Wie hier mit dem früheren Dirigenten Helmut Kiefer, wird der Musikverein "Eintracht" Göttelfingen nun zum ersten Mal mit dem neuen Dirigenten Wolfram Stifel ein Platzkonzert vor dem Gemeindehaus in Göttelfingen halten, das vor 25 Jahren renoviert wurde. Archiv-Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Feier mit Platzkonzert in Göttelfingen zur 25 Jahre zurückliegenden Renovierung mit Umbau

Eutingen-Göttelfingen. 25 Jahre ist es her, dass das katholische Gemeindehaus in Göttelfingen renoviert und der Umbau umgesetzt wurde. Zu Ehren dessen wird am kommenden Sonntag, 17. Juni, ein Fest gefeiert, das mit dem Gottesdienst um 9 Uhr in der Sankt-Nikolaus-Kirche in Göttelfingen beginnt.

Gegen 10.15 Uhr wird der Musikverein "Eintracht" Göttelfingen bei schönem Wetter vor dem Gemeindehaus zu einem Platzkonzert einladen. Erstmals führt der neue Dirigenten Wolfram Stifel die Kapelle an und führt die Tradition der Platzkonzerte weiter. Für Bewirtung sorgt das Team der katholischen Pfarrgemeinde, das auch bei schlechtem Wetter zum Essen mit Speisen wie Maultaschen mit Kartoffelsalat, Rote vom Grill und Salatteller sowie Kaffee und Kuchen einlädt. Zudem können sich die Gäste zur Geschichte des ehemaligen Pfarrhauses und heutigen katholischen Gemeindezentrums Sankt Nikolaus austauschen.

Es bietet Raum für vielerlei Veranstaltungen. "Hier treffen sich regelmäßig die Bibelteilgruppen, zwei Schönstatt-Mädchengruppen, die Krabbelgruppe und auch die Senioren. Die Sitzungen des KGR und der Ausschüsse der Seelsorgeeinheit werden hier abgehalten. Für Firm- und Kommunionsvorbereitung und Treffen der Ministranten bietet es die nötigen Räumlichkeiten. Unsere Sternsinger treffen sich im Haus und werden von dort in die Häuser gesendet", fasst der Pfarrgemeinderat zusammen und weiß weitere Nutzungen: "Das Basteln der Palmsträußchen und der Adventsgestecke für den Weihnachtsmarkt findet hier ebenfalls statt. Nicht nur die Kirchengemeinde benutzt die Räumlichkeiten. Sie werden auch für vereinsinterne Veranstaltungen zur Verfügung gestellt."

Für private Feste, bis 70 Personen kann das Gemeindezentrum gemietet werden. Ansprechpartner ist Monika Graf, der der Kirchengemeinderat für das Engagement dankt. Seit über 20 Jahren betreut sie, zusammen mit ihrer Familie, das Gemeindehaus und die Außenanlagen.

Die Geschichte des ehemaligen Pfarrhauses hat Heinz Eitelbuß aufgearbeitet. 1766 wurde der vordere Teil gebaut, der viele Jahre von den verschiedenen Pfarrern in Göttelfingen genutzt wurde. Mit der Zeit geriet das Gebäude in einen schlechten Zustand. Es sollte immer wieder verkauft werden, doch das geschah nicht. Stattdessen wohnten immer wieder andere Personen in dem baufälligen Gebäude.

1926 habe ein Handwerksbursche laut den Überlieferungen gesagt: "In so einer Bude zu wohnen ist allerhand." Damals seien kleinere Renovierungsmaßnahme vorgenommen worden, wobei der Pfarrer 2000 Mark für sein Studierzimmer selbst bezahlen musste. Der Häfner habe einen Ofen gemauert. "Es tat bald darauf einen lauten Bomber und den Ofen hat es verrissen", so Heinz Eitelbuß. Auch der Pfarrgarten war verwildert.

Bei der Pfarrscheuer hatten die Göttelfinger Buben immer wieder gekickt. Sie fiel ebenfalls dem Zahn der Zeit zum Opfer. Das Pfarrhaus sollte allerdings erhalten bleiben und so entschied sich der Pfarrgemeinderat, das Gebäude zu sanieren. Anfangs fragte die Gemeindeverwaltung Eutingen nach, ob aus dem kirchlichen Gebäude ein öffentliches Gemeindegebäude werden könnte. Das lehnte die Kirche aber ab und so musste sie die Gesamtkosten alleine tragen. Architekt Eberhardt aus Horb unterbreitete einen Kostenvoranschlag von rund 1,15 Millionen Mark. Die Kirchengemeindemitglieder und Göttelfinger Bürger leisteten zahlreiche ehrenamtliche Arbeitsstunden, trotzdem wurden der Umbau und der Anbau Millionen-schwer.

Heute sind die Göttelfinger jedoch froh, dass zur damaligen Zeit die Baumaßnahme umgesetzt wurde, betont der Kirchengemeinderat: "Das ist ein Ort der Begegnung und wir wünschen uns, dass das Gemeindehaus auch weiterhin ein Ort der Begegnung und eine Bereicherung für unsere Gemeinde bleibt."