Beim 50. Nikolaus-Lauf der NZ Eutingen waren (von links) Michael Seele, Daniel Neuss, Tobias Plaz, Anielle Plaz, Hansi Seefried und Raphael Sickler mit dabei. Nicht auf dem Foto sind Boris und Dominik Rakoczy. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Narrenzunft zum 50. Mal als Nikoläuse im Ort unterwegs / Spenden gehen an einen guten Zweck

Zum 50. Bestehen der Nikolaus-Gruppe der Narrenzunft Eutingen teilte diese ihre Teams neu auf und auch eine "Knechtin Ruprecht" war dabei.

Eutingen. Als Elf gekleidet hatte Organisatorin Alexandra Plaz wieder einiges zu tun, denn 17 Eltern hatten ihre Kinder für den Nikolausbesuch angemeldet. Dazu kam, dass die Nikoläuse und Knechte Ruprechts nach Feierabend noch schnell in ihre Kleidung schlüpfen mussten.

Die Nikoläuse Hansi Seefried, Tobias Plaz, Michael Seele und Dominik Rakoczy waren mit ihren Ruprechten Daniel Neuss, Anielle Plaz, Raphael Sickler und Boris Rakoczy unterwegs. "Aber nicht den Text mitnehmen, der ist nicht für euch", teilte Alexandra Plaz die Ehrenamtlichen ein und erinnerte sich an die Zeit zurück, als ihre Kinder noch klein waren.

Anielle Plaz zum ersten Mal dabei

Denn seit 50 Jahren besuchen die Eutinger im Namen der Narrenzunft die Kinder. "Also ich kann mich noch erinnern, als der Kitteldone zu uns gekommen ist", denkt Boris Rakoczy an seine Kindheit zurück und zieht die Ruprecht-Kleidung an. "Ich war um 2000 rum mal mit Gerda Schaupp unterwegs", erinnert sich Alexandra Plaz. Über die Jahre gehörten also nicht nur Männer dazu. Und so war auch in diesem Jahr Anielle Plaz zum ersten Mal als "Knechtin Ruprecht" mit einem Nikolaus unterwegs.

Jannik Teufel war der Besuch anfangs nicht ganz geheuer, doch seine Schwester Luisa nahm es ganz locker: "Mama, der Ruprecht hat Frauenschuhe an", fand die kluge Eutingerin heraus. Damit war das Eis gebrochen und als der Nikolaus von Jannik berichtete, der große Freude am Traktor hat, meinte der nur: "Mein Papa hat einen Deutz." Seinen ersten Nikolausbesuch erlebte der eineinhalbjährige Liyan im Friseursalon seiner Mama. Zusammen mit seiner Cousine Duygu und seinen Freunden Furkan und Mete sah er den Nikolaus schon durch die Glastüre und traute sich als Jüngster ganz nach vorne. Doch als der Nikolaus dann mit dem Ruprecht eintrat, schien es auf Mama Demet Celiks Schoss sicherer zu sein. Auch Laura Rosenfelder war im Gegensatz zu sonst sehr schüchtern. "Sie hatte Respekt", lachte Tanja Rosenfelder.

Am Ende gibt es viele Geschichten

Alexandra Plaz erfuhr von vielen Geschichten am Ende der Nikolaustouren: "Eigentlich sollte man alle aufschreiben. Da käme sicher war zusammen." So würden die Ehrenamtlichen dann aufschreiben, dass Patrick immer so stark einheize, dass dem Nikolaus und dem Knecht Ruprecht die "Briah" nur so runterlaufen würde. Oder, dass Boris einmal seine Mitra verloren habe und ein Elternteil ihm diese hinterher gefahren habe. "Das merkst du ja auch nicht. Man hat ja eine Perücke auf", erklärte er. Ebenso wurde schon der Bischofsstab oder der Sack des Ruprechts liegen gelassen.

Beim vergangenen Besuch brachten die Nikoläuse und Knechte wieder alles zum Fundus der Narrenzunft Eutingen zurück. Gemeinsam machten sie bei Plaz den Abschluss. Der Erlös aus den Spenden geht wieder an einen guten Zweck.