Anika versuchte so manches Instrument und ließ sich dabei vom Vorsitzenden Gerold Akermann helfen. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Nachwuchs: Kinder versuchen sich bei der Musikkapelle an verschiedenen Instrumenten

Eutingen. Anika greift zur Querflöte und dreht diese so lange hin und her, bis ein Ton herauskommt. Ein Bild, das sich bei den zehn Kindern am Instrumenten-Kennenlern-Abend der Musikkapelle Eutingen ständig wiederholt.

Die meisten Kinder haben bereits bei der Musikkapelle Eutingen Blockflötenunterricht gehabt. "Nun entwickelt ihr euch am Hauptinstrument weiter", freute sich Gerold Akermann, einer der Vorsitzenden der Musikkapelle Eutingen.

An der neuen Medienanlage, die über ein Crowdfunding-Projekt (wir berichteten), angeschafft wurde, stellte Jugendleiterin Nadine Krauß die kommende musikalische Ausbildung vor: "Wir werden, je nach Instrument, Lehrer von uns, aber auch externe oder von der Musikschule haben." Der Unterricht könnte im Probelokal stattfinden. Würde ein Lehrer von einer Musikschule kommen, müsste der Ort abgesprochen werden. Die Instrumente müssten die Eltern für ihre Kinder nicht kaufen, sondern könnten sie gegen eine monatliche Gebühr bei der Musikkapelle Eutingen leihen. Wenn die Eltern passive Mitglieder wären, würden zwei Monatsbeträge für die Kinder rückerstattet werden. Die Kinder könnten in etwa zwei Jahren bei den MuKis, den Musikkids der Musikkapelle Eutingen, mitspielen.

Jeweils ein Musiker zeigte an seinem Instrument, wie dieses gespielt wird

Fragen zu dem Vororchester beantwortete deren Dirigentin Doreen Klink. Sie wies auch auf die geselligen Momente hin, die der Nachwuchs beispielsweise beim Zelten, bei Ausflügen wie in die Schoko-Fabrik oder zum Bowlen erlebe.

Nach der Vorstellung durften die Kinder die verschiedenen Instrumente ausprobieren. Jeweils ein Musiker zeigte an seinem Instrument, wie dieses gespielt wird, und die Kinder konnten es nachahmen. Anika hatte sich gleich auf die Querflöte gestürzt, wenn diese auch anfangs keinen Ton von sich geben wollte. "Ich hab es so lange probiert, bis es klappte", freute sich die Neunjährige. Sie war eigentlich gekommen, um ihrer Freundin bei der Auswahl des Instrumentes zu helfen, wobei sie sich selbst in die Querflöte verliebte. "Aber eigentlich hab ich meine Flöte. Silke unterrichtet uns und wir kennen uns von daher", beschrieb sie, dass sie nun erst einmal mit ihren Eltern reden müsse.

Vorsitzender Gerold Akermann hatte immer wieder betont, dass nicht nur Kinder Instrumente lernen können. Auch Erwachsene haben die Möglichkeit, bei der Musikkapelle Eutingen anzufangen. Sie müssten nicht erst Blockflöte lernen, sondern könnten sich ein Instrument ihrer Wahl heraussuchen. "Früher hast du halt das gespielt, was gebraucht wurde", erinnerten sich langjährige Musiker. Andreas Woppert stellte den Kindern beispielsweise sein Saxofon vor und erklärte, dass viele erst Klarinette- und dann Saxofonspielen lernen würden. "Ich hab aber gleich am Saxofon angefangen", erklärte der Eutinger.

Demnächst soll noch eine neue Bläsergruppe gegründet werden

Sonja war fasziniert von dem gebogenen Instrument, wenn es auch schwer zu spielen sei. "Hä? Wie geht das?", fragte sie Woppert, als sie versuchte, dem Saxofon die ersten Laute zu entlocken. Immer wieder überlegte die Achtjährige hin und her, ob sie eher Unterricht am Saxofon, an der Querflöte oder an der Klarinette haben möchte. Vater Tobias unterstützte die Eutingerin bei ihrer Wahl. "Das darfst du entscheiden, was liegt dir denn besser in der Hand?", wollte er wissen. Die Kinder probierten ein Instrument nach dem nächsten aus.

Nadine Krauß erklärte, dass die Kinder bis Ende August Zeit hätten, sich zu entscheiden. Wer sich nach dem Kennenlernabend noch nicht sicher sei, könne sich nochmals an sie wenden. Mit der zweiten Veranstaltung der Musikkapelle machte diese nochmals aufmerksam auf das Jugendangebot, denn Nachwuchs werde ständig ausgebildet.

Demnächst soll eine neue Bläsergruppe gegründet werden. Ansprechpartnerin bei Fragen ist Corinna Müller. Die Jugendbetreuer freuten sich, dass die beiden Veranstaltungen so gut besucht waren und gaben die Empfehlung: "Wenn den Kindern morgen der Kiefer etwas spannt, dann ist das normal. Das geht wieder weg, denn heute haben sie viel ausprobiert und das war für sie ungewohnt."