Das Eutinger Kochbuch enthält Rezepte aus "Omas Zeiten" und ist druckfrisch. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Eutinger Kochbuch ist fertig / Bürger prägen Ringbuch mit ihren Geschichten und Rezepten

Historische Dokumente, selbst geschriebene Gedichte, traditionelle Rezepte: Im Eutinger Kochbuch zu "1250 Jahren Eutingen" spiegelt sich die gesamte Ortsvielfalt wider.

Eutingen. Das Kochbuch-Orga-Team freut sich, denn die zweite Auflage des Eutinger Kochbuchs zu "1250 Jahre Eutingen" ist bei der Gemeindeverwaltung eingetroffen. Im Bürgerbüro des Eutinger Rathauses wird das Kochbuch für einen Selbstkostenpreis von 7,50 Euro verkauft. "Es ist richtig toll geworden", freut sich Sabine Gühring, eine der Hauptorganisatorinnen. Im rustikalen Holzoptik-Stil mit dem für das Jubiläum "1250 Jahre Eutingen" entworfenen Logo, soll das Kochbuch in jedes Küchenschränkle und auf jede Arbeitsplatte passen. Die ehrenamtlichen Organisatoren, Bürger und weitere Helfer haben ihre Rezepte, Geschichten und Erfahrungen im Buch gesammelt.

Breite Mischung kam zusammen

Eine breite Mischung kam zusammen, von der 30- bis zur 90-jährigen Bürgerin, schrieben einige ihre Rezepte auf. Auch Männer wirkten in der Geschichte rund ums Essen mit. Anton Birlinger bereicherte beispielsweise Rezepte wie Pfannabedle mit einem seiner selbst geschriebenen Gedichte.

Historische Dokumente wie die Erfahrungen der Eutingerin Franziska Sökler wurden festgehalten. Die Eutingerin kam 1901 als junges Mädchen "in Stellung" bei einer "besseren Familie". Sie lernte das Kochen und das Führen eines Haushaltes von den Köchinnen und Haushälterinnen. Daher erfahren die Leser, dass nicht nur die Abwechslung und der Nährwert der Mahlzeit wichtig waren, auch habe der Preis eine Rolle gespielt. Verderbliche Lebensmittel wie "Weckle" wurden als "Weckmehl" wiederverwertet. Das Eutinger Kochbuch soll damit nicht nur ein Sammelwerk von Rezepten sein, sondern zeigen, wie sich die Gesellschaft verändert hat.

Zu Wort kommen im Buch bekannte und nicht so bekannte Eutinger, aber auch Bürger der Gesamtgemeinde. Der Göttelfinger Heinz Röhm hat das Geheimnis um das Früchtebrot gelüftet und das Buch "Schmackhaftes in Echterdingen" als Ideenquelle zur Verfügung gestellt.

Hilde Schmid lieferte Informationen zu den Rezepten der Speisen, die an der Sichelhenke in Eutingen ausgegeben werden. Auf 83 Seiten finden sich aber auch Fotos und Anekdoten aus Eutingen. Für die Fotos wurde der Museumsschuppen von Heimat und Brauchtum aufgesucht, im Archiv geforscht und viele weitere Arbeit aufgenommen. Sabine Gühring nahm unzählige ehrenamtliche Stunden auf sich.

Wer mehr zur Eutinger Geschichte erfahren möchte, kann dies im hinteren Teil. Themen wie Vorratshaltung, "vom übrigen Leben", Hausmittel und viele weitere werden behandelt. Auch die Eutinger Kaufhäuser wie das Kaufhaus Schäfer, später Schach, das Kaufhaus Akermann, später Haueisen und am Schluss Schmollinger sowie das Kaufhaus Saile-Schöttle sind darin abgebildet.

Typisch ortsprägende Fotos aus Eutingen dürfen nicht fehlen. Die letzte Seite ziert "Traute Heimat meiner Lieben". Recherche und Redaktion lagen in der Hand von Sabine Gühring. Für das Layout und den Satz war Janina Teufel zuständig. Unterstützt wurde das Orga-Team von der Gemeindeverwaltung Eutingen.

Dank richtet diese auch an alle Bürger aus der Gesamtgemeinde, die ihre Rezepte und Fotos zur Verfügung gestellt haben. Das ringgeheftete Buch wird gegen einen Unkostenbeitrag im Bürgerbüro angeboten.