Vor allem die Kinder haben Freude am Schwimmnachmittag im Lehrschwimmbecken. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Familientag im Eutinger Lehrschwimmbecken unterstreicht Vorzüge der Einrichtung

Eutingen. Zu Beginn sah es beim potenziell letzten Familientag im Eutinger Lehrschwimmbecken gar nicht so rosig aus. Doch mit fünf Erwachsenen und acht Kindern zeigt sich Betreuerin Tanja Rosenfelder sehr zufrieden.

"Drei haben sogar eine Zehnerkarte gekauft", freut sie sich über das Interesse. Denn bei den vergangenen Familientagen waren vor allem die Stammgäste, aber sonst nur wenige Bürger der Gemeinde vor Ort. Dabei hatten sich die Organisatoren Gedanken gemacht. Ein Lehrschwimmbecken vor Ort mit einer maximalen Tiefe von 1,50 Meter sollte vor allem für Kinder geeignet sein, die gerade Schwimmen lernen oder frisch gelernt haben. Zudem könnten Eltern mit Säuglingen und Kleinkinder Bewegungen im Wasser ausprobieren. Die Gäste am Samstag nutzten auf jeden Fall ihr Schwimmbecken aus, denn somit hatten sie richtig viel Platz für viel Badespaß. Und so mancher Badegast erinnerte sich an die frühere Zeit, als es weit und breit nur wenige Bademöglichkeiten gab: "Halb Eutingen war samstags im Lehrschwimmbecken. Da war sowieso Badetag, dann konnte man sich das Baden daheim sparen."

Badekappe war Pflicht

Damals musste man jedoch noch eine Badekappe aufsetzen. Lange Zeit galt die Pflicht noch im Eutinger Lehrschwimmbecken. Der damalige Hausmeister achtete sehr auf das Bad. Mit großer Sorgfalt nahm er seine Aufgaben wahr: "Man durfte nicht von der Seite reinhopsen. Wer das machte, musste zehn Minuten auf die Bank sitzen und warten. Das hast du nur einmal gemacht und dann nie wieder." Schwimmbretter und -Nudeln gab es damals nicht. "Wenn du mal einen Ball hattest, war das ein Höhepunkt", erinnern sich langjährige Schwimmer.

Ende der 1960er- und 1970er-Jahre gab es schon Zehnerkarten für das Lehrschwimmbecken. "Wenn man gekommen ist, hat der Hausmeister die Zeit auf die Karte drauf geschrieben. Nach dem Baden bist du schnell zum Hausmeister und hast deine Karte gezeigt, nicht dass du noch nachzahlen musstest. Weil die Föhns im Hausgang waren, hast du erst danach deine Haare geföhnt", erinnert sich eine Eutingerin. Das Haare föhnen kostete damals Geld, weshalb so manches Kind das Zehnerle gespart hatte und vor allem im Sommer mit nassen Haaren heimging. Viel Freude hatten die Kinder damals im Lehrschwimmbecken. "Das kam uns selbst als Teenager noch sehr groß vor, denn so etwas gab es nicht überall", denken die Eutinger zurück. Die Gemeinde habe damals ein Alleinstellungsmerkmal gehabt. Viele Eutinger hatten in dem Lehrschwimmbecken das Schwimmen gelernt oder ihr Können gefestigt. Nicht nur während des Schulunterrichts wurde das Schwimmen geübt. Auch Schwimmkurse fanden über viele Jahre hinweg im Lehrschwimmbecken statt.

Wer heute den Belegungsplan des Lehrschwimmbeckens anschaut, entdeckt vor allem Gesundheitskurse, Schwimmunterricht der Grundschule Eutingen und von Schulen aus der Region, aber auch das Schwimmen und Kurse mit dem SVE. Nebenbei sollten die Familien-Schwimmtage an ausgewählten Samstagen gut besucht sein. Ansonsten muss Tanja Rosenfelder zusammen mit der Gemeindeverwaltung Eutingen das Angebot schweren Herzens einstellen.