Landwirt Winfried Vees wurde kürzlich in Berlin als bester Energielandwirt ausgezeichnet. Fotos: Ledényi Foto: Schwarzwälder-Bote

Innovation: Winfried Vees aus Eutingen als bester Energielandwirt ausgezeichnet / Auch Studenten lernen dort regelmäßig

Der Eutinger Winfried Vees ist Sieger in der Kategorie Energielandwirt des diesjährigen Ceres Award. Der Award wurde am Dienstag im Rahmen der Galaveranstaltung "Nacht der Landwirtschaft" in Berlin übergeben.

Eutingen. Auf dem Bauernhof von Juliane und Winfried Vees in Eutingen können zehn Erdgasfahrzeuge pro Tag das von den Eheleuten selbst produzierte Biomethan tanken. Vom Anbau der Energiepflanzen, über die Produktion von Biogas bis hin zur Aufbereitung des Rohbiogas zu CNG liegt alles in einer Hand. Für die Eutinger ist die Tankstelle die logische Konsequenz aus ihrem Engagement für die erneuerbaren Energien.

So wird nicht nur Mais zu Methan vergoren, auf den Feldern rund um Eutingen wachsen auch das Szarvasi-Gras, die Durchwachsende Silphie, aber auch Luzerne, Ackerfutter, Wildpflanzen und Gras füttert der Betrieb in die Biogasanlage. Alles Futter können die Eheleute nicht selber anbauen, dafür reichen die 56 Hektar Fläche nicht aus. Zu hohen Preisen pachten, kommt nicht in Frage. "Wir arbeiten mit sechs Kollegen gut zusammen und die bauen für uns Energiepflanzen an", betont Winfried Vees. Das ist für eine Win-Win-Situation: "Wir bekommen die Inputstoffe für unsere Biogasanlage, aber auch meine Berufskollegen können von der erneuerbaren Energie profitieren."

Sogar Pferdemist füttert der Betrieb in die innovative Biogasanlage. "Dafür haben wir die Eindosierung in die Anlage extra ausgerichtet, denn für den Pferdebetrieb ist der Mist ein Problemstoff. Daher sind sie froh, hier einen Abnehmer zu haben", so Vees.

"Risikobereitschaft und Innovationsfreude zeichnen den Gewinner der Kategorie Energielandwirt aus. Das trifft bei ihm auf unternehmerisch solides Vorgehen und eine ausgeprägte Portion Sendungsbewusstsein, um die Bevölkerung auch bei kritisch diskutierten Themen wie der Biogaserzeugung mitzunehmen. Die Biogastankstelle auf seinem Hof bezeugt, dass sich unternehmerische Zielsetzungen und gesellschaftliche Fragen, in dem Fall die Zukunft der Mobilität, in der Landwirtschaft nicht ausschließen", urteilte die Fachjury des Ceres Award über den Sieger in der Kategorie Energielandwirt.

Ihr Wissen geben die Eheleute Vees gerne weiter: Aus dem alten Kuhstall wurde ein Seminarraum; auch die Studenten der Universitäten Hohenheim und Tübingen und der FH Rottenburg kommen regelmäßig im Rahmen des Studiums auf den Hof.

Aber auch Nichtstudenten sind gerne willkommen, um sich über erneuerbare Energien auszutauschen, mehr Informationen bietet die Familie Vees im Internet unter www.energiehof-weitenau.de