Der Bauhof, die Gemeindeverwaltung und Anwohner fragen sich, warum Müll nicht einfach sachgerecht entsorgt werden kann. Foto: Feinler

Teppiche, Ölkanister und Styroporteile liegen bei Altglas- und Altpapiercontainer herum.

Eutingen - Egal ob alte Teppiche, Ölkanister oder Styroporteile - Die Altglas- und Altpapiercontainer zwischen dem Bauwagen und dem Recycling-Center von Eutingen sind voll mit Wildmüll. Die Verschmutzung nimmt seit rund 14 Tagen ungewohnte Ausmaße an, die kaum zu bewältigen scheinen.

Am Boden der Container liegen Verpackungs-Styropor-Teile, dazu Teile eines kaputten Wellblech-Dachs, Kanister, Tüten, ein gefüllter Eimer und auf den Containern Teppichreste sowie Abdeckungen einer Retro-Deckenleuchte. Seit die Vorgaben aufgrund der Corona-Pandemie verschärft worden seien, verzeichne das Bauhof-Team eine Zunahme solcher Verschmutzungen, erklärt Holger Ruf. Das Bauhof-Team kommt mit dem Aufräumen kaum hinterher. Der Bauhofleiter berichtet, dass bereits im Frühjahr die illegale Müllentsorgung häufiger auftrat. Immer wieder hätten Bauhof-Mitarbeiter ausrücken und den Dreck beseitigen müssen. Eigentlich sei das Bauhof-Team immer freitags mit vier Personen in zwei Trupps unterwegs. Ein Teil würde die Hundetoiletten leeren und drum herum aufräumen, der Rest sei für die Anlagen der Gemeinde zuständig.

Hausmüll und Windeln in den Hundetoiletten

Auch in den Hundetoiletten würden laut Ruf immer wieder Hausmüll und Windeln entsorgt. Die Gemeindeverwaltung weist daraufhin, dass diese aufgestellten Behältnisse nur zum Entsorgen der Hundebeutel aufgestellt werden.

Unverständnis herrscht über die wilde Müllentsorgung am Häckselplatz, vor dem Recycling-Center und rund um die Container in der Gemeinde Eutingen (wir berichteten). "Wir haben doch ein Recycling-Center in der Gemeinde, in dem man sehr viel entsorgen kann", ärgert sich Holger Ruf. Er versteht nicht, warum dann Altreifen, Plexiglas oder Styropor bei den Altglas- und Altpapiercontainern liegen. Das Recycling-Center befindet sich doch gleich daneben. Selbst wer die Öffnungszeiten am Freitagnachmittag und Samstagmorgen nicht wahrnimmt, kann beispielsweise Styropor über den gelben Sack entsorgen.

Was vielen illegalen Müllentsorgen nicht klar zu sein scheint: Die Beseitigung der Verschmutzung zahlt jeder einzelne Bürger im Endeffekt mit der Erhöhung der Müllgebühren. Denn die Bauhof-Mitarbeiter verbringen beim Aufsammeln des Mülls Arbeitszeit, die für andere Aufgaben fehlt. Zudem müssen die Mitarbeiter bei zu hohem Wildmüll-Aufkommen dieses auf dem täglich geöffneten Recycling-Hof in Rexingen entsorgen und dafür die Gebühren bezahlen.

Gemisch aus Plastik-, Sperr- und Papiermüll

Um die Massen an illegal entsorgtem Müll fassen zu können, erklärt Holger Ruf: "Als wir im Hummelberg den Graben ausgeräumt haben, war fast ein Hänger voll." Wer sich gerade auf den Plätzen rund um die Altglas- und Altpapiercontainer umsieht, entdeckt auch Massen an Müll. Diesen können die Bauhofmitarbeiter kaum auseinandernehmen und trennen, da Umwelteinflüsse alles übereinander und ineinander geworfen haben. Das Gemisch aus Plastik-, Sperr- und Papiermüll muss also als eine der teuersten Arten, als Restmüll und wenn Ölkanister und weiteres noch dazukommen noch als Sondermüll entsorgt werden.

Die Gemeinde sieht sich vor einer großen Herausforderung. "Da das Problem gerade aktuell zunimmt werden wir nach Lösungen suchen, wann wir hier zu einem Ergebnis kommen kann nicht gesagt werden", erklärt Alexandra Kurbjun von der Gemeindeverwaltung. Die oft gewünschten Überwachungskameras seien aufgrund von Datenschutzrichtlinien nicht möglich. "Wenn wir Hinweise zum Verursacher finden würden, dann würden wir die Daten an das Landratsamt Freudenstadt weiterleiten", erklärt Kurbjun, dass nur das Landratsamt in diesem Zusammenhang Bußgelder verhängen darf. Daher bittet die Gemeinde alle, die Augen offen zu halten und auf die Mülltrennung zu achten.