Der Rohrdorfer Kirchenchor braucht dringend Nachwuchs. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Ehrenamt: Langjährige Sängerinnen werden bei der Gemeindeversammlung von Sankt Georg verabschiedet

Wie geht es mit dem Rohrdorfer Kirchenchor weiter? Aktuell besteht er aus neun Sängerinnen, die dringend Zuwachs gebrauchen könnten.

Eutingen-Rohrdorf. Erste Maßnahmen aufgrund der geringen Besetzung wurden schon getroffen. Bei der Gemeindeversammlung der katholischen Kirchengemeinde Sankt Georg im Gemeindehaus in Rohrdorf wurden langjährige Sängerinnen verabschiedet. Pfarrer Andreas Gog und Gertrud Maier, Dirigentin des Kirchenchores, dankten Martha Teufel für 68 Jahre, Helga Morlok für 67 Jahre, Zenta Müller für 48 Jahre und Rosemarie Bäder für 34 Jahre Singen im Kirchenchor. Sie verabschiedeten die Senioren, die altersbedingt aufhören. Pfarrer Andreas Gog war beeindruckt von den hohen Jahreszahlen, die für sich sprechen würden. Er dankte den Sängerinnen mit dem Überreichen der Urkunden des Cäcillienverbands und beschrieb deren Engagement als etwas Besonderes, denn Kirchenfeste, Beerdigungen und weitere Veranstaltungen seien durch ihr Mitwirken feierlich umrahmt worden.

Gertrud Maier schloss sich dem Dank an und überbrachte im Namen des Kirchenchor-Teams Blumengrüße als Dank für die langjährige Treue zum Chor, hätten Martha Teufel und Helga Morlok doch bereits bei ihrem Vorgänger-Dirigenten Eduard Moosbrucker gesungen.

Nach der Verabschiedung wünschte sich der Kirchenchor dringend Zuwachs. Denn bei Bewirtung mit Kaffee und Kuchen zeigten die Sänger mit Liedern wie "Freunde, die ihr seid willkommen" und "Wir singen unsre Lieder", wie vielseitig das Liedgut ist.

Nur noch in der Kirche

Bei Liedern wie "O du schöner Rosengarten" und "Schön ist das Leben" beschrieben die neun Sängerinnen, dass sie gerne auch in Zukunft weitermachen würden.

Aktuell singen sie jedoch nur noch in der Kirche. "Wir verlieren uns im Freien", beschreibt Gertrud Maier, dass man die Sängerinnen im Freien kaum hören würde. Es werde einfach dringend Verstärkung gebraucht, die gerne dienstags zur Probe dazukommen dürfte. Dem Kirchenchor könnten alle Interessierten angehören, die nicht der Kirchengemeinde Rohrdorf angehören müssten. Auch müssten Interessierte keine Vorkenntnisse oder Erfahrung mitbringen, sondern einfach nur Spaß am Singen.

Aufgrund der schmalen Besetzung des Kirchenchors würden die Frauen aktuell keine neuen Lieder einüben. "Wir frischen auf.

Manches habe ich umgeschrieben, weil es zu hoch war. Nun klingen die Lieder anders, weil wir tiefer singen", erklärt Gertrud Maier, dass sie die ersten Maßnahmen getroffen habe. Sie habe schon viel versucht, neue Mitglieder zu finden. Von persönlicher Ansprache über Schnupperproben oder Aufrufen. "Viele arbeiten noch und sagen, sie würden dazukommen, wenn sie in Rente sind", sagt die Dirigentin.

Sie hoffe nur, dass demnächst die eine oder andere Interessierte dazukomme, denn wenn nun noch Krankheitsfälle auftauchen, würde der neunstimmige Chor ins Straucheln kommen.

Ebenso schwer sei es, Ehrenamtliche für den künftigen Kirchengemeinderat zu finden. Alfons Platz und Schwester Jelena machten daher bei der Gemeindeversammlung Werbung für die bevorstehenden Kirchengemeinderatswahlen im März 2020. Da der eine oder andere Kirchengemeinderat von Rohrdorf aufhören wolle, werden Kandidaten gesucht, die sich an die Räte wenden können.