Wie geht es weiter, mit der Feuerwehr in Eutingen? (Symbolbild) Foto: dpa

Bedarfsplan: "Verschlankungen" wohl nicht geplant. Gemeinderatssitzung soll Antworten liefern.  

Eutingen - Vier oder zwei Abteilungen oder sogar nur eine Gesamteinheit? Wie sieht die Zukunft der Feuerwehr in der Gemeinde Eutingen aus? An diesem Dienstag soll es im Gemeinderat mit dem Feuerwehrbedarfsplan Antworten geben. Die Richtung scheint klar.

Eutingen, Weitingen, Göttelfingen und Rohrdorf – vier Abteilungen leistet sich die Gemeinde. Schlank ist die Struktur nicht. Kein Wunder also, dass man sich aus Kostengründen über eine Verschlankung zumindest mal Gedanken machen kann. "Die Abteilungen haben den Auftrag bekommen, über die Zukunft nachzudenken, auch ob es vielleicht mit weniger Abteilungen möglich ist", sagte deshalb Bürgermeister Armin Jöchle in einem Gespräch mit unserer Zeitung im Januar. Einen Einblick über den wahrscheinlichen Weg gab er aber schon damals. "Wir wollen keine Waldachtal-Lösung." Dort wurden die Abteilungen zu einer Gesamtfeuerwehr mit einem zentralen, neuen Feuerwehrhaus zusammengeführt – doch es knirschte gewaltig. Die Feuerwehrabteilung Salzstetten löste sich auf, es wurden tiefe Gräben aufgerissen.

Auch die Feuerwehr befürchtet das "Waldachtal-Dilemma"

So etwas möchte Jöchle in seiner Gemeinde nicht erleben. Er weiß, wie sensibel das Thema ist. Auch wenn es die Gemeinde finanziell vielleicht gut gebrauchen könnte, wenn die Strukturen sparsamer wären. "Es gibt aber aktuell keinen Sachzwang für eine Veränderung. Wir haben eine intakte Feuerwehr, die Abteilungen sind alle gut aufgestellt. Und auch die Jugendarbeit läuft auch in den kleineren Abteilungen so hervorragend, dass wir dort den Motor sicher nicht abwürgen wollen." Die kleineren Abteilungen – das sind Göttelfingen und Rohrdorf. Um sie geht es bei den Gedankenspielen um eine Verschlankung. Ein Verzicht auf den Standort in Weitingen kommt nicht in Frage. Auch wenn dort die größte Investition notwendig wird – derzeit wird an den Umbau der Weitinger Halle mit integriertem Feuerwehrhaus nachgedacht. "Wir haben Hilfsfristen einzuhalten. Das Eyachtal von Eutingen aus abzudecken, ist nicht möglich." Deshalb ist klar: Eutingen und Weitingen sind auch längerfristig gesetzt.

Auch die Feuerwehr sieht keinen Anlass für Veränderungen. Das ist das Ergebnis, das an diesem Dienstag bei der Vorstellung des Feuerwehrbedarfsplans dem Gemeinderat vorgeschlagen wird. Die Zusammenarbeit der Abteilungen sei bestens, man helfe sich gegenseitig aus. Und auch die Feuerwehr befürchtet das "Waldachtal-Dilemma": Bei einer verordneten Zusammenlegung von Abteilungen könne das Engagement gebremst werden. Auch sei man dann personell nicht mehr so aufgestellt wie bisher. Ortskenntnis, breite Aufstellung, mehr Führungskräfte und mehr aktive Feuerwehrleute – all das spricht für die Beibehaltung des Ist-Zustands. Die Gemeindeverwaltung folgt diesem Urteil – zumindest vorerst. Klar ist aber für Jöchle: "Große Investitionen werden wir in Göttelfingen und Rohrdorf nicht mehr tätigen."

Eine Zusammenlegung soll es dann geben, wenn es die Umstände erfordern: Folgen des demografischen Wandels – also zu wenig Feuerwehrleute – oder technische Anforderungen und größere Investitionen, die man an den kleineren Standorten nicht mehr leisten kann.