Jugendreferent Hartmut Kretz (links) und die Jugendlichen waren kräftig im Einsatz, um dem Jugendraum einen neuen Anstrich zu verpassen. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendraum Eutingen erstrahlt in neuem Glanz / Neue Angebote sollen mehr Nachwuchs anlocken

Von Alexandra Feinler Eutingen. Es gibt drei Bauwagen in Eutingen, der Jugendraum dagegen war bisher nur ab und an geöffnet. Doch die Jugendlichen wollen mit Jugendreferent Hartmut Kretz mehr Leben in die Räume unter dem renovierten katholischen Kindergarten bringen.Deshalb trafen sich alle zum gemeinsamen Streichen der Wände. Ein Blick zurück: Zuerst nutzte die Krabbelgruppe den großen Raum direkt neben der Eingangstüre im Untergeschoss des Kindergartengebäudes. Dann war er als Bewegungsraum für den Kindergarten ausgelegt. Nach dem Umbau steht der Raum jetzt den Jugendraum-Mitgliedern zur Verfügung.

Sie wollen eine Küche im vorderen und eine "Chill-Ecke" im hinteren Bereich etablieren. Vielleicht findet auch der Tischkicker einen Platz in diesem Raum und es entsteht eine Spielecke. Wie der Raum genau gestaltet wird, können die Jugendlichen selbst entscheiden.

Hartmut Kretz will zusammen mit der Gemeinde Jugendliche befragen, was aus dem Jugendraum werden soll. Zudem dürfen sich ehemalige Jugendraum-Mitglieder melden und Erfahrungen preisgeben. "Ich bin der Meinung, dass ein Jugendraum, wie es ihn noch vor 20 Jahren gab, nicht mehr funktioniert. Die Jugendlichen haben heute ganz andere Interessen. Dazu kommen viele Schul- und Vereinstermine", erklärt Kretz.

Bisher wurde der Jugendraum immer seltener geöffnet. Die zuständigen Jugendlichen seien zum größten Teil mobil und gingen öfter aus, so der Jugendreferent. Er traf im vergangenen Sommer eine jüngere Gruppe im Park hinter dem Rathaus. Die Jugendlichen erklärten ihm, dass sie Interesse am Jugendraum hätten. Sie würden sich aber dort nicht treffen, weil die Älteren dort die "Platzhirsche" seien.

Kretz brachte die Gruppen zusammen und es stellte sich heraus, dass vor allem die Jüngeren eher Interesse am Jugendraum hätten. Deshalb wurde beschlossen, dass der Jugendraum renoviert wird und sich die Älteren langsam zurückziehen.

Durch das neue Konzept soll der Jugendraum attraktiv werden. Der Jugendreferent kann sich auch vorstellen, einen Nachmittag für Kinder ab zehn Jahren zu gestalten. In der Gesamtgemeinde gebe es aktuell 650 Jugendliche im Alter von zehn bis 15 Jahren. Die Nachfrage sei also da, so Kretz.

Damit die Betreuung des Jugendraums immer wieder an die nächste Generation abgegeben werden kann, müsse man auch für die Jüngeren etwas anbieten. Doch das ist noch Zukunftsmusik. Jetzt wurden die Räume erst einmal hergerichtet. Das große Zimmer soll in weißen und roten Tönen, passend zu den Türen und Fenstern des Kindergartens, erstrahlen. Auch der innere Eingangsbereich wird von den Jugendlichen gestrichen.

Die bisherigen Räumlichkeiten sind mit Sofas und einer Ausschanktheke versehen. Auch sie werden eine neue Gestaltung bekommen, dabei dürfen die Jugendlichen wieder mitentscheiden.

Finanziert wird die Umgestaltung von der Gemeinde und aus Spenden. Ziel der Jugendlichen ist es, die Eröffnung des Jugendraums mit dem Einweihungsfest des Kindergartens am 15. Mai zu feiern. Bis dahin muss jedoch noch einiges getan werden.