Umwelt: Eutinger Nabu informiert über "Mobilität und Energie" / Erdgas- und Wasserstoff-Fahrzeuge sind Thema

Eu tingen . Die Zwei-Grad-Gruppe von Eutingen trifft sich aktuell zu keinen Sitzungen, doch Initiator Eberhard Kläger lässt das Thema nicht los. Der Vorsitzende und weitere Funktionäre des Nabu Eutingen beschäftigen sich schon seit vielen Jahren mit dem Erhalt der Natur.

Um präventive Maßnahmen vorzunehmen, informiert sich der Nabu sowie einige Gäste beim Vortrag des Horbers Julian Eder über Mobilität und Energie. Der 33-jährige Referent rückte die Themen Mobilität und Energie, Kraftstoffe und Energiegewinnung sowie konventionelle Fahrzeugantriebe, aber auch neue Antriebskonzepte und Elektromobilität in das Bewusstsein der Zuhörer.

Illegale Kobaltbergwerke

Vor allem die Elektromobilität warf bei den Zuhörern Fragen auf. Egbert Badey, ehemaliger stellvertretender Vorsitzender des Nabu Eutingen und Mitglied des Nabu-Landesvorstands, wies auf die fehlenden Akkus hin: "Da muss sich noch einiges tun, aber das ist noch ein langer Weg." Würde der große Umstieg auf Elektro-Fahrzeuge kommen, hätten die Hersteller ein Problem.

Eder wies daraufhin, dass die Entsorgung von Elektro-Fahrzeugen ebenfalls ein Problem darstellen würde. Kläger warf ein, dass er eine Dokumentation zu den Stoffen einer Batterie für ein E-Fahrzeug gesehen habe. In dieser sei aufgezeigt worden, dass Kobalt in der Dritten Welt unter widrigsten Bedingungen abgebaut werde. Oft seien die Bergwerke illegal, womit die Standards bekannt sein dürften. "Die atmen das alles ein. Das ist einfach nur schlimm", wusste Kläger. Von der Lithiumgewinnung wolle er gar nicht erst sprechen. Dörfer hätten kein Wasser, weil man dieses für die Lithiumförderung brauchen würde. Er habe schon einige Berichte gesehen sowie nachgeforscht und sei einfach schockiert. "Die armen Menschen müssen für unseren Wohlstand herhalten", so Kläger. Dazu komme, dass die Batterie des Elektro-Fahrzeugs Strom benötige und regenerative Quellen zu Grunde liegen sollte. Solange das nicht gegeben sei, wäre das Elektro-Auto keine Alternative zum Verbrennungsmotor.

Er selbst fahre seit rund eineinhalb Jahren ein Erdgasauto, dass er beispielsweise auf dem Energiehof Weitenau tanke. Das Biomethan werde aus Pflanzenreststoffen gewonnen. "Somit ist die Wertschöpfung in der Gemeinde Eutingen", freut sich Kläger. Wenn er unterwegs sei, tanke er auch außerhalb das Erdgas (CNG). Die Tankstellen seien gut verteilt. Der Nachteil seines Erdgasautos sei allerdings, dass nicht die gleiche Energie-Effizienz vorhanden sei, wie wenn er Benzin tanken würde. "Das merke ich schon, wenn ich den Berg hochfahre und gut geladen ist", erklärt Kläger. Eder war sich sicher, dass sich bei den Erdgas-Fahrzeugen noch einiges entwickeln würde. Bis 2026 sei CNG immerhin steuerbegünstigt.

Markt entwickelt sich

Als weitere Alternative zum Verbrennungsmotor stellte der Horber Wasserstoff-Fahrzeuge vor. Innerhalb weniger Minuten könne das Fahrzeug betankt werden, das anschließend mehrere hundert Kilometer zurücklegen könne. "Dann gehen wir jetzt alle heim und suchen uns ein Auto, das mit Wasserstoff läuft?", wollte ein Zuhörer wissen. Eder wies daraufhin, dass es eine Alternative sei. Allerdings sei die nächste Wasserstoff-Tankstelle in Stuttgart und damit weit entfernt. Die Infrastruktur würde aktuell noch fehlen. Ebenfalls hätte so mancher Angst: "Fehlt da eine Dichtung am Tankstutzen, dann merkt man das ganz schnell", wusste ein Zuhörer. Eder erklärte, dass ein Druck bis zu 700 Bar herrsche. Die potenzielle Explosionsgefahr lasse so manchen aufhorchen, weshalb er das Wasserstoffauto als Alternative für Idealisten beschrieb.

Dazu komme, dass sich der Markt ständig entwickle. Über das autonome Fahren werde schon lange nicht mehr nur diskutiert, es gewinne immer mehr an Umsetzung. "Irgendwann kann das Auto für einen einkaufen gehen", wurde in den Raum geworfen. Einige Zuhörer scherzten, dass sich dann die Menschen gar nicht mehr bewegen würden.

In der Hoffnung, dass alternative und ressourcenschonende Fortbewegungsmöglichkeiten gefunden und ausgebaut werden, schloss der Nabu den Info-Abend ab.