Für den Auftritt graben die Musiker tief im Instrumenten-Fundus

Traditionen verändern sich: Ehemalige Fasnetsveranstaltungen in den Eutinger Wirtshäusern sind weggestorben. Kappenabende, die früher sehr beliebt waren, gibt es immer seltener. Von den Vereinen, die in der Eutinger Halle einen Fasnetsball veranstaltet haben, sind nur noch die Narrenzunft und die Eutinger Musikanten übrig. Die restlichen Vereine und Gruppen gestalten gemeinsam die Fleckafasnet.

Wer den Musikantenball in Eutingen besucht, erlebt ein Programm, das insgesamt so nicht mehr aufgeführt wird. Dafür lassen sich die Musiker jedes Jahr Sketche, Tänze, Büttenreden, Play-Back-Auftritte und vieles mehr einfallen. Die NZE wird die Musiker jedoch auch mit Programmpunkten unterstützen. So zeigt die Prinzengarde ihren Showtanz "Space Girls" und die Sweetys ihren Marschtanz. Für musikalische Unterhaltung, mit Schunkel- und Tanzrunden, ist die Band "Morenas" zuständig. Durchs Programm führen Gerold Akermann und Eva Siegmund, wobei die Guggenmusik Emmendingen dieses abrundet.

Probe in Sportbekleidung

Beim Musikantenball gibt es jedes Jahr ein neues Motto. "Wir haben uns lange überlegt, welches Motto wir nehmen", erklärt das Orga-Team um Marc Müller und Manuel Seele. Einige Themen wie eine Welt-Reise, die Verleihung des goldenen Säubles und zahlreiche Mottos, die auf Eutingen bezogen waren, haben die Musiker schon umgesetzt. Da sei es nicht immer einfach, ein breit gefächertes Motto zu finden, zu dem die Besucher auch ein Kostüm haben. Die Musiker wollen keinen ausschließen.

Zum Motto "Mit Schwung durch das neue Jahr" finde doch sicher jeder Fasnetsbegeisterte ein Kostüm im Schrank. Marc Müller, Alexander Krauß und Peter Klink haben sich schon die passenden Kostüme bereit gelegt. Bei der Probe im Probelokal waren sie jedoch noch in Sportkleidung vor Ort. Lachend schauten die drei "Kerle" in die neue Medienanlage, in der sie ihre Übungsvorlage abspielen und sich schnell die richtige Position sichern konnten. Tränen lachten die Zuschauer, denn die drei "Buben" waren einfach zu komisch.

Für den Auftritt haben die Musiker tief im Instrumenten-Fundus gegraben. Marc Müller hatte extra einige Instrumente miteinander kombiniert, um dem Auftritt noch mehr Charme zu verleihen. Einen Teil seines Kostüms hatte Stefan Müller bereits bei der Probe parat, weshalb Angelika Braunhuber aus dem Lachen kaum noch rauskam. "Die Zähne – ich schmeiß mich weg", sagte die Hochdorferin.

Für einige Lacher sorgten auch die mitwirkenden Darsteller Silvia Leitenberger, Andreas Woppert, Patrick Müller, Sonja Holocher, Stefan Müller und Nadine Krauß. Sie erlebten nicht nur lustige Szenen, sondern auch so manchen Gruselfaktor. Die Besucher des Musikantenballs können gespannt sein, wie die Szenen später zusammen passen.

Ablauf wird notiert

"Ich kann nicht mehr", schüttelte sich Braunhuber. Sie brach immer wieder in Lacher aus. Auch Alexander Krauß und Matthias Kläger schauten lachend und gespannt zu. Musiker-Vorsitzender Gerold Akermann notierte sich am Laptop den Ablauf und schaute immer wieder auf die Uhr. "Wir dürfen nicht zu lang werden", warnte er, dass trotzdem Spannung in den Auftritten der Musiker stecken sollte.

Für Patrick Müller hatten die Zuhörer den Tipp, dass er langsamer reden sollte. Zwar sei sein Vorbild ein "schneller Schwätzer", aber in der Eutinger Narrenhalle würde ein gewisser Lärmpegel herrschen, den er übertönen müsse. Mit ernsten Worten richtete er sich an seine Zuhörer. Von Sardinien reiste er gedanklich an die Ostsee und nach Griechenland. Sein großes Improvisationstalent bewies der Eutinger, der für den Musikantenball einige Sprüche auswendig gelernt hatte und nun das Gelernte abspielen musste. Dazu kam, dass der Mikro-Ständer nicht halten wollte. "Beim Auftritt werd’ ich stärker rumfuchteln", meinte Patrick Müller.

Gespannt können die Gäste am heutigen Samstag, ab 20 Uhr sein, denn die Musiker werden einiges auf die Bühne in der Turn- und Festhalle bringen.