Strohbären gab es vor langer Zeit auch in Weitingen. Bei der Fasnet sind sie wieder zu sehen. Archiv-Foto: Narrenzunft Wurmlingen Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Weitinger "Bettschoner" fiebern dem Ringtreffen entgegen / Gefeiert wird vom 7. bis 9. Februar

Eutingen-Weitingen. Die Weitinger Narren fiebern dem anstehenden 90. Jubiläumsjahr ihres Vereins entgegen, das gebührend mit dem großen Ringtreffen des Närrischen Freundschaftsrings "Neckar-Gäu" gefeiert wird.

Nach 1970, 1980 und 2000 wird es das vierte Ringtreffen in der Weitingen sein. Und zum 100-jährigen Vereinsbestehen 2030 haben sich die "Bettschoner" die fünfte Ausrichtung bereits gesichert. Alle Ringzünfte wurden von den Weitingern im Rahmen der Aktion "Ringtreffen mobil" besucht. Von den Vorstellungen der Zünfte wurden Video-Clips gedreht, die ins Netz gestellt wurden. Über die Vereins-Homepage "www.bettschoner.de" gelangt man auf eine eigens eingerichtete Seite mit stets aktuellen Informationen und dem Programm. Das Wochenende Freitag, 7., bis Sonntag, 9. Februar 2020 wird in Weitingen ganz im Zeichen des närrischen Brauchtums stehen. Der Narrenverein "Bettschoner" Weitingen stellte bei seiner Hauptversammlung im Narrenheim den Stand der Vorbereitungen und das Programm der Großveranstaltung vor.

Auftakt für das Ringtreffen ist der "Narrfreitag" am 7. Februar. Auf einen Nachtumzug wird bewusst verzichtet, mit diesen Veranstaltungen gab es zuletzt zunehmend Ärger, so Narrenpräsident Pascal Schmitt. Es gibt keine langen Reden, "wir wollen Fasnet feiern". Geboten wird im Zelt ein "knackiges Programm" mit zahlreichen Zünften und der Partyband Fashion.

Am Samstag, 8. Februar, steht erstmals nach langer Zeit wieder ein "Fasnetsspiel" auf dem Latschareplatz beim Rathaus auf dem Programm. Diese alte Weitinger Tradition feiert auf Initiative von Elisabeth und Dieter Speiser "fröhliche Urständ" Auf der Bühne werden um 12.45 Uhr die Darsteller der Weitinger Theatertruppe "Jaunerstadel" zu sehen sein. Um 13.30 Uhr startet der große Kinderumzug, in dem sich vor allem der Narrennachwuchs der 26 Ringzünfte stolz präsentieren wird.

Nachmittag für Kinder

Ab 14.30 Uhr wird der Kindernachmittag gefeiert. Hier soll der Charakter des alljährlichen Weitinger Kinderballs, der immer am Fasnetsmontag gefeiert wird, zum Tragen kommen. Bewusst will man lieber nur wenige einstudierte Auftritte, damit alle Kinder bei Polonaisen oder anderen Events mitmachen können. Abends um 19.30 Uhr geht im Festzelt der Große Brauchtumsabend des Närrischen Freundschaftsrings über die Bühne. Zu Beginn gibt es nach dem Einmarsch der Zünfte ein Massenorchester. Der Weitinger Musikverein intoniert den Weitinger Narrenmarsch, den 1968 Musikdirektor Gottlob Rometsch komponierte und den Hermann Nesch und Dieter Speiser in den 1980er-Jahren mit Text versehen haben. Die Kapellen der Gastzünfte werden den Narrenmarsch mit den Weitinger Musikern intonieren, den Text gibt es von den Bildschirmen für alle zum Mitsingen. Die Ringzünfte werden sich in drei Programmblöcken vorstellen, die jeweils durch Auftritte, Maskentanz und Stimmungsrunden unterbrochen werden. Großes Ziel ist es laut Pascal Schmitt, dass das Programm um 22 Uhr mit dem Ringtanz des Freundschaftrings abgeschlossen wird und danach richtig Fasnet und Party gefeiert werden kann. Pascal Schmitt verkündete noch eine Besonderheit: Nach den Bühnenauftritten werden die Zünfte von der Bühne ins Publikum abmarschieren, dabei stehen die Mitglieder im Kindesalter der traditionellen Weitinger Maskengruppe "Bettschoner" Spalier.

Am Sonntag, 9. Februar, ist um 9.30 Uhr Narrenmesse in der St. Martinus Kirche, anschließend ist der Zunftmeisterempfang im Narrenheim. Derweil gibt es im Flecken verschiedene Brauchtumsvorführungen, so bei der Hoametscheuer, wo die Strohbären eingebunden werden. Strohbären gab es vor langer Zeit auch in Weitingen, so Pascal Schmitt. Die Empfinger haben ihm sogar ein altes Foto gezeigt, auf dem ein Weitinger und ein Empfinger Strohbär gemeinsam bei einem Umzug zu sehen sind. Nach einem musikalischen Intermezzo der Narrenkapelle "Lombaseggl" und einem "Drotzertanz" wird um 12.45 Uhr beim Rathaus noch mal das Narrenspiel aufgeführt, ehe um 13.30 Uhr der große Ringumzug mit mehr als 4000 Hästrägern durch den alten Narrenflecken ziehen wird. Mehr geht nicht in Weitingen, so Jörg Raible und Pascal Schmitt, man habe damit die absolute Kapazitätsgrenze erreicht, auch wenn nach wie vor viele interessante Narrenzünfte Interesse an ihrer Teilnahme bekunden. Ab 14.30 Uhr ist "Ramba Zamba" im Jaunerflecken und im Festzelt angesagt.

Große Dimensionen

Den nach eigener Ansage "interessantesten Punkt des Abends" stellte Pascal Schmitt vor. Das Festzelt hat Dimensionen "wie noch nie in Weitingen". Es wird den gesamten oberen Hallenparkplatz einnehmen und wird auf sieben Lastzügen angeliefert. Den gesamten unteren Hallenparkplatz wird das Barzelt abdecken. Beide sind über Treppen verbunden, die das Technische Hilfswerk (THW) errichtet. Das THW stellt zudem unter anderem zwei große Aggregate sowie Leuchtmasten zur Verfügung. Die Container vom unteren Parkplatz werden solange nötig beim Schafstall stehen. Eingebunden in die Veranstaltung ist auch die Sporthalle und die gemeindeeigene und derzeit unverpachtete Gaststätte "Bürgerstüble". Der komplette Festbereich wird mit Bauzäunen abgesichert. Von Freitag bis Sonntag ist eine Security-Firma beauftragt, die die Sicherheit gewährleisten wird.

Das umfassende Sicherheitskonzept stellte Michael Scheurer vor, Ingo Flaig das Bus- und Verkehrskonzept. Großes Lob gab es für Bürgermeister Armin Jöchle und seine Mitarbeiter aus Bürgermeisteramt und Bauhof vor, die wertvolle Unterstützung leisten. Jörg Raible stellte das Sponsoring vor, das professionell aufgezogen wurde. Mark Schweizer erläuterte die Verteilung der Verpflegungsstände im Ort. Auch hier ist es so, dass keine weiteren Bewerber mehr zugelassen werden. Kassiererin Christin Teufel stellte die Finanzen und die immensen Fixkosten der Großveranstaltung vor. Außerdem erläuterte sie die Bezahlsysteme, die einen möglichst reibungslosen Ablauf gewährleisten sollen. Benedikta Teufel stellte Arbeitseinsätze und –teams beim Zeltauf- und Abbau vor. Weitere freiwillige Helfer sind natürlich immer willkommen, so Benedikta Teufel.

Doch nicht nur das Ringtreffen wird gefeiert: Nach dem Großereignis wird auch die traditionelle Weitinger Fasnet im Jahr des 90-jährigen Vereinsgeburtstags wie gewohnt gefeiert.

Weitere Informationen: www.bettschoner.de und ringtreffen-weitingen.bettschoner.de