Hauptübung: Abteilung Göttelfingen der Freiwilligen Feuerwehr Eutingen übt Personenrettung aus brennendem Haus

Zu einem Schwelbrand, der in der Garage im unteren Teil der Scheune im Gebäude Rosenstraße 1 ausbrach, wurde die Abteilung Göttelfingen von der Freiwilligen Feuerwehr Eutingen in einem Übungsszenario gerufen.

Eutingen-Göttelfingen. Verursacht wurde der Brand, bei dem zwar kein Feuer, dafür starke Rauchentwicklung zu sehen war, vermutlich durch einen elektrischen Defekt in den alten Leitungen des Gebäudes. Da sich noch zwei Personen im Haus befanden, war rasches Handeln zwingend erforderlich. Zum Glück handelte es ich bei dieser Alarmierung lediglich um das Szenario für die diesjährige Hauptübung der Abteilung Göttelfingen, in der auch zwei Frauen Dienst tun.

Doch egal ob Übung oder Ernstfall, die Handgriffe und Arbeitsabläufe müssen sitzen. Deshalb werden sie auch immer wieder unter harten Einsatzbedingungen geprobt. Und für die Einsatzleiter, am Samstagnachmittag war dies Klaus Neff, heißt es auch bei jedem Einsatzfall kühlen Kopf bewahren und gleich von Anfang an die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und dass Neff diese wichtigen Basics beherrscht, das zeigte er auch gleich deutlich mit dem Abstellplatz des Göttelfinger Einsatzfahrzeugs, dem LF 8/6. Das Löschfahrzeug raste mit Karacho am Einsatzhaus vorbei und kam erst rund 100 Meter weiter zum Stehen.

Nein, der Fahrer hat nicht zu spät gebremst oder sich eine falsche Adresse aufgeschrieben, wie so mancher der Übungsbeobachter vermutete, sondern das Fahrzeug wurde vorschriftsmäßig exakt beim nächstmöglichen Unterflurhydranten abgestellt.

Der Einsatzleiter eilte zum Hausbesitzer, in diesem Fall vom stellvertretenden Abteilungskommandant Daniel Feinler dargestellt, der Auskunft darüber gab, dass in der Garage auch Farben, Lacke und Gasflaschen gelagert werden, die für die Löschkräfte unter Atemschutz ein weiteres Gefahrenpotenzial darstellen können. Feinler war es auch, der die gesamte Übung fachmännisch kommentierte und ergänzende Informationen bot. So erfuhren die Übungsbeobachter unter anderem, dass in so einen Gefahrenfall, mit Menschenrettung die Gesamtwehr von Eutingen in Vollalarm versetzt werden würde. Doch darauf verzichtete man aus naheliegenden Gründen. Die Kreisstraße zwischen Eutingen und Göttelfingen sei derzeit eine Baustelle, erklärte der Fachmann. Deshalb habe man sich entschlossen, die Übung in diesem Jahr nur in Kooperation mit dem DRK Eutingen, das mit vier Mann unter Leitung von Stefan Platz anrückte, zu leisten. Während die Wehr ihr Angriffszentrum direkt in der Rosenstraße aufbaute, bezog das DRK auf der gegenüberliegenden Seite, im Hof eines Privathauses, ihr Quartier.

Die Infrastruktur stand, die Retter wussten, was zu tun war und die Hilfs-Maschinerie lief. Die jeweiligen Zweiertrupps der Atemschutzträger drangen mit C-Schlauch und schwerem Gerät ins Haus ein. Sie suchten den Brandherd und vor allem die beiden verletzten Personen. Überwacht wurde ihr Einsatz von außen von Matthias Koch, denn Eigensicherung der Einsatzkräfte ist nun mal immens wichtig. Doch die Menschenrettung der im Brandobjekt Eingeschlossenen hat immer allerhöchste Priorität. Es war deshalb nicht verwunderlich, dass zwei Buben relativ schnell in dem qualmenden Haus gefunden und in die fachkundigen Hände des Roten Kreuzes übergeben werden konnten. Sie wurden mit sogenannten Rettungsmasken aus dem Gebäude geführt, die ihnen selbst in dem ansonsten giftigen Rauchgas erlaubten, heil aus dem Haus zu kommen. "Diese Masken wurden zur Evakuierung von Opfern aus Hochhäusern erfunden, wenn man dort mit keiner Drehleiter arbeiten kann", erklärte Feinler. Während die Brandbekämpfung und Menschenrettung im eigentlichen Übungsobjekt lief, verhinderten zwei weitere Trupps an der Hinterseite des Brandobjekts und am Nebenhaus per Riegelstellung, dass die Flammen auf die Nachbargebäude übergriffen. Die Göttelfinger Wehr erledigte ihren Job hervorragend und der DRK-Einsatzleiter sprach hinterher von einer "schnuckeligen" Übung, bei der beide Abteilungen ihre Schlagkraft zeigten. Da sich weder die Ortsvorsteherin, Ortschaftsräte oder gar der Bürgermeister unter den Zaungästen befanden, war auch die Manöverkritik recht kurz und die freiwilligen Helfer konnten sich über eine gute Übung freuen.