man nach altem Brauch Zweige ins Wasser, die dann gleichnishaft zu Weihnachten erblühen", folgt die Erklärung. Wer ab dem 13. Dezember die Kirche aufsuchte, erfuhr mehr zur heiligen Lucia: "Sie gehörte zu den treuen Anhängern von Jesus – so um 300. Damals wurden die Christen noch verfolgt. Deshalb kamen sie in den dunklen Gängen, die unterhalb der Stadt lagen, zusammen und beteten dort zu Gott." Die heilige Lucia habe sich einen Lichterkranz auf den Kopf gesetzt, um Licht ins Dunkle zu bringen. Daher durften die Besucher des Gottesdienstes ein Licht mitnehmen und es verschenken, um an das Wirken der Heiligen zu erinnern. Die Organisatorinnen zeigten auf, dass man durch nette Worte, durch das Aussprechen eines Dankeschöns und durch kleine Gesten ein "Licht" sein könne.

Aus der Sicht des Reporters "Ken" wird in leichter Sprache über die Vergangenheit berichtet. Neben den Heiligen wie Barbara, Nikolaus, Lucia und Silvester ließ das Team an den Adventssonntagen die Engel, Stephanus hochleben. In den kommenden Tagen sind weitere wichtige Personen dran. Die Kinder können sich einiges für Zuhause mitnehmen. Was nicht mehr im vorderen Bereich der Kirche liegt, wurde aufgrund der vielen Angebote am Schriftstand untergebracht. "Wir hätten mit mehr Kindern gerechnet", erklärt Hersacher, dass gerne noch mehr an der kostenfreien Aktion teilnehmen dürfen. Bei Erfolg könnten weitere Aktionen umgesetzt und so auch während der Corona-Pandemie allen Interessierten etwas geboten werden.