Unser Bild zeigt eines der ältesten Bilddokumente der Musikkapelle Weitingen. Es zeigt die Weitinger Musikanten im Jahr 1911. Stehend (von links).: Imhof (Horb), Chronist Karl Gfrörer senior, Karl Raible, Karl Bernhard, Anton Schelhammer. Sitzend (von links): Kornel Schach und Klemens Nesch. Archiv-Foto: Mattenschlager Foto: Schwarzwälder Bote

Heimat: Aus der Historie des Musikvereins Weitingen – Teil 1

Eutingen-Weitingen. Mindestens 160 Jahre wird die Blasmusik in Weitingen gepflegt. Ganz genau weiß man jedoch nicht, wie lange vorher schon in Weitingen Blasmusik organisiert betrieben wurde.

Fest steht jedoch, dass bereits in den 1850er-Jahren eine Weitinger Blaskapelle unter Leitung des Dorflehrers Johannes Weippert im weiteren Umkreis bekannt war. Allein im Jahrgang 1851 des "Amts- und Intelligenzblatts für den Oberamtsbezirk Horb" sind zahlreiche Auswärtsauftritte der Weitinger Kapelle genannt.

Über die Blasmusik in Weitingen im vorigen Jahrhundert wurde sehr viel von Karl Gfrörer senior berichtet, der von 1868 bis 1955 lebte. Er trat 1882 in die Musikkapelle ein und war über siebzig Jahre aktiver Musiker, außerdem von 1925 bis 1954 Schriftführer des Vereins.

Über Dorfgrenzen bekannt

In einer Zusammenfassung der Vereinsgeschichte aus dem Jahr 1952 berichtet Gfrörer senior über die Geschichte der Weitinger Musikkapelle:   "Um 1850 zählte die Kapelle sechs Musiker darunter die drei Gebrüder Söll, David Teufel (Gemeinderat), Karl Gfrörer (Weber) und Gregor Schurer. Unter der Leitung des damaligen Musiklehrers Johannes Weippert hatte die Kapelle nicht nur bei Hochzeiten aufgespielt, sondern auch an hohen Festtagen beim Gottesdienst mitgewirkt. Die Kapelle war weit über die Grenzen des Dorfes hinaus bekannt und beliebt. Bis Herrenberg, Nagold und Calw kamen die Weitinger Musiker, sogar nach Markgröningen im Unterland zu dem bekannten Schäferlauf wurde die Kapelle gefordert.

Im Jahre 1910 hatte sie ihre Tätigkeit eingestellt. Eine verjüngte Kapelle löste die alte ab. Im Jahre 1915 während des ersten Weltkrieges, gründete Gfrörer senior eine Jugendmusikkapelle. Mit diesen Jungen hatte Gfrörer senior so das Erbe, das Kulturgut der Väter, über den Krieg hinüber gerettet". (Bei diesem Text handelt es sich um den ersten von drei Teilen. Teil 2 und 3 folgen bald).