Die Renovierung des Feuerwehrhauses soll in den kommenden fünf Jahren ausgeführt werden Foto: Geideck Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Bedarfsplan löst Diskussionen aus / Abteilung Weitingen berichtet über Raumprobleme

Der Feuerwehrbedarfsplan war Thema im Bezirksbeirat. Der aktuelle Plan soll bis 2023 gelten und sieht einige Investitionen vor.

Eutingen . Bisher sind es etwa 66 000 Euro, die die Gemeinde der Feuerwehr im Jahr zur Verfügung stellt. "Aufgrund der Inflation, der Kostensteigerung und der hohen Zahl der Einsatzkräfte soll das Budget angehoben werden", erläuterte Bürgermeister Armin Jöchle.

Der Plan wurde von der Führungsriege der Gesamtfeuerwehr ausgearbeitet und sieht für Eutingen folgende Investitionen vor: Dach- und Fassadensanierung und ein zusätzlicher Schlauchlagerungsraum im Jahr 2018 für 135 500 Euro. Für das Jahr 2019 sei der Bau eines Lager- und Garagengebäudes für 165 000 Euro vorgesehen. "Dieses ist Ersatz für den abgebrochenen Darlehensschuppen beim Sportplatz.

Die Renovierung des Feuerwehrhauses soll, so möchte es die Feuerwehr, in den nächsten fünf Jahren ausgeführt werden. Neben den Gebäuden soll es auch Anschaffungen bei den Fahrzeugen geben. 380 000 Euro stehen hier im Raum. Im Investitionshaushalt sei das aber noch nicht enthalten. Der Gebäudeschutz, so Jöchle, habe aber Vorrang.

Weitingen

Zum Thema Feuerwehr-Bedarfsplan waren Marco Leins, Abteilungskommandant der Feuerwehr Weitingen, und sein Stellvertreter Thomas Renz in die Ortschaftsratssitzung gekommen.

Das neue Feuerwehr-Haus in Weitingen habe Priorität, so die Feststellung. Mit der Anzahl der Aktiven Floriansjünger (40 Aktive) zeigte sich Leins sehr zufrieden. Auch die Zahl der Atemschutzträger sei gut. Aber die Unterbringung im Rathaus sei mangelhaft. Bei einem Einsatz muss zuerst das Fahrzeug rausgefahren werden, damit die Helfer sich umziehen können. Es gibt keine getrennten Toiletten für Männer und Frauen. Auch die Jugendwehr Weitingen – sie ist mit 25 die Größte – muss ihre Kleidung mit nach Hause nehmen oder von dort mitbringen, da es keine Schränke für die Kleidung gäbe.

Bezüglich der Investitionen für die Feuerwehrabteilung Weitingen wurde auch deutlich, dass man in der Zuschussprioritätenliste bei Kreisbrandmeister Frank Jahraus schon seit geraumer Zeit vorne liege, aber die Realisierung einfach an Eutingen hänge. Leins befürchtet, dass man in dieser Prioritätenliste nach hinten rutsche, wenn sich in Eutingen nichts bewege.

Göttelfingen

Auch der Ortschaftsrat Göttelfingen stimmte dem Feuerwehrbedarfsplan vorbehaltslos zu. "Das ist ein gut gemachter Bedarfsplan. Hier findet sich sogar ein Laie zurecht. Ich kann mich dem Plan nur voll anschließen", betonte Ortschaftsrat Horst Niessner. Rat Christoph Raible vermisste hingegen eine Zusammenstellung, die das Sparpotenzial auflistet, das entstehen würde, wenn man die bisher vier Abteilungen zu zwei Abteilungen zusammenlegt. "Das war ja nur eine Überlegung aus einer Klausursitzung heraus, und da der Trend klar dazu geht, dass man die Abteilungsstruktur so belässt wie bisher, hat man hier keine tiefer gehenden Untersuchungen veranlasst" erklärte Wally. Horst Niessner fügte noch pragmatisch an: "Du sparst zwei Feuerwehrautos und zwei Feuerwehrhäuser – musst aber zwei Mannschaftstransportwagen zur Verfügung stellen, die die Einsatzkräfte aus Rohrdorf und Göttelfingen zu ihren jeweiligen Standorten bringen."

Rohrdorf

Über den Feuerwehrbedarfsplan wurde im Rohrdorfer Ortschaftsrat diskutiert. Zum Thema Zusammenlegung (wir berichteten) verwies Ortsvorsteher Rolf Walddörfer auf die Sitzungsvorlage mit einer Erklärung der Vor- und Nachteile. Laut dem Bedarfsplan habe man in Rohrdorf bei der Risikoklassifizierung 1,25 Einsätze, was recht niedrig sei. Im nahegelegenen Gewerbegebiet Hummelberg seien es 2,33 Einsätze, eine beachtliche Erhöhung. Er sei auch davon überzeugt, dass die Rohrdorfer Feuerwehrabteilung im Ernstfall schneller vor Ort sei, als eine Abteilung aus dem Nachbarort. Zudem müsse man an die drei Bahnhöfe und den Eisenbahntunnel auf der Gemeinde-Gemarkung denken. Bürgermeister Armin Jöchle, der aufgrund der Verabschiedung von Rolf Walddörfer vor Ort war, wusste um das sensible Thema: "Wenn man heute sparen muss, wo spart man da?" Er rief ins Gedächtnis, dass die Hallensanierung in Weitingen mit dem Ausbau des geplanten kommenden Feuerwehrmagazins einhergehen solle. Dann müssten später aber auch die Ehrenamtlichen da sein. Als Herausforderung sehe er die zunehmenden Anforderungen, die an die Feuerwehrleute gestellt werden. Der demografische Wandel sei nicht zu unterschätzen. Aktuell sei die Gesamtwehr mit 160 Feuerwehrleuten gut aufgestellt, weshalb er keine Bedenken habe. Herbert Herzog steuerte nach und dachte an den Brand in der Seniorenbetreuung in Weitingen zurück: "Der Brandherd war schnell gelöscht, weil die Feuerwehr vor Ort war. Wenn möglich sollte dieser Status erhalten bleiben." Mit drei Ja-Stimmen und einer Enthaltung beschloss der Ortschaftsrat den Feuerwehr-Bedarfsplan.