Kommunales: Göttelfinger fürchten sich vor Giftködern

Hundekot auf öffentlichen Wegen, an Feldrändern und im Wald ärgert nicht nur den Bildechinger Ortsvorsteher Ulrich Beuter sondern auch die Bürger und den Ortschaftsrat von Göttelfingen.

Eutin gen-Göttelfingen. In der öffentlichen Bürgerfragestunde sprach ein Bürger – selbst Hundebesitzer – dieses Thema an. Der Mann ist Jäger und mit seinem Hund viel unterwegs. Ständig stößt er auf die Hinterlassenschaften von Bello und Co. und auf Hundebesitzer, die beim besten Willen nicht einsehen wollen, dass die Fäkalienbeseitigung nicht automatisch mit der Entrichtung der Hundesteuer abgegolten ist, sondern eigentlich zu den Pflichten der Hundehalter gehört. "Hier ist ja gar kein Abfalleimer" hört der Bürger sehr oft, doch auf die Idee, dass man diese Art von Müll auch mit nach Hause nehmen kann, um sie dort im Restmüll zu entsorgen, kommen einige Hundebesitzer gar nicht, beziehungsweise, sie sind zu bequem, dies zu tun.

De r Mann, der sich beschwerte, befürchtet, dass andere Mitbürger, denen diese Art von Gassi-Gehen ebenfalls richtig "stinkt", Giftköder auslegen könnten, um damit dem Problem auf perfide Weise abzuhelfen. "Und dann würde es mit Sicherheit die Falschen treffen" fügte er an. Ortsvorsteherin Diana Wally ergänzte, dass so etwas strikt verboten sei und die Verursacher wegen Sachbeschädigung – ein Hund ist vor dem Gesetz eine Sache – bestraft werden können.

Aber so weit will man es natürlich nicht kommen lassen. Obwohl man von Ratsseite aus schon einige Appelle diesbezüglich veröffentlicht hat, die dem Anschein nach nichts nutzten, will Wally über die Gemeindeverwaltung prüfen lassen, ob man nicht an den Kreuzungen der Hauptrouten, hier insbesondere im Witthäule, spezielle Abfallfallbehälter aufstellen kann. Die passenden Tüten gibt es seit langem kostenlos in den Rathäusern. Wally setzt auch auf das Mittel der gegenseitigen Sozialkontrolle.

"Hey, willst du, dass mein Hund auf deine Straße, deinen Weg kackt oder dass dein Essen von Parasiten aus dem Hundekot kontaminiert ist" könne man die "speziellen Herrchen" fragen, die ihren Hund frei kacken lassen. Auf die Anregung des Beschwerdeführers, man könne versuchen, ob man Freiwillige findet, die die Behälter regelmäßig leeren, stellte Rat Horst Niessner lakonisch fest, dass man schon froh wäre, wenn die Hundebesitzer die Fäkalien aufsammeln und in die Behälter werfen. Niessner sprach in diesem Zusammenhang von "Hunde-Scheiß-Tourismus", denn er hat schon oft beobachtet, wie Hundehalter ihre vierbeinigen Freunde auf den Waldparkplatz im Witthäule gefahren, die Tür aufgemacht und irgendwann den Hund nach dessen freien Spaziergang wieder zurückgepfiffen haben.

Ein weiteres Ärgernis sei die wilde Müllentsorgung im Wald, fügte der Bürger an. Vom Hausabfall über alte Reifen und sonstigen Müll bis hin zu Tierkadavern würde alles am Waldrand ins Gebüsch geschmissen, anstatt in der Deponie gefahren.

Auch hier konnte Wally nur an die Sozialkontrolle erinnern und darauf hinweisen, dass man solche Umweltvergehen anzeigen soll. "Wenn man jemand sieht, der das macht, einfach mit dem Handy dokumentieren und ans Rathaus weiterleiten. Das gilt auch für die Hundebesitzer, deren Hund Tretminen verteilt.