Einfach gestaltete sich der Almabtrieb des NABU nicht, doch die Helfer hatten viel Spaß. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

NABU Eutingen wagt Experiment mit der "Mission Ziegenabtrieb" / Kleine Helfer geben entlang der Strecke alles

Eutingen (af). Zehn Jahre Ziegenerfahrung, eisige Temperaturen und eine zündende Idee brachten die NABU-Gruppe zum ersten Ziegenabtrieb. Viele Teilnehmer waren am vergangenen Samstag zum Wachhäusle des NABUs gekommen, um die Ziegen sicher in den Winterstall zu geleiten. Ein Projekt, das vor allem die jungen Helfer begeisterte.

Im gefrorenen AckerFressbares entdeckt

"Wir wissen nicht, ob alle Ziegen bis ins Winterquartier laufen. Der Boden ist gefroren und da kann es schon vorkommen, dass die Ziegen nicht mitmachen", erklärte Eberhard Kläger vom NABU. Zum ersten Mal machte sich die Gruppe mit Stöcken und artgerechten Leinen auf den Weg. Am Anfang ginge alle 22 Ziegen mit der Menge mit. Vor allem die jungen Helfer waren begeistert. Sie sprangen weit voraus, um die Ziegen zusammen zu halten. Doch dann bekam die Gruppe die Rückmeldung, dass eine Ziege langsam der Herde hinterher laufe. Sofort wurde daraufhin angehalten.

Währenddessen erkundeten die Tiere die gefrorenen Acker und fanden tatsächlich noch etwas zu fressen. Die letzte Ziege wurde im Anhänger zum Winterstall in der Bahnhofsstraße transportiert. "Sie hat den Anschluss zur Herde verloren und will den eisigen Weg nicht alleine gehen", sagte Kläger. Über den asphaltierten Flurbereinigungsweg zwischen Eutingen und Göttelfingen machte sich die Horde auf zur Göttelfinger Straße. Damit sowohl Mensch und Tier sicher über die befahrene Straße gelangten, sperrte die Eutinger Feuerwehr die Straße ab.

Winterquartiersicher erreicht

Die Ziegen folgten artig die Bergstraße hinunter bis zur B 14. "Hier wird es spannend", freuten sich die kleinen Ziegenhirten. Doch dank der Hilfe der Eutinger Feuerwehr gelangte die Gruppe auch hier sicher über die viel befahrene Straße. Bis zum Winterquartier war es nicht mehr weit und das Schlimmste hatten die Naturschützer schon hinter sich gelassen. Vom Tübinger Weg ging es über den Tulpenweg zur Bahnhofsstraße. Bis zuletzt waren alle Helfer mit voller Konzentration dabei. Sicher konnten die Ziegen im Quartier untergebracht werden. Die "Mission Ziegenabtrieb" war geglückt, und so gönnten sich die Helfer eine Feierstunde. Ob der Ziegenabtrieb im nächsten Jahr noch einmal statt findet, wird der NABU noch entscheiden.