Quelle: Unbekannt

Bei 72-Stunden-Aktion in allen Teilorten neue Bänke errichtet. Helfer zeigen über mehrere Tage große Flexibilität.

Eutingen - Ein Ort – vier Teilgemeinden. Eine Aufgabe – vier individuelle Lösungen, Das ist das Ergebnis der 72-Stunden-Sozialaktion in Eutingen. Am Freitag um 17.07 Uhr startete diese im vierjährigen Abstand ausgetragene Großaktion, an der bundesweit viele Gruppen der katholischen Jugend teilnehmen. Die Eutinger Gruppe schickte eine sechsköpfige Delegation nach Horb, dort wurden die Aufgaben verteilt. Eine Sitzbank, mit einem spirituellen Impuls versehen und schöner Umgebungsgestaltung sollte es sein, so die Herausforderung an jede Ortschaft.

Absprache mit den örtlichen Handwerkern

Der Freitag wurde genutzt, sich Gedanken zu machen, wo man das Bänkle hinstellen möchte, wo man Material herbekommt, wer mithilft und wen man fragen muss, ob man die Bank am vorgesehenen Platz aufstellen darf. Es hieß für alle vier Gruppen, die örtlichen Handwerker abzuklappern, im Rathaus vorzusprechen, Eltern und Freunde mit Führerschein und Auto zu überreden, den Fahrdienst zu übernehmen. Außerdem galt es, gefühlte tausend weitere Sachen zu bedenken und zu organisieren, bevor es mit der Umsetzung los gehen konnte.

Und auch bei der Realisierung sah es von Ort zu Ort völlig anders aus. War beispielsweise die Göttelfinger Gruppe bereits am Samstag gegen 10 Uhr fertig mit der Grobarbeit und konnte für ein Foto auf der neuen Bank Probe sitzen, war in Eutingen gerade mal das Loch für die Bodenplatte ausgehoben und in Rohrdorf weit und breit noch nichts von Bänkle und 72-Stunden-Aktion zu sehen.

Zwei Stunden später war schon wesentlich mehr Dynamik in der Geschichte. Die Jungs und Mädels in ihren grünen T-Shirts schufteten bei strahlend blauem Himmel in jedem Flecken. Was am Freitag nicht eingesammelt war, besorgte man halt am Samstag. So fuhr beispielsweise der Weitinger Oberhelfer Rolf Brezing durch Eutingen und suchte nach Splitt, den sich die Rohrdorfer am Vortag schon in Weitingen besorgt hatten. Die Eutinger Gruppe riet den Weitinger Splitt-Suchern, sich im Bauhof zu bedienen.

Diese fuhren aber zu Baustoff-Kemmler und holten dort, was sie brauchten. Flexibilität ist halt alles und gut Ding will Weile haben, dachten sich die Teams aus Weitingen, Eutingen und Rohrdorf.

Aber zu guter Letzt standen auch ihre Bänke und das Gesamtergebnis aus allen vier Orten kann sich sehen lassen. In einem gemeinsamen Fest, dessen Erlös den Opfern der Flutkatastrophe zu Gute kommt, feierte man den gelungenen Ausgang dieser 72-Stunden-Sozialaktion.

Wo stehen die Bänke und welchen geistigen Impuls sollen sie vermitteln? Die Eutinger Bank steht direkt gegenüber vom Sportheim. "Unter Gottes Flügel findest du Zuflucht" aus dem Psalm 91 – Vers 4, gab die Eutinger Gruppe mit als Leitgedanke.

Die Göttelfinger Firmlinge gaben ihrer Bank, die sie zwischen Friedhof und Sportgelände bei einem Feldkreuz aufstellten, den schönen Titel "Blickwinkel". Es ist eine viersitzige Bank, deren Rückenlehnen in zwei verschiedene Richtungen zeigen. Man kann direkt zum Kreuz blicken oder in die Landschaft. Eine Bank – zwei Blickwinkel, das zeugt von großer Kreativität.

In Rohrdorf steht die Bank an der Bushaltestelle in der Kurve der Hauptstraße. Es ist ein kleines Ensemble aus einer größeren und einer kleineren Bank. Man kann sich gegenübersitzen, sich unterhalten oder einfach nur ausruhen und auf den Bus warten. "Vertrauen ist der Anfang von allem", titelten sie als Überschrift.

In Weitingen haben die Jugendlichen ein schattiges Plätzchen hinter der Kirche für ihr Bänkle aus Naturstämmen gefunden. "Gemeinsam für eine bessere Welt – ich bin ein Segen" schrieben sie in die Rückenlehne und brachten damit diese Sozialaktion auf den kleinsten Nenner.