Corinna Müller (von links), Susanne Ströbele, Dyane Bachner, Tamara Teufel und Nunzia De Luca sind für die Schulkinderbetreuung in Eutingen und Weitingen verantwortlich.Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Die Kinderbetreuung in Eutingen ist gut aufgestellt / Gewappnet für das kommende Schuljahr

Seit zehn Jahren gibt es nun schon die Kooperation zwischen der Gemeinde Eutingen und der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Kreisverband Freudenstadt im Bereich der Schulkindbetreuung. Es sind zehn Jahre, in denen sich einiges getan hat.

Eutingen. Von kleinen Anfängen mit wenig Kindern hat man im Laufe der Jahre immer mehr Kinder in der Früh- und Nachmittagsbetreuung dazubekommen. Ende September 2020 waren es rund 60 Kinder, doch mit dem verstärkten Ausbruch der Pandemie sank diese Zahl um knapp ein Drittel, wusste Tamara Teufel, die in der Gemeinde Eutingen unter anderem für das Schulwesen mit verantwortlich ist.

Nun hoffen die Verantwortlichen, dass man mit Beginn des neuen Schuljahres, im September dieses Jahres, wieder an die alten Zahlen anknüpfen kann. Und dafür ist man auch personell bestens vorbereitet, wie die neue, pädagogische Geschäftsführerin der Awo, die 41-jährige Dyane Bachner, die seit Mitte März 2019 in Horb tätig ist, erfreut mitteilen konnte. Neben Bachner, die zuvor in der Behindertenhilfe in verschiedenen Positionen tätig war, sind die beiden ausgebildeten Erzieherinnen Corinna Müller und Nunzia De Luca seit vergangenem Jahr mit im Awo-Leitungs-Team.

Corinna Müller, die in Eutingen geboren wurde, hier zur Schule ging und auch hier arbeitete, stieg im letzten September wieder ins Berufsleben ein. "Die Kinder sind inzwischen so groß, dass es mir wieder möglich ist zu arbeiten und was liegt da näher, als meine Erfahrungen in der Schulkinderbetreuung einzubringen", erklärte sie völlig entspannt. Sie hat nun die Leitung der Schulkindbetreuung in Eutingen übernommen.

Ihre Kollegin Nunzia De Luca, die ebenfalls verheiratet ist und zwei eigene Kinder hat, lebt in Mühringen und hat sich auf die Stelle der Leitung der Schulkindbetreuung in Weitingen beworben. Sie wird Nachfolgerin von Johanna Vees, die die Stelle nur noch bis zum Ende dieses Schuljahres innehat.

Vom Betreuungsangebot her, das man qualitativ nochmals verbessern möchte, wie Dyane Bachner, die beim Kreisverband auch für das Qualitätsmanagement verantwortlich ist, besonders hervorhob, hat sich durch das Coronavirus einiges grundlegend verändert. Hatte man zuvor ein offenes Betreuungskonzept, bei dem alle Kinder eine einzige Gruppe, die "Seesterne" bildeten, so muss man aktuell auf ein Gruppen-Konzept zurückgreifen, bei dem nur wenige Kinder eine Gruppe bilden. "So können wir im Ansteckungsfall die Gruppe relativ schnell und vor allem sicher von den anderen Kindern separieren", erklärte Corinna Müller den Hintergrund dieser Gruppenbildung.

Schade fand Müller auch, dass man in diesem Schuljahr coronabedingt auch auf die tägliche "Kinder-Konferenz" verzichten musste. Bei dieser Art von "Konferenz", treffen sich alle Schüler vor Betreuungsbeginn und tauschen Ideen und Anregungen aus. "Dabei werden auch gemeinsame Regeln erarbeitet", erläuterte Bachner, die aus Erfahrung anfügte: "Wer Regeln mitgestaltet, der hält sich auch eher daran."

Ideen, die man leider in diesem Schuljahr nicht umsetzen konnte, die aber deshalb noch lange nicht von der Liste gestrichen wurden, sind beispielsweise die Gründung einer Theater-AG, Sport oder eine "Traum-Reise" die weder mit dem Flugzeug oder dem Schiff stattfindet, sondern die die Kinder bei entspannender Musik auf dem Boden liegend erleben. Der Traum kommt in Form einer Geschichte zu ihnen und entschleunigt so den oft recht hektischen Alltag. "Wir machen auch projektbezogene Aktionen, wie Adventsgeschichten oder ähnliches", ergänzt Nunzia De Luca. "Es sind immer Projekte, die sich einem Themenkreis widmen und die irgendwann abgeschlossen sind."

Die qualitativen Ansätze, zu denen natürlich auch immer noch die Hausaufgabenbetreuung zählt, sind da. Ebenso das Personal, das unter anderem von Awo-Seite von Andreas Tolkatschew, einem Erzieher, der derzeit sein Anerkennungsjahr ableistet und von Gemeindeseite auch immer wieder von PIA-Praktikanten, die eine praxisintegrierte Ausbildung machen, unterstützt werden. Auch von Seiten der Schulverwaltung, die aktuell von der kommissarischen Schulleiterin Susanne Ströbele und ihrer Kollegin Milena Singer in Weitingen repräsentiert wird, stehen die Ampeln alle auf Grün in puncto eines guten Betreuungs-Neustarts in Eutingen und Weitingen.

Die Grundschule in Weitingen bietet seit September 2019 auch eine Betreuungsmöglichkeit für bis zu 15 Kinder direkt in der Schule an. Vorher war man mit diesem Angebot im katholischen Kindergarten St. Josef, doch dort wurde es zum einen viel zu eng und zum anderen hat der Kommunalverband Jugend- und Soziales 2018 beschlossen, dass diese Art der Schulkinderbetreuung nicht mehr im Kindergarten erfolgen darf. "Für Kinder, Eltern und auch die Anbieter der Schulkinderbetreuung eine ideale Lösung, da die Kinder nicht mehr die Örtlichkeiten wechseln müssen", so eine Anmerkung von Tamara Teufel hierzu.

Die Zusammenarbeit zwischen Awo und der Schule sei überdurchschnittlich gut, lobten sich die Damen, die am Pressegespräch teilnahmen, gegenseitig.

Die Pandemie hätte Flexibilität und Anpassungsvermögen sowohl von der Schule, der Arbeiterwohlfahrt als auch von der Verwaltung, in diesem Fall von Tamara Teufel, gefordert, so das Fazit aus den letzten Monaten. "Und das haben wir alles ohne große Probleme hinbekommen", stellte Susanne Ströbele im Namen aller Beteiligter fest.

Nun freue man sich auf das neue Schuljahr, hofft auf Erleichterungen, was die Corona-Einschränkungen betreffen und der Awo-Geschäftsführerin Bachert würde man das Leben, beziehungsweise die Planung, leichter machen, wenn man die Kinder, die im Schuljahr 2021/22 betreut werden sollen, zeitnah anmeldet, wie sie abschließend feststellte.

Die Schulkinder-Betreuung durch die Awo geht also weiter und auch im kommenden Schuljahr wird es die Kooperation zwischen Schule, Awo und Gemeinde geben.