Die Luschdige Bruat mit Tambour Andy Musch präsentierte das neue Häs in den Vereinsfarben, vor allem aber symbolisch für die Guggen aus Göttelfingen. Fotos: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Erstmals Motto-Guggenball am Samstagabend / Leichter und farbenfroher: neues Häs präsentiert

Fußballfans und Sportler huschten vor der Bühne des Guggenballs der Luschdigen Bruat umher. Unter dem Motto "Fit For Fasnet" hatte die Göttelfinger Guggenkapelle erstmals zu einem Motto-Guggenball am Samstagabend eingeladen.

Eutingen-Göttelfingen. "Wir wollten die Sportvereine und Sportbegeisterten ansprechen und einfach mal was anderes bieten", erklärte Vorsitzender Marcus Wolfersperger. Zudem hatte die 30-köpfige Gruppe so Spannung aufgebaut, denn nach drei Jahren kündigten sie ein neues Häs an. "Wir haben neue Musiker bekommen und wollten was Leichteres, vor allem für die Abendveranstaltungen in den Hallen", beschreibt neben Marcus Wolfersperger sein Stellvertreter Christian Ade, dass das bisherige Häs mit Kopfbedeckung und Schulteraufbau sehr wärmend war.

Doch bevor um Mitternacht das "leichtere" und farbenfrohe Häs präsentiert wurde, erhöhte Ansager Edgar "Allgäuer" Breuling die Spannung.

Den Auftakt der fünf Guggenkappellen aus nah und fern machten die Langhoorguggis Dachtel mit Vorsitzenden Remig Eipper aus Aidlingen. Die 33 Musiker rund um Tambourin Sabrina Puhrer präsentierten neben ihrem gewohnten Mix auch frisch einstudierte Stücke wie "High Hopes", "I‘m still standing" und "Was für eine Zeit". Viel Applaus erhielten die Guggen, die ihr Häs und ihre Schminke allerdings erst am Montag bei der Fasnetseröffnung in Aidlingen präsentieren.

Unter dem Motto "Wo wir sind, isch vorne" traten die 40 Gassahuber aus Herrenberg rund um Tambour Stephan Schäberle auf. Mit ihrer bunten Schminke und den Sternen im Gesicht sorgten sie mit Liedern wie "More than you know" und "Alles nur geklaut" von den Prinzen und "Insomnia" von Faithless für Stimmung. "Wir hatten viel Freude, hätten uns aber gerne noch etwas mehr Beteiligung vom Publikum gewünscht", erklärte Schäberle. Die Gassahuber aus Herrenberg seien zum dritten Mal in Göttelfingen gewesen und daher auch schon stärkere Party gewohnt.

Ohne Motto, dafür aber mit dem neuen Einmarsch "Nothing else matters" waren die Hexenheuler aus Freudenstadt dabei und brachten das Publikum zum mitwiegen, -singen und –tanzen. Die 62 Musiker erlebten am Montag in Loßburg und Freudenstadt den Fasnetsbeginn, trotzdem nahmen sie am Samstag den langen Weg ans Ende des Landkreises auf sich. "Wir verstehen uns gut mit der Ludschigen Bruat und kommen gerne her", erklärte Tambour Timo Gaiser.

Mit Liedern wie "Sugar Baby Love" und "Funkytown" sorgten sie für einen breiten Mix, bevor sie die Bühne für die Tuders aus Salzstetten freigaben. Die 28 Musiker unter Tambour Martin Hemminger hatten mit "Ohne dich", "Nur geträumt" und "Butterfly" wieder einiges vorbereitet. Die Gäste tanzten und riefen laut Zugabe. Umso erstaunter waren sie, als die Salzstetter mit den Freudenstädtern "Highway to Hell" auf die Bühne brachten, wozu die Menge tobte.

Zwischendurch konnten die Päarchentänzer zu Helene-Fischer- und Disco-Fox-Liedern der Partyband Hoppla das Tanzbein schwingen. Gespannt warteten die Gäste schließlich auf das neue Häs. Die Schminke mit gelber und rot-oranger Kontur hatten die rund 30 Musiker schon vor ihrem Auftritt gezeigt. Die beflockten Hosen und Jacken mit Leuchtstreifen sowie die Hörner und das Fell am Kittel stachen erst beim Einmarsch ins Auge.

Tambour Andy Musch leitete die Luschdige Bruat anfangs noch aus der Mitte der Halle, bevor die Schlagzeuger auf die Bühne schritten und ordentlich Gas gaben. Bald schon konnten sich die Gäste nicht mehr halten und standen kreischend auf den Tischen. Auch die Fläche vor der Bühne blieb nicht leer, denn jeder wollte das neue Häs von Nahem sehen.

"Wir haben sehr viele positive Resonanz erhalten", freut sich Andy Musch, der die Kleidung als luftiger ansieht. Vor allem der stellvertretende Vorsitzende Christian Ade freute sich, denn nun gebe es neben den Jacken auch Westen für "Viel-Schwitzer": "Da geht man auf der Bühne nicht mehr ein." Auch sei das Häs leicht zu vervielfältigen, sobald neue Musiker dazukommen wollen. Interessierte dürften sich an Vorsitzenden Marcus Wolfersperger oder an die Mitglieder der Luschdigen Bruat wenden.

Völlig begeistert waren die Mitglieder der Narrengilde Göttelfingen, die Ende des Monats ihr 50-jähriges Bestehen mit einem großen Fest feiert. Nele, Marie, Lia, Maxi, Moritz und Chrissi hatten sich passend dem Motto in Sportkleidung gekleidet und jubelten der Luschdigen Bruat auf den Stühlen stehend entgegen.

Diese überzeugte mit Liedern wie das Bud-Spencer-Medley mit "Flying through the air" oder dem "Buggy"-Klassiker. Mit dem Freestyle "Fantasy Girl" wollten die Guggen den Abend abschließen, durften aber erst nach der Zugabe "We don’t need no education" der Partyband "Hoppla" den Ausklang des Guggenballs in Göttelfingen übergeben.