45 Jahre Eutinger Talhexen wurde auch beim Kappenabend spontan gefeiert, denn Monja Woppert ließ sich als mobile Spendenkasse verwandeln. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Erfolgreiche Wiederaufnahme des Kappenabends im Eutinger Schützenhaus

Eu tingen. Ihren 45. Geburtstag feierten die Eutinger Talhexen auch bei der Wiederbelebung des Kappenabend im Eutinger Schützenhaus. Am Montagabend sammelte Hexe Monja Woppert mit etwas anderem Aussehen Geld für die Hexenkasse.

"So Blödsinn hat m’r schon früher gemacht", erinnerte sich eine Eutinger Seniorin. Die Kappenabende in der Eutinger "Linde", "Sonne", im Schützen-, Hasen- und im Feuerwehrhaus sind ihnen allen noch präsent. Ging das Essen aus, hat der Wirt schnell auf seinen eigenen Vorrat zurückgegriffen. "Einmal hat der Sonnewirt Speck aus’m Rauch geholt und erst am nächsten Morgen gemerkt, dass des Vesper für was anderes bestimmt war", lachten die Seniorinnen. Ausgelassene Stimmung habe beim Kappenabend geherrscht. Anfangs seien alle noch brav zusammengesessen, doch dann ging die Post ab. Wer keine Kapp aufgehabt habe, musste aus Zeitungspapier einen Hut falten. Das galt am Montagabend nicht. Doch die Gäste konnten einige besondere Hüte wie die Einhorn-Kreation der ehemaligen P-Club-Gruppe oder Gustav Scherer mit seinem "Phileas Fogg"-Hut aus dem Film "In 80 Tagen um die Welt" bestaunen. So mancher hatte für den Kappenabend kurz im Fasnetsschrank nachgeschaut und so sah man Glitzerhüte, Tirolerhüte oder eine einfache Kapp.

"Früher hen se die ältesten Hüt aufgehabt. Die meisten Leut hasch net erkannt", berichten die Senioren. "Mei Mutter hat lange nach einem Hut gesucht. Da hat die einfach den Lampenschirm weggemacht und auf den Kopf gesetzt", wird an einem Tisch berichtet. Am nächsten Tag sei der Lampenschirm wieder gehangen. Man sei sozusagen verkleidet gekommen, habe gefeiert und Blödsinn gemacht. Dieses Jahr spielte eine Abordnung der Musikkapelle, die Musiker Stefan Müller, Herbert Woppert, Sonja Holocher, Ernst Sitter und Renate Bailer, ein Lied nach dem nächsten. Klatschend und schunkelnd genossen die Gäste den Ausklang der Fasnet.

Erinnerungen rief aber auch das Essen hervor: ein Schlag Nudeln mit Gulasch von den ehemaligen Linde-Wirten Hanna und Philipp Kehm. "Wenn man die ganze Fasnet über Pommes oder Wurst ist, dann kann das schon zum Hals raushängen", berichtet Hanna Kehm. Die Schützenhausküche hielt zudem noch Maultaschen mit Kartoffelsalat, Wurst- und Käsebrot bereit.

Monja Woppert bekam zwischenzeitlich Bändel und Luftballons in die Haare, um für die Hexenkasse und für den 45. Geburtstag der Talhexen zu sammeln. "Das machen wir jetzt öfter", scherzte sie.

Nach rund drei Stunden ging das Essen zur Neige, weshalb Oberschützenmeister Eberhard Gsell eine positive Bilanz zog: Die Wiederaufnahme des Kappenabends im Schützenhaus war ein voller Erfolg.