Moderator Roland Schnell feierte sein 20-jähriges Mitwirken bei den Nagoldtal Musikanten, die am Donnerstag beim Eutinger Kultbierfest auftraten. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Kultbierfest: Nagoldtal Musikanten schicken ihre "Blasmusikgrüße" / Moderator Roland Schnell wirkt seit 20 Jahren mit

Nach dem Jubiläum zum 20-jährigen Bestehen der Nagoldtal Musikanten feierten diese am Donnerstag nun das 20-jährige Mitwirken ihres Moderators Roland Schnell. Beim Kultbierfest der Musikkapelle Eutingen im Brühl hatte der Gündringer wieder so manchen lockeren Spruch im Gepäck.

Eutingen. Extra für das Kultbierfest Eutingen unterbrach Roland Schnell seinen Urlaub. "Ich hab den Nagoldtal Musikanten zugesagt, dann mach ich das auch." Am Donnerstag habe er sich daher ins Auto gesetzt und sei extra 115 Kilometer nach Eutingen gefahren. "Ich trink nichts, dann kann ich heute Abend wieder zurückfahren", sagt der Moderator. Denn ein Abend mit seinen Nagoldtal Musikanten sei ihm so manche Mühe wert.

Die Musiker um den musikalischen Leiter und Trompeter Gerd Pross wussten dieses Engagement zu schätzen. Immerhin nehmen von ihnen einige lange Wege für die Proben und Auftritte auf sich. Einige der Musiker kommen aus Emmingen, der Nagolder Gegend, aber auch aus Dettenhausen, Ergenzingen und aus Eutingen. Arnold Müller, Ernst Sitter und Winfried Platz aus Eutingen durften beim Auftritt im Kultbierfest ihren Heimvorteil nutzen. Denn so mancher der Eutinger Musiker musste von zuhause nur zwei Straßen nehmen und kam schon auf dem Festgelände an. Vor allem Winfried Platz mit seinem Schlagwerk wusste dies zu schätzen.

Müller und Sitter am Flügelhorn gehören schon seit einigen Jahren den Nagoldtal Musikanten an, weil sie sich der böhmisch-mährischen Musik verschrieben sehen. "Die können doch auch nicht ohne die Musik", wussten die Fans, die sich beim Kultbierfest an die ersten Tische gesetzt hatten. Auch die Fans aus Neuenbürg im Enzkreis hatten die über einstündige Fahrt auf sich genommen, um bei einem Kultbier dem Programm der Nagoldtal Musikanten zu folgen.

Dass sie sich in Eutingen im Gäu befinden, wurde spätestens bei den Witzen von Schnell verdeutlicht. Mit seiner spitzen Zunge berichtete der Moderator vom Besuch eines Eutingers in einem Tierzoofachgeschäft, wo er nach Hundefutter mit Odol-Geschmack nachhakte. Der Verkäufer wollte wissen, wieso das Hundefutter den Geschmack haben sollte. "Mein Hund hat einen Rohrdorfer gebissen und seither hat er so einen saudummen Geschmack", legte der Moderator nach. Er brauchte nicht lange zu fragen, wo sich im Zelt die Rohrdorfer befinden, denn diese machten lautstark deutlich, was sie vom Witz hielten.

Immerhin seien die Rohrdorfer keine Eutinger Säuble, sondern Rohrdorfer Heale, wusste auch der Schorsch zu antworten. Dass aber ein Gündringer den Unterschied zwischen einem Säuble und einem Heale nicht kenne, liege sicher an dem Wegbleiben an der Fasnet, legten die Rohrdorfer nach, die solche Witze mit Humor nahmen. Gespannt hörten die Weitinger zu, denn auch sie waren sicher, dass da noch was kommen würde. Doch die Musikerkameraden aus Weitingen blieben an diesem Abend verschont.

Ein langer böhmisch-mährischer Abend

Mit "Blasmusikgrüße" leiteten die Nagoldtal Musikanten den langen böhmisch-mährischen Abend ein, an dem Klassiker wie "Auf nach Mähren" oder der "Böhmische Traum" nicht fehlen durften. "Nun will ich aber alle Mitklatschen sehen", rief der Moderator zum Mitmachen auf. Waren anfangs einige Gäste noch im Freien, füllte sich am kühleren Abend das Zelt. Mit "Musikantenkirtag", "Tausend süße junge Mädchen", "Brauhauspolka", "Aus besonderem Holz" und der "Sterntal-Polka" hielten die Nagoldtal Musikanten einen Teil der neu ins Repertoire aufgenommenen Stücke bereit. Zum Walzer "Rot sind die Rosen" trat Roland Armbruster ans Mikrofon.

Zu "Na Dovolene-Polka" kamen die Musiker von der Bühne und verteilten sich vor den Bänken und auf den Tischen im Zelt, was bei den Zuhörern gut ankam. Beim Stück "Klarinettenperlen" waren die Klarinettisten gefragt, die von Jörg Dold aus Ergenzingen aktuell unterstützt werden.

Aus Dettenhausen kommt Posaunist Thomas Aberle. "Er vertritt gerade unseren Albrecht", wies Schnell daraufhin, dass Albrecht Beck nicht dabei sein konnte. Neu zu den Nagoldtal Musikanten ist Andreas Weibrecht aus Emmingen dazugekommen, der zum unverkennbaren Klang der böhmisch-mährischen Musik beitrug.

Mit dem Besuch des ersten Festtags waren die Eutinger Musiker mehr als zufrieden, immerhin war das Festzelt im Brühl bis in die späten Abendstunden gut besucht.