Die Europahymne "Europeana" von Conny Conrad wird in Berlin in drei Versionen aufgeführt. Foto: Hopp

Hymne kommt als Rap, Orchestral und in Heavy-Metal-Version. Berliner Schüler übernehmen die Uraufführung.

Eutingen/Berlin. "Mit der 'Europeana' ist mehr passiert, als ich mir je erhofft habe", beschreibt Komponist Conny Conrad aus Eutingen (Kreis Freudenstadt) seinen Erfolg mit der Europahymne. Dieser findet am Montag beim Europäischen Wettbewerb in Berlin seinen Höhepunkt, denn dort werden drei Welt-Uraufführungen der alternativen Europahymne "Europeana" zu hören sein.

"Ich bin schon ganz gespannt", erklärt Conny Conrad. Der Gitarrenvirtuose freut sich, dass es seine Hymne in verschiedenen Versionen gibt – vom orchestralen Werk bis zur Heavy-Metal-Version. "Das ist wirklich spitze, vor allem das Einstudieren der Rap-Version hat mir großen Spaß gemacht." Dafür besuchte Conny Conrad die vierte Klasse der Schule am Martinsberg in Weingarten, die auch nach Berlin eingeladen ist, und probte mit Kindern.

"Europeana" verbreitete sich bundesweit, sodass Conrad gar nicht mehr nachvollziehen kann, wo die Hymne überall aufgeführt werden wird. Von Michael Theurer (FDP), Mitglied des Europäischen Parlaments, erfuhr er, dass noch weitere Länder an der Hymne interessiert seien. Die Chancen würden gut stehen, dass sie demnächst in Polen aufgeführt wird.

Laut Conrad sei sie ein tolles politisches Instrument: "Europa befindet sich gerade in einer schwierigen Phase, da kommt die 'Europeana' genau richtig. Denn Europa ist nicht tot, und sie drückt die Zusammengehörigkeit aus." Die eigentliche Europahymne von Beethoven habe einen entscheidenden Nachteil: Sie lasse keine Interpretations-Variationen zu, weil sie bereits vollendet sei. Dagegen entstand zuerst die Instrumental-Version der "Europeana", und dann folgte der Text, der der Initiative des Kultusministeriums Baden-Württemberg zu verdanken sei.

Diese neuen Texte werden in Berlin von Schülern uraufgeführt. Zudem diskutieren die Kinder mit dem Präsidenten des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, darüber, ob "Europa was für Streber" ist. Über 70.000 Kinder und Jugendliche nehmen am Europäischen Wettbewerb im Schiller-Gymnasium in Berlin teil, den es seit 60 Jahren gibt.