"Luschdige Bruat" und Gäste werden zu Stimmungsmachern. Premiere für Tambour Andy Musch.
Eutingen-Göttelfingen - Romantische Gänsehaut-Lieder, Klassiker und echte Stimmungsmusik paarten die Guggenkapellen am Samstagabend beim Guggenball der Luschdige Bruat mit Premieren.
Die Burgfäger Esslingen, Kuckucksgugga Haiterbach, Blächlebutzer Albstadt und die Luschdige Bruat heizten dem Publikum mächtig ein. Zwischendrin rief die Partyband Hoppla zum Tanzen auf. Wer nicht tanzen wollte, ließ sich vom Gastgeber und später von der Narrengilde Göttelfingen bewirten.
Anfangs hätte sich Marcus Wolfersperger, Vorsitzender der Luschdigen Bruat Göttelfingen, einige Gäste mehr gewünscht. "Heut ist es leider etwas leer. Es sind einfach zu viele Parallelveranstaltungen", erklärte er anfangs, doch der Bereich vor der Bühne füllte sich nach und nach.
Für ausgelassene Tanz- und Feierstimmung sorgten die Gastguggen, die alle erstmals in der Korntalhalle auftraten. Von Musik der Toten Hosen über Bruno Mars bis hin zu Pharrell Williams brachten die 27 Musiker um Tambour Katja Kessler ordentlich Stimmung auf die Bühne. Wer genau in die blau geschminkten Gesichter blickte, erkannte dass das Blächlebutzer-Maskottchen dieses Jahr das Motto darstellt. "Zum ersten Mal ist das unser Motto", freute sich Vorsitzender Benjamin Haasis auf die kommende Saison.
Eine Besonderheit erlebten auch die Kuckucksgugga Haiterbach, denn der 18-jährige Tambour Jannik Singer führte erstmals seine rund 25 Musiker an. "Bereits seit über zehn Jahren spiele ich Trompete. Meine ganze Familie ist dabei", beschrieb er, wie wichtig ihm die Musik ist und dass Guggenmusiker in Haiterbach schon lange Geschichte schreiben würden. Allerdings seien die 16- bis 61-Jährigen eher auf Fasnetsveranstaltungen zu hören, weshalb sie sich besonders auf den reinen Guggenball in Göttelfingen freuten. "Das ist eine ganz besondere Atmosphäre, denn hier sind so viele verschiedene Guggen. Das ist was ganz tolles und so ein Programm ist einfach super", sprach Singer seine Begeisterung aus. Für diesen besonderen Auftritt hatten die Haiterbacher "Basket Case" einstudiert, aber auch mit "The Final Countdown" sowie Onkelz- und Wolfgang-Petry-Stücken die Menge zum Mitmachen bewegt.
"Das ist Stimmung vom allerfeinsten", freute sich Daniel Horn, bekannt als Bonsai. 45 Kilometer sei er von Albstadt nach Göttelfingen gefahren, um die unterschiedlichen Guggenkapellen zu hören und wolle auch im nächsten Jahr wieder kommen. Gespannt auf seinen ersten Auftritt im Schlagzeug-Register war Michael Walz, der die Luschdige Bruat Göttelfingen verstärkte. "Die Musik ist einfach super. Ich lass mich überraschen, wie sie ankommt", erklärte er, während er gespannt vom Eingangsbereich das Programm auf der Bühne verfolgte. Noch waren die Burgfäger aus Esslingen am Einmarschieren. In ihrem Tiger- und Leoparden-Aussehen, gepaart mit weiteren Tier-Fell-Imitaten verbildlichten sie, dass es gleich wild zugehen könnte. Als ihr Tambour in die Menge rief, ob das schon alles an Applaus sei, erhielt er starke Gegenrufe. Das Publikum kam immer näher in den Bühnenbereich und klatschte zu "Monday Morning" mit. Begeistert wippten die Gäste auch zu weiteren Songs mit, wobei vor allem der eher guggen-untypische Stil von "Halleluljah" gut ankam.
"Es macht einfach Spaß, hier zu sein. Schade, dass der Bus bald geht", meinte Daniel Horn, der mächtig am Feiern war. Begeistert nahmen auch die Gäste in der vorderen Reihe die Rufe des Esslinger-Tambours entgegen: "Danke. Das ist super hier. Die Luschdige Bruat kenne ich schon lange, und die haben heute einen tollen Abend auf die Beine gestellt. Wollt ihr noch eine Zugabe?", fragte er in die Menge. Diese Frage hätte er sich jedoch selbst beantworten können, denn die Schreie nach mehr setzten immer wieder ein.
"Black and White" Talheim sorgten für Verstärkung
Selbst "Hoppla" konnte die durchgeschwitzten Tänzer kaum bändigen, warteten sie doch auf den Gastgeber, die Luschdige Bruat. Im Waldburg-Kostüm und mit Tambour Andy Musch spielten sie sich auf ihre mit einem Wald und Naturmotiven bemalte Bühne. "Run Runaway", aber auch Klassiker wie "In Zaire" setzten die Musiker gekonnt um. Auf "Hit The Road Jack" freute sich der Saxophone spielende Tambour besonders, hatte er sich einiges überlegt.
Großen Spaß hatten auch die Musiker von "Black and White" Talheim, die für Verstärkung sorgten. Kaum Platz fanden die Gäste beim Freestyle-Klassiker "Fantasy Girl", den hauptsächlich Frauen vor der Bühne tanzten. Mit "Träne", "The Wall" und "The Castle of Glas" hielt die Luschdige Bruat für die verschiedenen Geschmäcker was bereit, weshalb das Publikum sie kaum gehen lassen wollte.