Eutingens Bauamtsleiter Wolfram Fischer (Dritter von links), Landrat Klaus-Michael Rückert, Eutingens Bürgermeister Armin Jöchle, Göttelfingens Ortsvorsteherin Diana Wally sowie Gemeinderäte und Bauverantwortliche nehmen den Spatenstich zum Ausbau der K 4715 zwischen Eutingen und Göttelfingen vor. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Bauarbeiten: Im Zuge der Verbreiterung der Straße wird auch Bahnhaltepunkt Nord umgesetzt

Die K4715 zwischen Eutingen und Göttelfingen ist aufgrund der Ausbaumaßnahmen und dem geplanten Bahnhaltepunkt Nord seit mehr als einer Woche gesperrt, nun erfolgte der Spatenstich.

Eutingen/-Göttelfingen. Die Asphalt-Deckschichten der K 4715 sind bereits abgefräst worden. Die Straße gleicht zeitweise einer hügeligen Strecke, die gut durch Absperrungen abgegrenzt ist.

Im Abschnitt von Eutingen bis zur Bahnlinie müsse die pechhaltige Asphaltschicht ausgebaut und entsorgt werden, erklärt das Landratsamt. Landrat Klaus-Michael Rückert betonte, dass der Ausbau der K 4715 seit den 1980er-Jahren geplant sei und 2010 die Planung des Bahnhaltepunktes Eutingen-Nord mit Bushaltestelle hinzugekommen sei.

Aufgrund der Eisenbahnkreuzungsvereinbarung zwischen dem Landkreis Freudenstadt und der Deutschen Bahn wurde die Planung um den Geh- und Radweg als Anbindung des neuen Haltepunktes sowie des bahnparallelen Radweges Richtung Ergenzingen erweitert. Der Landrat dankte der Gemeinde Eutingen für den Erwerb der Grundstücke, die für den Bahnhaltepunkt und den Ausbau gebraucht wurden.

10 000 Kubikmeter Erde

Anfang vergangener Woche wurde die K 4715 nun komplett vor dem Göttelfinger Friedhof und in Eutingen nach dem Kreuzungsbereich Göttelfinger Straße Höhenstraße gesperrt. Zwischenzeitlich wurde die rund 1130 Meter lange Straße abgefräst. Künftig soll die Fahrbahnbreite statt vier bis 4,50 Meter dann insgesamt 6,50 Meter betreffen (wir berichteten). Im Rahmen der Maßnahme sollen rund 10 000 Kubikmeter Erde bewegt werden und 8600 Kubikmeter Schottertragschicht eingebaut werden. Zudem werden rund 400 Meter Entwässerungsleitung und 1200 Meter Lehrrohre für Breitbandkabel installiert.

Beim Spatenstich erklärte der Landrat, dass eine Linksabbiegespur zum Bahnhaltepunkt gebaut werde. Zwei neue Bushaltestellen sollen gebaut werden, sodass der Bahnhaltepunkt an das Busverkehrsnetz angebunden ist. Das Unternehmen Gebrüder Bantle aus Bösingen werde einen Teil der Arbeiten umsetzen.

Die Kosten würden nach aktueller Planung rund 1,6 Millionen Euro betragen. Die Gemeinde Eutingen sei für die Beleuchtung des Geh- und Radweges zuständig, die mit rund 35 000 Euro veranschlagt seien. Im Zuge der Baumaßnahmen würde die Netze BW Strom- und Gasleitungen für rund 160 000 Euro verlegen. Der Umbau der Eisenbahnschranken mit geplanten 600 000 Euro sei noch nicht enthalten, deren Kosten sich die Bahn, der Landkreis und der Bund teilen würden. "Mit dem Spatenstich wird eine Maßnahme begonnen, die die Vernetzung der Verkehrsträger fördert, indem die Bahnkunden mit Bus, Auto und Fahrrad gut an den neuen Haltepunkt kommen und auf den Zug umsteigen können", erklärte Landrat Rückert.

Im Herbst werde die Bahnstrecke wegen einer Maßnahme bei Dornstetten komplett gesperrt, weshalb auch in diesem Zuge Eutingen Nord angeschlossen werden soll. Außerdem würde die Kreisstraße stark vom Busverkehr frequentiert, weshalb die Fahrbahnbreite notwenig sei, um problemlose Begegnungen zu ermöglichen. Eutingens Bürgermeister Armin Jöchle erklärte, dass der Busverkehr aktuell umgeleitet werde und bat die Unternehmen um Geduld.

Ausbau ist nötig

Im Frühjahr 2020 könnte die Komplettmaßnahme mit Bepflanzung abgeschlossen sein. Wie lange die Planung schon andauere, zeigte der Bürgermeister ebenfalls auf, der als Göttelfinger zum Arbeitsplatz nach Eutingen aktuell auch einen Umweg in Kauf nehmen müsse. Der Ausbau sei jedoch nötig, verwies er auf die ehemaligen engen Stellen und die bisher gefährliche Straße. Im Zuge des Bahnhaltepunktes sollen Park-and-Ride-Parkplätze geschaffen werden. Aufgrund der Flurbereinigung rund um Göttelfingen seien einige geteerte Wege für den Geh- und Radverkehr zum künftigen Bahnhaltepunkt vorhanden.

Der Vollmaringer Weg sei bisher der Verbindungsweg für Fußgänger und Radfahrer von Göttelfingen nach Eutingen. Diesen könnten sie auch während der Baumaßnahme nutzen, denn die Absperrungen sollen lediglich das Durchfahren von Fahrzeugen verhindern.

Jöchle wünschte den Bauarbeiten viel Erfolg und hoffte, dass in einem dreiviertel Jahr das rote Band für die Eröffnung der neuen K 4715 durchschnitten werden kann.