"Frauen erhöhen die Meinungsvielfalt"

Eutingen. Aufgewachsen ist Svenja Koch in Hildrizhausen. Ihr Abitur hat sie 2012 in Holzgerlingen absolviert. Derzeit macht sie neben ihrem Job als Verwaltungsfachangestellte in Sindelfingen noch ein Fernstudium im Fach Personalmanagement. "Dadurch habe ich schon öfter auf der anderen Seite des Gemeinderats gestanden und Präsentationen gehalten", erklärt Koch.

Sie habe auch schon bei Veranstaltungen, die mehr Frauen in den Gemeinderäten sehen wollen, mitgeholfen und sich bei "Mehr Frauen in den Kreistag" engagiert. Aufgrund ihres Jobs und diesen Erfahrungen habe sie Berührungspunkte mit dem Gremium Gemeinderat. "Ich finde es wichtig, dass mehr Frauen in die kommunalen Gremien einziehen, denn das erhöht die Meinungsvielfalt. Frauen bringen einen anderen Blickwinkel und andere Erfahrungen mit." Aber nicht nur ein ausgewogenes Verhältnis von Männern und Frauen, sondern auch von jung und alt sei für die Politik positiv.

"Ich habe es mir bereits früher in Hildrizhausen überlegt, ob ich nicht für den Gemeinderat kandidieren soll – das fand ich damals schon spannend", erzählt Koch. Kommunalpolitik zu machen, habe sie damals schon interessiert, getraut habe sie sich aber noch nicht – jetzt fühlt sie sich bereit dafür. "Ich fühle mich hier wohl und will hier bleiben – warum also nicht auch für ein kommunalpolitisches Amt kandidieren? Es gibt genug Leute, die nur meckern, aber nichts tun." Da sie sich keiner Partei voll zugehörig fühle, habe sie sich dafür entschieden, für die FW zu kandidieren. "Ich finde es ist eine tolle Gemeinschaft – vor allem hier in Göttelfingen."

Wichtig ist ihr, dass die Infrastruktur in Eutingen ausgebaut wird: Zum einen durch das Aufbauen von E-Ladestationen, denn "für die gibt es gerade viele Fördermittel", weiß die Verwaltungsfachangestellte. Zum anderen durch eine Verbesserung des ÖPNVs mittels Niederflurbussen, barrierefreien Haltestellen und einer besseren Taktung. Auch dafür gebe es derzeit diverse Fördermittel und barrierefreie Bushaltestellen würden in den nächsten Jahren sowieso zur Pflicht, erklärt Koch. "Der Landkreis gibt wenig Geld für den öffentlichen Personennahverkehr aus, aber wir brauchen hier mehr Möglichkeiten", meint Koch.

In diesem Zusammenhang, soll auch die Nahversorgung gesichert werden: "Alles Wichtige, was man zum Leben braucht, sollte in unmittelbarer Nähe sein", sagt die 25-Jährige.

Eines ihrer großen Ziele sei es, das Rathaus barrierefrei zu machen: "Da denken viele nur an Rollstuhlfahrer und zum Beispiel nicht an Blinde, Gehörlose oder auch ältere Personen sowie Eltern mit Kinderwagen", erklärt die 25-Jährige, die selbst Rollstuhlfahrerin ist. Auch im Rathaus von Göttelfingen wünscht sie sich Barrierefreiheit. Zudem möchte sie eine Rathausplatzsanierung in Göttelfingen unterstützen.

"Ich kenne viele in meinem Alter, die hier bleiben wollen, aber es ist schwierig Bauplätze oder Häuser zu bekommen", berichtet Koch. Deshalb möchte sie, dass ein gerechtes Vergabesystem mit Punkten in der Gemeinde gibt, damit auch junge Eutinger und externe Interessenten eine gerechte Chance haben. "Junge Leute sollte man halten, damit nicht alle in die Stadt ziehen", meint sie.

Dazu gehöre es auch, attraktive Arbeitsplätze in der Gemeinde zu schaffen. "Viele Leute sollten hier arbeiten können, deshalb brauchen wir zukunftsfähige Arbeitsplätze. Vielleicht können wir auch Wege finden größere Firmen zu binden – gefühlt fährt die Hälfte doch nach Sindelfingen zu Daimler zum Arbeiten."

Geburtsdatum: 25. September 1993

Wohnort: Göttelfingen

Beruf: Verwaltungsfachangestellte in Sindelfingen

Hobbys: Freunde treffen, Schwimmen, Fahrrad fahren, Fasnet

Politische Schwerpunkte: Besser Infrastruktur, ÖPNV, Barrierefreiheit