Das Dach der Weitinger Wallfahrtskapelle zu den Heiligen Joachim und Anna steht in diesem Jahr zur Ausbesserung an. Kosten von rund 20 000 Euro werden anfallen. Foto: Mattschlager Foto: Schwarzwälder Bote

Jahresabschlussgottesdienst: Katholische Kirchengemeinde St. Martinus Weitingen hält einen Rück- und Ausblick

Beim Jahresabschlussgottesdienst am Silvesterabend hielt Bärbel Teufel, neben Maritha Schmitt eine der beiden stellvertretenden Vorsitzenden des Kirchengemeinderats, den Jahresrück- und ausblick der katholischen Kirchengemeinde St. Martinus Weitingen.

Eutingen-Weitingen. Bedeutende Veränderungen gibt es bei der Trägerschaft des Kindergartens St. Josef. Über das Verwaltungszentrum Horb der Diözese Rottenburg-Stuttgar wurde ein Zweckverband der katholischen Kindergärten für die Dekanate Calw und Freudenstadt zum Jahresbeginn gegründet, wie dies beispielsweise in Rottenburg schon länger der Fall ist. Im Juni stimmte der Kirchengemeinderat dem Beitritt zum Zweckverband zu. Der Zweckverband übernimmt dann künftig die Trägerschaft des Kindergartens St. Josef. Aufgrund der stetig steigenden gesetzlichen Anforderungen im Personalwesen, der sehr zeitintensiven Verwaltung und Organisation des Kindergartens ist dies von Laien kaum mehr zu leisten, so Bärbel Teufel. Die Kirchengemeinde wird sich aber weiterhin um das Pastorale kümmern.

Die Gründungsversammlung des Zweckverbandes findet am 9. Januar statt. Kirchenpflegerin Tanja Raible übernimmt die Vertretung der Weitinger Kirchengemeinde in der Verbandsversammlung. Der Kindergarten beteiligt sich weiterhin am Gemeindeleben, ebenso bleiben die Gebäude im Besitz der Kirchengemeinde, so Teufel weiter.

Bedeutende personelle Veränderungen gab und gibt es für die Katholiken im Gäu. Pfarrer Beda Hammer verlässt die Seelsorgeeinheit und zieht nach Kißlegg. Die Verabschiedung findet Mitte Mai statt. Die Investitur in Kißlegg ist am 19. Mai. Die Weitinger Kirchengemeinde freut sich besonders, Pfarrer Andreas Gog im Ort begrüßen zu dürfen. Er ist im Sommer 2018 in den Ruhestand gegangen und wohnt seither in Weitingen. Pfarrer Gog übernimmt die Rolle des Pfarramtsadministrators, bis nach Hammers Weggang ein neuer Pfarrer in die Seelsorgeeinheit kommt. Mit Pfarrer Richard Fischer wohnt ein weiterer Ruhestandsgeistlicher in Weitingen, auch er bringt sich noch aktiv in die Pastoral ein.

Seit 1. Mai ist Schwester Jelena mit 75 Prozent Stellenumfang unbefristet zur Gemeindereferentin berufen worden. Zuvor war sie mit 30 Prozent angestellt. Für die Stelle des Mesners, die nach wie vor Lothar Schurer ausübt, sei man immer noch auf der Suche nach einem Team für die Zukunft.

Ein weiteres großes Thema ist die Aktion der Diözese "Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten", kurz Kiamo. Im Prozessteam sei vieles angedacht und wieder verworfen worden. "Es war ein schweres Stück Arbeit, bis man sich einigen konnte, was dem Prozessteam für die Seelsorgeeinheit wichtig scheint", so Teufel. Nun sollen alle Kirchengemeindemitglieder darüber informiert werden. Dies wird in Form einer Gemeindeversammlung der Seelsorgeeinheit am 27. Januar in Rohrdorf geschehen. Dazu lud Teufel ein.

Dank an Ehrenamtliche

In einem Ausblick auf das neue Jahr teilte die Kirchengemeinderätin mit, dass das Dach der Kapelle renoviert werden soll, sobald das Wetter mitspielt. Dies sei notwendig geworden, da teilweise Mörtelstücke aus den Firstziegeln ausgebrochen sind. Die Kosten belaufen sich auf mehr als 20 000 Euro. Außerdem muss die Buchshecke auf der Südseite der Kirche entfernt werden. Hier habe sich der Buchsbaumzünsler eingenistet und zerstöre die Pflanzen. Die Arbeit gehe also auch 2019 nicht aus, so Teufel weiter.

Ein "Vergelt‘s Gott" sprach sie im Namen der Kirchengemeinde für tatkräftige oder finanzielle Unterstützung bei der Arbeit in der Kirchengemeinde aus. Namentlich wurde eine große Zahl von Helferinnen und Helfern lobend erwähnt, die verschiedene Dienste in der Gemeinde ohne Entgelt übernehmen. "Ohne all die vielen Ehrenamtlichen wäre es nicht möglich, eine lebendige Kirche zu sein und für die Zukunft zu bleiben" – oder wie Teufel es ausdrückte: "eine Kirche am Ort und an vielen Orten."

Im Rückblick auf 2018 fehlten die gewohnten statistischen Daten. Diese werden noch gesondert veröffentlicht, so Teufel, die ansonsten zahlreiche Aktivitäten in der Weitinger Kirchengemeinde erwähnte. Dies reichte von der alljährlichen Sternsingeraktion, bei der für das Projekt Jugendzentrum Sharing der Weißen Väter in Uganda im vergangenen Jahr 2520 Euro gesammelt wurden. Im Sommer fuhren elf Ministranten nach Rom zur Ministrantenwallfahrt. Die Renovierung der Jugendräume wurde abgeschlossen, diese konnten im Oktober mit einem kleinen Stehempfang eingeweiht werden. "Es ist schön zu sehen, wie sich die Jugendlichen in den frisch renovierten Räumen treffen und sich auch wohlfühlen."

Es fand noch vieles mehr in der Gemeinde statt, beispielhaft genannt wurde das Fastenessen, Fronleichnamsfest, Fest zum Kirchenpatrozinium, Frühstück, Kaffeenachmittag, Martiniumzug, Kindergottesdienste, Kräuterbüschel binden, Adventsbasar, Weitinger Seniorentreff, Maiandachten, Morgenlob, Krabbelgruppe, Besuchsdienste zu Weihnachten und vieles mehr. Dies wäre ohne die Mitwirkung vieler engagierter Gemeindemitglieder nicht zu leisten, sagte Teufel abschließend.