Bei der Göttelfinger Fleckenfasnet geht es rund / Sogar die "Schule" brennt / Clowns tauchen durch das Hallenbad

Von Peter Morlok Eutingen-Göttelfingen. "Die etwas andere Schulstunde" stand auf dem närrischen Stundenplan der Göttelfinger Narrenzunft, die es bei ihrer Fleckenfasnet am "Schmotziga" mal wieder so richtig krachen ließ. "Wenn die Schule brennt – dann rennt", konnte man als Verhaltensregel auf dem Schild lesen, das Petra, das Töchterlein von "Rektorin" Conny Kern um den Hals trug und auch über so manch andere Sprüche und Unterrichtseinheiten musste nicht nur die langjährige Grundschullehrerin Monika Ott, bei der fast alle der Anwesenden schreiben und lesen gelernt hatten, schmunzeln. Nein, der ganze Saal bog sich oft vor Lachen über das, was sich Clowns, Hopfenzopfler, Mohopser und Co. ausgedacht hatten.

Lange bevor das bunte Treiben auf der Korntalbühne richtig losging, drückte das Duo Axel und Sabine kräftig auf den musikalischen Stimmungsknopf und brachten so von Anfang an Schwung in den Saal.

Als es zur ersten Schulstunde läutete, stand Brauchtum auf dem Programmzettel. Die Gardemädels von den Flohhopsern und der Tanzgarde legten je einen flotten Tanz aufs Parkett und die Beifallsrufe "Blau-weiß, Füße hoch, Rad, Spagat – wie sense, guat sense" nahmen orkanartige Lautstärken an.

Die Göttelfinger waren in ihrer Dorffasnet angekommen und freuten sich auf die kommenden Beiträge. Im Unterrichtsfach "Gedichtvorlesen und Rumjammern" holten sich die Zopflerinnen Heike Raible und Rosi Wolfersperger als die "Mädels von der letzten Reihe" kurz darauf eine glatte Eins ab. "Mir send ledig ond los – dah Drang nach ama Mah isch groß", so ihre Klage. Alles Mögliche hätten sie schon probiert, um an einen männlichen Begleiter zu kommen, aber irgendwie hat das Ganze einfach noch nicht geklappt, berichteten sie in Reimform.

Offiziere, Revoluzzer, Bauarbeiter, Scheichs und sogar ein Chinese mit Namen "Owehmeiei" wären in der engeren Auswahl gelandet, aber – bei den Ansprüchen, die die Beiden an die Männerwelt stellten kein Wunder – hat‘s weder ins Bett noch vor den Traualtar gereicht. Vielleicht wäre es für die zwei Jungfern besser gewesen, sie hätten den Grundkurs "Showtanz" bei der Tanzakademie besucht. Wie viel Grazie, Spaß an der Bewegung und Kondition man dort lernt, konnten die Besucher bei der Darbietung der Flohhopser bestaunen.

Mit dem Auftritt von "Jazz-Gitti" (Dorothea Burtscher) und Herbert (Raible) mit ihrer Starparadenparodie "A Wunder isch geschehen" und Gesangsunterricht unter erschwerten Bedingungen ging es flott weiter, bis die Clowns das Geschehen in der Schule in die Hand nahmen und die Klassen zu einem Polonaisen-Wandertag durch die Korntalhalle einluden. Es war ein buntes Spektakel, bei dem die vielen toll kostümierten Gäste-Gruppen begeistert mitmachten. Da marschierte die halbe Sesamstraße mit kurzberockten Schulmädchen im Gänsemarsche die Bühne rauf und runter, da fuhr der Häfner-Schulbus und die Lümmel aus dem fliegenden Klassenzimmer gaben Vollgas.

Dann läutete die Schulglocke die große Pause ein und man versammelte sich zum fröhlichen Treiben und zum Spendeneinsammeln auf der Bühne. Die NZ Göttelfingen sammelt seit sechs Jahren Geld für die Kinderkrebshilfe Tübingen und konnte bereits rund 8000 Euro überweisen, wie Narren-Chefin Conny Kern stolz berichtete. Aber auch die schönste Pause ist mal zu Ende und "Streckentauchen im Hallenbad" stand auf dem Zettel der Jung-Clowninnen. Die Unterrichtsstunde artete in eine Konfettischlacht mit Wasserpistolenspritzen aus und der hausmeisterliche Räumdienst hatte danach alle Besen voll zu tun, um die Bühne für "Alice im Wunderland" freizubekommen. Was noch nicht weg war, das räumten die "Schwoba Rebella" mit meisterlicher Blechmusik aus dem Weg. Für diese gelungene Party gibt es ein einfaches Fazit: "Fleggafasnet die isch schee".