Die Ortschaftsverwaltung Weitingen sucht für das Adler-Areal in Weitingen Ideen und Konzepte, wobei einige Bürger schon eine genaue Vorstellung haben. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Bürger wollen Dorfmittelpunkt erhalten / Suche nach einem Investor geht weiter

Eutingen-Weitingen. Verschiedene Ideen für die Gaststätte Adler in Weitingen sind schon zur Ortschaftsverwaltung um Ortsvorsteher Roland Raible hervorgedrungen. Ein Konzept zur Gestaltung des teilweise denkmalgeschützten Gebäudes und der dahinterliegenden Fläche kam jedoch noch nicht auf. Daher rief die Ortschaftsverwaltung zur Beteiligung der Bürger auf: "Das Adler-Areal wurde von der Gemeinde mit dem Ziel gekauft, es zeitnah zu überplanen, einer neuen Nutzung zu überführen und dies von einem Investor auch ausführen zu lassen."

Anfangs sei die Rückmeldung von Seiten der Bürger nicht so stark vorhanden gewesen. Deshalb habe die Gemeinde überlegt, ob das Areal gekauft werden solle. Immer wieder hörten Weitinger Ortschaftsräte von Ideen. Vermehrt kamen die Bürger bei der Einweihung der "kleinen Markthalle" mit Rundgang durch den Adler auf die Räte und die Ortschaftsverwaltung zu.

Daraus zog die Verwaltung den Schluss: "Der Ortskern mit Dorfplatz und Adler scheint doch identitätsstiftend zu sein." Denn das Areal sei ein Mittelpunkt und soll, nach Rückmeldung der Bürger, erhalten bleiben. Es wurde ein Nachtrag zur finanziellen Unterstützung der Sanierung an die Landesverwaltung Baden-Württemberg gestellt. Die Finanzmittel aus der ersten Zusage, von 666 000 Euro, seien bereits aufgebracht.

Nun sammeln die Gemeinde- und die Ortsverwaltung sowie die Ortschaftsräte Ideen, die sich umsetzen lassen. Sie reichen von einer Eventgastronomie über altersgerechtes Wohnen bis hin zu betreutem Wohnen oder Vereinsräumen. Die Gemeinde sucht jedoch weiterhin einen Investor, denn nach eigener Aussage können die Projekte nicht eigenständig umgesetzt werden.

Gemeinde will das Anwesen in einem Verkaufsportal des Landes veröffentlichen

Demnächst soll der Abbruchantrag für die Gebäudeteile gestellt werden, die nicht unter Denkmalschutz stehen. Zudem will die Gemeinde das Anwesen in einem Verkaufsportal des Landes veröffentlichen. "Es ist zu überlegen, ob der Saalanbau vorerst nicht doch stehen bleiben soll", sagt die Ortsverwaltung, die weiterhin Vorschläge und Ideen annimmt.

Die Theatergruppe des TSV-Fördervereins hatte bei ihrer vergangenen Versammlung (wir berichteten) überlegt, ob das kommende oder darauffolgende Theaterstück aufgrund der geplanten Umbauarbeiten der Halle im Adler-Saal stattfinden könne. Die sanitären Anlagen seien nicht mehr zeitgemäß, wurde dagegen argumentiert. "Dann stellen wir halt einen WC-Wagen oder Dixis auf", lauteten die Gegenargumente. Ob genügend Fluchtwege vorhanden seien, müsste vorab geprüft werden, meint Raible. Der Saal sei auf den ersten Blick in einem guten Zustand, man müsse jedoch überlegen, wie lange der Gebäudekomplex leer stehe.

Einige Sanierungsmaßnahmen würden also bevorstehen, bevor das Adler-Areal genutzt werden könnte. Andere Vereine, wie der Narrenverein Weitingen, hatten den Adler bereits bei der Schlüsselübergabe in ihre närrischen Witze eingebunden. Wenn die "kleine Markthalle" nicht für Events zur Verfügung stehen würde, könnte zumindest der Adlersaal eine Alternative sein. Dafür wurde symbolisch Spielgeld übergeben, was zeige, wie wichtig das Areal in der Dorfmitte sei. Christel Winkler und ihr Ramazzotti-Club hatten bereits Ideen für eine Alters-WG im Adler.

Im Herbst soll nochmals eine Begehung des Areals mit anschließender Diskussion in der "kleinen Markthalle" für alle Interessierten angeboten werden. Der Termin werde noch bekannt gegeben.