Wo einst der Backshop stand, soll ein Bushaltehäuschen entstehen und der Dorfplatz in Rohrdorf gestaltet werden – nur wann? Das fragte sich der Rohrdorfer Ortschaftsrat. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Haushalt: Pro-Kopf-Verschuldung diskutiert / Hallenprojekt steht in Weitingen ganz oben

Eutingen-Rohrdorf/-Weitingen (af/hne). In Weitingen wird die Halle saniert, in Eutingen das Rathaus barrierefrei gestaltet und später ebenfalls die Halle saniert – doch was tut sich in Rohrdorf? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Rohrdorfer Ortschaftsräte, als es um die Pro-Kopf-Verschuldung ging.

Dass sich diese in der Gemeinde Eutingen von 178 Euro im vergangenen Jahr auf 433 Euro in diesem Jahr und dann im nächsten Jahr auf 909 Euro erhöhen soll, sei laut Ratsmitglied Hans-Peter Baur den Investitionen in die Infrastruktur geschuldet. Er begrüße es, dass die Gemeinde Darlehen tilge, um Negativzinsen zu vermeiden. Ebenso sei es wichtig, die Infrastruktur zu erhalten und auszubauen. "Wenn wir weiter so wirtschaften, dann sind wir in vier Jahren wieder auf einem normalen Schuldenstand", blickte er auf 609 Euro Pro-Kopf-Verschuldung im Jahr 2022 und 476 Euro im Jahr 2023.

"Hoffen wir, dass Rohrdorf bei der nächsten Investition auch mal dabei ist – mit dem Dorfplatz oder so", forderte Gremiumsmitglied Patrick Molitor. Der Backshop bei der Feuerwehr besteht schon seit einigen Jahren nicht mehr. Eigentlich sollte der Platz so gestaltet werden, dass Busse dort wenden können. "Wir reden schon Jahre lang vom Rohrdorfer Dorfplatz. Bisher ist nichts passiert", wusste Baur. Molitor merkte an, ein Bushalte-Häuschen mit Scheiben würde fürs Erste schon mal reichen. Wartende Busgäste sind in der Ortsmitte in Richtung Eutingen aktuell dem Wetter ausgesetzt, weil das Bushalte-Häuschen in die Jahre gekommen und nicht mehr so viel Schutz vor dem Wind biete.

Ortsvorsteher Alexander Schweizer wies daraufhin, dass nun erst einmal die Großmaßnahmen Vorrang hätten. Er begrüßte die Investitionen ebenfalls, auch wenn die Pro-Kopf-Verschuldung in der Gemeinde zunehme. Einstimmig nahm der Ortschaftsrat daher die Beratung des Haushaltsplanes und die Änderung der Einbringung des Haushaltsplanes an.

Auch in Weitingen stimmten die Räte dem Haushaltsplan 2020 zu. Für das Haushaltsjahr steht in Weitingen vorerst das Hallenprojekt mit dem Feuerwehranbau ganz oben an. Es ist daher der größte Brocken. Doch auch kleinere Vorhaben und Maßnahmen sollen umgesetzt werden.

Für das Hallenprojekt sind rund 600 000 Euro enthalten und für den Hochbehälter Eyach "noch offene 110 000 Euro". Hinzu kommen für die Asphaltierung des Schotterwegs entlang der Kreisstraße 4781 in Richtung Eckenweiler 41 330 Euro, für die Sanierung der Landhausstraße bis zu "Schurers Kreuz" bei der Abzweigung zum Waldspielplatz 36 200 Euro und für die Verbesserung und Ausweitung des Einmündungsbereich bei den Urnburger Höfen 11 450 Euro.

Der Schotterweg nördlich der Eckenweiler Straße zwischen dem bereits asphaltierten Teilstück beim landwirtschaftlichen Anwesen von Roland Raible bis zur Bushaltestelle beim Hof Weitenau stand schon öfters vergeblich auf der Wunschliste des alten Ortschaftsrats. Die Strecke dient als stark frequentierter Naherholungsweg für Spaziergänger und Wanderer.

Ortsvorsteher Rainer Himmelsbach nannte noch kleinere Unterhaltungsmaßnahmen wie die Erneuerung des Treppengeländers in der Grundschule für rund 1000 Euro und die Sanierung der Fenster im Untergeschoss der Grundschule für 2000 Euro. Für das bürgerschaftliche Engagement stehen der Ortschaft dieses Jahr aufgrund ihrer Einwohnerzahl 3548 Euro zur Verfügung, wovon wiederum ein Großteil in den Hallenfond wandern wird.