Bürgermeister Armin Jöchle beim Baggern: Er machte den Auftakt für die Erschließungsarbeiten im Gebiet "Stützen". Foto: Dold

Erschließungsarbeiten im Gebiet "Stützen" haben begonnen. Bevölkerungszahl steigt 2014 um 20 Personen an.

Eutingen - Es ist die Frage, die potenzielle Bauherren umtreibt: Ab Mai sollen die Verkäufe der Bauplätze im Neubaugebiet "Stützen" beginnen, wie am Dienstag beim Pressetermin bekannt gegeben wurde.

"Solange müssen sich die Bauherren noch gedulden, aber dann sollte es zügig gehen", sagte Bürgermeister Armin Jöchle gestern angesichts des ersten Spatenstichs für die Bauarbeiten. Anwesend waren neben Jöchle auch Ortsbaumeister Wolfram Fischer sowie Vertreter der Planungsbüros Gfrörer sowie Gauss und Lörcher, von der STEG und der Baufirma Strohäker.

Von 33 Bauplätzen befinden sich 21 noch im Eigentum der Gemeinde

33 Bauplätze, davon 21 im Eigentum der Gemeinde, entstehen am höchsten Punkt Eutingens. Die Beteiligten gaben sich optimistisch, dass diese schnell an den Mann gebracht werden. In Göttelfingen hat es drei bis vier Jahre gedauert, um die 20 Bauplätze im Gebiet "Obere Wiesen" zu verkaufen – in Eutingen soll das Ganze nur zwei Jahre in Anspruch nehmen.

Die Gründe für den Optimismus: Kindergarten und Schule sind ebenso in der Nähe wie Naherholungsgebiete, so Jöchle. Zudem habe man in Eutingen einige Jahre auf ein neues Baugebiet warten müssen. Dass Eutingen attraktiv für junge Familien sei, zeige das Einwohnerwachstum. So sei die Bevölkerungszahl laut brandaktueller Zahlen um 20 gewachsen – entgegen des kreisweiten Trends.

In den vergangenen Jahren habe man in Eutingen der Innenentwicklung den Vorrang gegeben. So entstanden immer wieder einmal hier und da einige Bauplätze. Nun aber wolle man unmittelbar an das letzte Neubaugebiet "Im Wengert" anknüpfen.

Das knapp zwei Hektar große Gebiet sei überschaubar, lautete Jöchles Einschätzung. Die Gemeinde habe einige Grundstücke gekauft und die Umlegung sei zügig und angenehm verlaufen.

Die Gemeinde geht auch bei diesem Baugebiet kräftig in Vorleistungen. Rund 1,3 Millionen Euro (siehe Infokasten) werden investiert. Diese Summe soll später über die Bauplatzverkäufe wieder eingespielt werden. "Damit geben wir auch einen Impuls für die regionale Wirtschaft", erklärte Jöchle, was von den Vertretern der Firmen und Planern anerkennend zur Kenntnis genommen wurde.

Laut Planung sollen die Erschließungsarbeiten bis August abgeschlossen sein, bei mildem Wetter könnte es sogar früher sein.

Auch hier wird das so genannte Trennsystem angewendet, das Regenwasser wird also nicht im Schmutzwasserkanal abgeleitet, sondern in einer separaten Leitung in Richtung Göttelfinger Straße. Diese Richtung wurde bewusst gewählt, um zu einem späteren Zeitpunkt das Baugebiet "Stützen" erweitern zu können. Das Regenwasser von diesem Gebiet könnte ebenfalls in diese Richtung abgeleitet werden.

Bahnhaltepunkt geht voraussichtlich erst im Dezember 2016 in Betrieb

Und noch eine Info hatte Bürgermeister Jöchle parat. Der Bahnhaltepunkt Eutingen-Nord werde im Dezember 2016 eröffnet. Bislang wurde spekuliert, dass die Eröffnung bereits Ende 2015 erfolgen könnte. Doch das dürfte äußerst knapp werden, da mehrere Behörden beteiligt sind und die Mühlen der Bürokratie voraussichtlich nicht so schnell mahlen, damit es bis Ende kommenden Jahres reicht.

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Kosten: 1,32 Millionen Euro "vergräbt" die Gemeinde für die Erschließungsmaßnahme. 492 000 Euro gehen für die Erschließungsanlagen – also vor allem den Straßenbau und die Beleuchtung – drauf, 460 000 Euro für Kanal und Wasser, 155 000 Euro für die äußere Erschließung mit Breitbandverkabelung und Außengebietsentwässerung. Hinzu kommen sonstige Kosten von 211 000 Euro, beispielsweise für Honorare, Planung, Vermessung und Ausgleichsmaßnahmen.

Technische Daten: Für den Straßenbau werden 1600 Kubikmeter Fläche abgetragen, die Asphaltfläche für Straßen und Wege umfassen 2800 Quadratmeter. Es werden 1000 Meter Granitbordsteine und 200 Meter Tiefbordsteine verlegt.

Für den Kanalbau werden rund 1600 Meter Rohre verlegt, zudem werden 62 Schächte eingebaut.

An Wasserleitungen werden rund 900 Meter verbaut, 500 davon für die Hausanschlussleitungen.

Es werden elf Lampen errichtet, für die 500 Meter Beleuchtungskabel verlegt werden.

Historie: Der Gemeinderat erteilte am 29. Januar 2013 die Zustimmung zur Konzeption der Regenwasserbeseitigung mit dem Kanal zur Göttelfinger Straße. Bei einer Erweiterung des Baugebietes soll der Kanal zur B 14 weitergeführt werden und in einem Regenrückhaltebecken enden.

Der Gemeinderat genehmigte am 3. Juni 2014 die Erschließungsplanung.

Die STEG erteilte am 11. Juni im Auftrag der Gemeinde den Auftrag zur Verlegung eines Glasfasernetzes im Gebiet.

Der Bebauungsplan wurde am 13. Juni rechtskräftig. Der Auftrag wurde am 22. Juli zu einer Summe von 928 000 Euro an die Firma Strohäker vergeben. Baubeginn der Regenwasserleitung in der Höhen- und Göttelfinger Straße war am 27. Oktober.