Die zwei "Propeller-Mützen" entstaubten am Dreikönigstag das Häs und die Masken der Weitinger Narren und unterhielten ihr Publikum bestens. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Brauchtum: "Fabse" Teufel und Mark Schweizer präsentieren außerdem das Narrenvereins-T-Shirt

Eutingen-Weitingen. Wie die Weitinger Halle vom "Krombacher Prinzip" profitiert, warum der Sommer im Jaunerflecken so heiß war und noch einiges mehr zeigte der Narrenverein bei der Abstaubede.

Mit dem Bettschoner-Lied marschierte Zunftmeister Pascal Schmitt mit seinem Gefolge in den Saal des Narrenheims ein. Akkordeonkünstler Ralf Maier forderte alle zum Schunkeln und Mitsingen auf, bis Oberlehrer Fabian "Fabse" Teufel das Publikum zum Schweigen brachte. "Das gilt auch für die Musik, sonst muss sie die Tafel wischen", drohte er. Zusammen mit Mark Schweizer staubte er zum dritten Mal in Folge das Häs der Weitinger ab.

Dass sich die beiden "Propeller-Mützen" vor der Abstaubede schlau gemacht hatten, zeigten sie mit hochoffiziellen Themen wie der deutschen Innenpolitik und der Energiewende. Doch auch in Weitingen spiegle sich die deutsche Politik wieder: "Der Roland will nimmer, na hot Angie dacht, dann will ich auch nimmer." Wer aber wolle in Weitingen weitermachen, fragten die zwei in die Runde und dachten sich: "Angie hat AKK und wir in Weitingen vielleicht bald KFS – Karle Fidaschek, den heißen Favoriten."

Damit der "Fabse" daheim "net verseggelt wird", kam er dem Wunsch seiner Schwester Benedikta Teufel, Narrenvereinsvize, nach. Zusammen mit Mark legte er einen heißen Stripp auf die Melodie des "Ententanz" hin, wobei sie das neue Narrenvereins-T-Shirt präsentierten.

Lösung für die millionenschwere Hallensanierung

Bei der Hexensitzung hätten einige Gruppenmitglieder gemault. "Nachher denkt einer, I ben ’n Jaunerscheck", sprach Schweizer die Bedenken der Hexen aus und erhielt prompt "Buh-Rufe" und ein "Ei, ei, ei, auwa, auwa, wau" von der Menge. "Oder I sieh‘ aus, wie ein Tanzgardemädle und nochher langt mir no einer an Arsch", fügte "Fabse" Teufel hinzu und rief Hexenchef Achim Wuchter und das Gardemädle Svenja Schmid nach vorne, worauf die Menge jubelte. "Vielleicht denkt aber auch oiner, na ben I halt des Gardemädle. Dahoim goht eh nichts mehr, na fasst mi wenigstens mol jemand a", scherzte Schweizer.

Er wusste auch die Lösung für die millionenschwere Hallensanierung in Weitingen: das Krombacher Prinzip. "Die spendet bei jedem Bier für den Regenwald. Warum nutzt mer net eine onserer stärksten Waffen ond des send onsere jenseits Affen. Pro Kischte Bier ein Obulus in die Hallenkasse, des fände auch der Roland klasse." In einem halben Jahr, denkt er, wären die Schulden weg.

Apropos weg: Hin und weg seien auch Weitingerinnen gewesen, als Zimmermann Niklas Schiebel diesen Sommer die Dächer bestieg. "A haufen ältere Damen send in Ohnmacht gflogen, aber dene hots net nur von dere Hitze den Helm verbogen. Der jonge Zimmermann Niklas Schiebel zeigte beim schaffen regelmäßig seinen nackten Schn... ähm Oberkörper", erklärte Schweizer.

Beim anschließenden Abstauben hauchten die beiden "Propeller-Mützen" den Maskenträgern wieder Leben ein. Bettschoner Martin Koch haute es fast um. Blotzer Kevin Schwab war scheinbar so staubig, dass er ordentlich ausgeklopft werden musste. Urnburg-Hexe Niklas Schiebel kam "schier net in seine Onderhos mit Bendel nei": "Der war scho vier Mal gejogge, der will sich seine Kalorien aus dem Körper locken", wussten die zwei Abstauber.

"Ond nomol greif I tiaf do hana nei, was wud no en dr Kischda sei. Oh Gott, do kriag I grad en Schrek, heraus kont ouser Jaunerscheck – ond koi Karl Fidaschek", meinte Teufel und übergab Jaunerscheck Lena Breining das Häs. Mit dem Narrenruf "Narri-Narro" erklärten sie die Fasnet für eröffnet. Die Unterhaltung übernahm danach der Musikverein Weitingen und später Alleinunterhalter Ralf Maier.