Interessiert schauen sich Bürger bei der Versammlung ausgehängte Pläne zum Projekt an. Foto: Schwarzwälder Bote

Einwohnerversammlung: Erweiterung und Sanierung der Sporthalle Weitingen mit Neubau Feuerwehrhaus in der Diskussion

Das in Planung befindliche Projekt Erweiterung und Sanierung der Sporthalle Weitingen mit Neubau Feuerwehrhaus wurde in einer Einwohnerversammlung der Bevölkerung zur Diskussion gestellt. Deutlich wurde dabei, dass vor allem die örtlichen Vereine und die Feuerwehr das Vorhaben befürworten.

Eutingen-Weitingen. Um alle auf den selben Informationsstand zu bringen, wurde die aktuelle Planvariante vom Architekturbüro Hauserpartner aus Altensteig, vertreten durch Architekt Andreas Bürker, vorgestellt sowie die Planung für die Außenanlagen von Landschaftsarchitektin Ulrike Kern aus Eckenweiler. Dabei machte Bürker deutlich: "Planung ist immer ein Prozess, eine Entwicklung. Wir wollen zeigen, wo wir herkommen und wo wir inzwischen angekommen sind." Änderungen seien also noch möglich. Der Architekt gab bereits in der Gemeinderatssitzung im November ausführlich Auskunft zu dem aktuellen Planungsstand (wir berichteten; siehe Info).

Weitingens Ortsvorsteher Roland Raible freute sich über das Interesse der Bürger, die zahlreich erschienen: "Es ist ein großes Infrastruktur-Vorhaben, das sich seit Jahren in Planung befindet." Dafür hoffe er auf die Unterstützung des Gemeinderats und der Bevölkerung, denn "wir Weitinger haben andere Projekte auch unterstützt."

Für die Feuerwehr kam der Abteilungskommandant Weitingen, Marco Leins, zu Wort: "Die Situation der Räume der Feuerwehr Weitingen ist sehr eng. Diese Planungen haben wir in verschiedenen Gremien geprüft und sie entspricht unseren Vorstellungen." Tobias Plaz, Kommandant der Gesamt-Feuerwehr erklärte, dass eine Fusion wie von manchem vorgeschlagen, mit Verweis auf den Feuerwehrbedarfsplan, keine Alternative sei: "Die Gründe sind vielfältig. Wir brauchen eine gute Tagesverfügbarkeit. Vor allem beschäftigen uns inzwischen auch Unwetter stark. Im vergangenen Jahr waren wir froh, dass wir auf vier Abteilungen zurückgreifen konnten."

Gerhard Böckle, der für den TSV Weitingen bei den Besprechungen dabei war, erklärte, dass die Planung die Bedürfnisse des Vereins voll abdecke. Derzeit müssten sich die Gastmannschaften noch im Gang umziehen und viele Geräte könnten im oberen Geschoss nicht untergebracht werden, "zukünftig wäre das wesentlich einfacher." Auch die geplante kleine Küche würde helfen, so könne man künftig einfacher ein kleines Essen anbieten.

Wöchentlich nutzen 250 bis 300 Sportler die Halle

Benjamin Schweizer, seit Kurzem Ex-Vorsitzender Sport beim TSV Weitingen, erklärte, dass wöchentlich rund 250 bis 300 Sportler die Halle nutzen. "Wir bieten in ehrenamtlicher Arbeit ein breites Angebot für alle und wollen diese Halle mit Leben füllen", führte Schweizer aus.

Für die Weitinger Vereinsgemeinschaft sprach Rolf Schäufele: "Die Halle ist in die Jahre gekommen. Und alle werden ihren Beitrag zu dem Projekt leisten. Wir brauchen ein sauberes, gepflegtes sowie sicheres Umfeld."

Edgar Schmid "Vorsitzender a.D. des Musikvereins", wie er sich selbst vorstellte, schlug vor, eine mobile Trennwand für die Halle in die Planung aufzunehmen, "das wäre hilfreich für kleine Veranstaltungen." Architekt Bürker erklärte, dass dafür bereits die Kosten ermittelt wurden und es grundsätzlich möglich sei.

"Ich kenne die Halle seit mehr als 40 Jahren", sagte Gerhard Raible und fügte hinzu "der Platz wird gebraucht oben wie im Untergeschoss." Die geplanten Klos im Bereich der Schützen im UG, würde er allerdings lieber nach außen bauen und die geplanten WCs als Lagerräume verwenden wollen. Des Weiteren verstehe er nicht, dass die Gäuwärme vor habe, umzuziehen. Stattdessen solle eine Unterkellerung gemacht werden, um einen größeren Heiztank unterzubringen. Bürker antwortete: "Die Heizung hat derzeit schon Probleme, den Lüftungsvorschriften überhaupt zu entsprechen, man muss also sowieso etwas machen, aber die Räume kann man auch anders gestalten." Auch nur eine kleine Erweiterung der Unterkellerung würde etwa 200 000 bis 300 000 Euro kosten. Eutingens Bürgermeister Armin Jöchle fügt hinzu: "Eins muss hier noch mal klar gesagt werden: Die Schützensanierung ist nicht Bestandteil der Hallensanierung. Die Schützen müssten zu dieser Planung sagen, ›Ja, das machen wir‹. Mit den hier veranschlagten 250 000 Euro kann man also nichts anderes bauen."

Bei der Planung musste jeder zurückstecken

Jöchle machte deutlich, dass im Zuge der Planung "jeder zurückstecken" musste und man nun nicht etliche Änderungen vornehmen könne nach dem Motto "die 100 000 bis 200 000 Euro mehr können wir auch noch zahlen", sonst komme man schnell in den Bereich einer weiteren Million für das Projekt.

Wie hell oder auch dunkel es künftig mit den geplanten neuen Fenstern in Zukunft in der Halle sein werde wollte Rainer Himmelsbach wissen und regte an, zwei Ladestationen für E-Autos oder -Bikes auf dem Parkplatz einzuplanen. Bürker wies darauf hin, dass die Fläche der Fenster zwar insgesamt weniger sein werde, aber eine normale, klare Verglasung anstelle der trüben Industriegläser verbaut werden solle. Bürgermeister Jöchle meinte, dass die Anbringung von E-Ladestationen geprüft werde, aber regte an, ob nicht ein anderer Standort, beispielsweise in der Ortsmitte, sinnvoller wäre, da die Parkplätze der Halle außerhalb von Veranstaltungen selten genutzt würden.

Martina Schweizer wollte wissen, warum man sich bei der Planung für Flachdächer entschieden habe, denn sie habe Bedenken bei dieser Form. Architekt Bürker antwortete: "Das Flachdach hat sich in den vergangenen Jahren verbessert. Alle haben jetzt ein Gefälle, 0 Grad gibt es nicht mehr, also ist die Schneelast grundsätzlich gleich wie bei einem Spitzdach." Bürgermeister Jöchle wies darauf hin, dass auf den Flachdächern auch eine Begrünung geplant sei.

Abschließend sagte Jöchle: "Ich halte die Verschuldung für vertretbar. Außerdem wird es jedes Jahr teurer werden. Wir brauchen die Unterstützung von ihnen, aus der Bevölkerung. Ich gebe aber auch zu Bedenken, viel Spielraum nach oben ist nicht."

Erdgeschoss

Hier soll es an der Nordseite der Halle zusätzliche Nebenräume geben, in denen dann Geräte, Stühle, Bühnenelemente und ähnliches Platz finden. Der Barbereich wird angegliedert und kann bei Bedarf ebenfalls als Lagerraum genutzt werden. Der Haupteingang soll bleiben, aber im Eingangsbereich soll nun ein kleines Foyer mit Garderobe entstehen. Die WC-Bereiche werden an das Foyer angegliedert, können aber durch Türen abgetrennt werden.

Untergeschoss

Dort müsse die Fahrzeughalle für die Feuerwehr vor- und angebaut werden, da man eine gewisse Höhe für die Fahrzeuge brauche, die innerhalb des momentanen Gebäudes nicht vorzufinden sei. Außerdem soll es einen Seminarraum geben – bisher war hier das Bürgerstüble.

  Bauzeit

Geplant ist der Baubeginn für das Jahr 2020. Die Arbeiten werden dann etwa 1,5 Jahre dauern, in denen die Halle nicht genutzt werden kann.

  Kosten

Die Sanierung der Halle mit Anbau Nebenräume kostet rund 3,98 Millionen Euro. Die Kosten für das Feuerwehrhaus belaufen sich auf etwa 1,48 Millionen Euro. Insgesamt würde das Projekt derzeit also rund 5,4 Millionen Euro kosten. Mit einer Preissteigerung bis 2020 gerechnet werden die Kosten auf letztlich etwa 5,8 Millionen Euro steigen.

  Zuschüsse

Hilfe wird es aus dem Ausgleichsstock geben und die Feuerwehr hat die Zusage für einen Zuschuss bereits. Außerdem werden Zuwendungen aus der Sportstättenförderung und Sanierungsmittel erwartet. Insgesamt kämen so voraussichtlich etwa 1,5 bis zwei Millionen Euro zusammen, die Gemeinde müsste den Rest aufbringen.