Hans Viktor Urban (von links), Bürgermeister Armin Jöchle, Monika Bauer, Sabine Theurer, Gudrun Kanitz und Sindy Hänel Fotos: Lück Foto: Schwarzwälder Bote

Personal: Monika Bauer hat Gemeinde-Institution nach vorne gebracht / Neue Leiterin setzt in Zukunft auf Veranstaltungen

Wechselstimmung in der Gemeindebücherei: Der scheidenden Leiterin Monika Bauer steigen kurz die Tränen in die Augen, und die neue Leiterin Sabine Theurer (nicht verwandt und nicht verschwägert mit Michael Theurer aus Horb) will jetzt die Kids mit neuen Aktionen begeistern.

E u t ingen. Das ist ein weiterer Schritt nach vorne für die Gemeindebücherei: Mit Sabine Theurer bekommt die Bildungseinrichtung eine Chefin, die schon in Nagold gezeigt hat, dass sie mit Kindern kann. Und mit ihr setzt die Gemeinde auf einen Bibliotheks-Profi, die der Aufbauarbeit von Monika Bauer neue Impulse geben kann.

Nicht nur, weil Theurer jetzt eine 30-Prozent-Stelle hat, während Bauer nur zehn Prozent hatte.

Theurer tritt in große Fußstapfen, die Bauer hinterlassen hat. Die Leiterin der Stadtbibliothek Horb hat mit dem Team aus ehrenamtlichen Helfern aus Eutingen die Gemeindebücherei seit der offiziellen Eröffnung nach dem Umzug in der ehemaligen Werkrealschule am 26. Januar vor drei Jahren richtig nach vorne gebracht.

Sindy Hänel, Fachberaterin für das öffentliche Bibliothekswesen vom Regierungspräsidium Karlsruhe: "Die Bibliothek hat durchweg positive Zahlen. Seit 2017 haben sich 260 Eutinger neu angemeldet, das sind pro Jahr mehr als hundert. Jedes Mitglied hat 18 Medien jährlich ausgeliehen. Für eine Bibliothek im ländlichen Raum ist das eine tolle Entwicklung!"

Woran liegt es? Bestimmt an der Medienauswahl, wie Bauer bestätigt: "Das muss stimmen. Man muss ein Gefühl dafür kriegen, was die Leser wollen."

Und da hat das ehrenamtliche Team die richtigen Impulse. Gudrun Kanitz: "Ich suche Bücher raus, schreibe eine kurze Inhaltsangabe und habe das an Monika weiter gegeben." Bauer: "Das war perfekt. Wir waren uns immer einig."

Und die neue Leiterin Sabine Theurer sagt: "Eutingen hat einen schönen Bestand. Sehr tolle, aktuelle Romane. Mir fällt jetzt spontan kein Lieblingsbuch von mir ein, was ich hier vermisse!"

Kein Wunder, dass Eutingens Bürgermeister Armin Jöchle lobt: "Es war ein Glückstreffer, dass wir Monika Bauer gefunden haben. Und, dass das ehrenamtliche Team so großartige Arbeit geleistet hat. Man merkt: Sie brennen für das Thema. Auch Sabine Theurer ist ein Glücksfall. Denn das sie aus der Stadtbücherei Nagold weggegangen ist, wird dort bedauert, wie mir zugetragen wurde. Wir haben eine Fachkraft mit Ideen bekommen! Jedes Mal, wenn ich seit dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten gekommen bin, war ich erstaunt. Mittlerweile sieht es hier richtig kuschelig aus. Ich denke, man kann die Faszination Buch weiter vermitteln, wenn man hier Treffpunkte schafft. Für Senioren oder für Kinder."

Und genau das hat Theurer in Nagold schon gemacht. Dort war sie für die Kinder- und Jugendabteilung mit 60 000 Medien zuständig. Theurer: "Wir haben mit Ehrenamtlichen die Nagolder Märchenreise ins Leben gerufen, an denen regelmäßig den Kindern vorgelesen wurde." Events wie der "Star Wars Read Day" oder Detektivseminare nach dem Motte "Einbruch in die Stadtbücherei" – auch alles Veranstaltungen, die Theurer in der Nachbarstadt auf die Beine gestellt hatte.

Doch wie kommt sie jetzt nach Eutingen? Sabine Theurer schmunzelt: "Die Ausschreibung für die Stelle hing in der Stadtbibliothek Nagold. Meine Zwillinge sind jetzt sieben Jahre alt – und da habe ich eine Tätigkeit mit weniger Stunden als in Nagold gesucht, weil mich meine Kinder jetzt so in Beschlag nehmen!"

Das passt also alles. Bestimmt ein guter Grund, in die Bibliothek zu gehen.