Unter der Leitung von Matthias Heid präsentierte Effata die Vielfalt der Kirchenmusik beim offenen Singen. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Offenes Singen mit Kirchenchor und -band Effata in der Sankt-Stephanus-Kirche

Eutingen (af). Glitzernde Kronen und lange Gewänder gehörten zu den Überraschungen des offenen Singens mit Effata in Eutingen. Die Kirchenband mit -chor rund um den musikalischen Leiter Matthias Heid steckte in der Sankt-Stephanus-Kirche zum Mitmachen an.

Die neue Vorsitzende Barbara Hersacher drückte ihre Freude aus, indem sie das erste Lied der Abordnung der Sternsinger widmete. Emilia Akermann, Marie Krauß, Jule Odermatt, Pauline Hermann, Emma Eisenbrückner, Josefine Krauß und Mark Sautter schritten vor den Altarraum, wozu sich die 24 Sänger um Matthias Heid gesellten. Gemeinsam begrüßten sie mehr als 60 Gäste aus der ganzen Region. Der Erlös aus dem offenen Singen würde der Sternsinger-Aktion zugute kommen, wobei die Eutinger dieses Jahr für brasilianische Straßenkinder sammeln würden.

Obwohl Weihnachten schon vorbei sei, wollte Effata mit traditionellen, besonderen Weihnachtsliedern und Eutinger Liedern die Vielfalt des Repertoires zeigen. Zudem erklärte Hersacher, dass Interessierte gerne dazukommen könnten. Dienstags werde ab 20 Uhr in der Eutinger Pfarrscheuer geprobt.

Der musikalische Leiter Matthias Heid freute sich, dass Effata auch Eutinger Lieder aufführen würde. Die drei Weihnachtslieder "Die Hirten bei den Herden", "Schlaf wohl du Himmelsknabe du" und "Schönstes Kindlein, bestes Knäblein" habe der Chor im Notenschrank entdeckt. Die handschriftlich verfassten Notenblätter habe Matthias Heid erfasst und digitalisiert. So konnten die Gäste in der Kirche mitsingen, denn die Texte projizierte Waldemar Hersacher mit dem Beamer an die Kirchenwand.

Laut stimmten die Besucher zu den Liedzeilen ein. "Jetzt haben Sie sich eine kurze Singpause verdient", lobte Matthias Heid, der als nächstes "Joy to the World" in deutscher Form "Freue dich Welt" ankündigte. Auf die Klaviereinführung sangen die 24 Effata-Mitglieder mehrstimmig und a cappella. Wie breit das Repertoire des nicht herkömmlichen Kirchenchores mit -band ist, zeigte Effata bei Liedern wie "Zu Bethlehem geboren" von Friedrich Spee.

Nach der Einführung am E-Piano durch Heid verdeutlichten die Sänger, dass sie mit der Unterstützung durch Notenblätter viel Stimmgewalt in die Kirche bringen können. Ob als "Engel auf den Feldern" oder "Gloria in Excelsis Deo", das kommende Lied erkannten die Zuhörer schlagartig und stimmten zur ersten Strophe ein. Bei der zweiten Strophe empfahl der musikalische Leiter, zuzuhören und anschließend wieder gemeinsam zu singen. Weitere bekannte Lieder wie "Kommet ihr Hirten", "Alle Jahre wieder" oder volkstümliche Lieder, die auch bei Kindern bekannt sind wie "Ihr Kinderlein kommet" folgten.

Effata betonte, nicht nur, dass Kameradschaft im Kirchenchor mit –band groß geschrieben werde. David Brittain, der gebürtig aus England sei, hatte sich das Lied "Once in Royal Davids City" gewünscht. Seine Mitsänger konnten dem in Göttelfingen Beheimateten den Wunsch nicht abschlagen und gaben so auch englische Lieder zum Besten. Bei den Gästen schien die Vielfalt gut anzukommen, denn starker Applaus wollte nach Liedern wie "Als ich bei meinen Schafen wacht" und "Es ist für uns eine Zeit angekommen" nicht enden.

Die Erklärungen durch Heid und die Umrahmung von Bernhard Vogl am Cajon wurden vom Publikum vielseitig gewürdigt. "Es wird schon glei dumpa" ist in Tiroler-Deutsch, "das haben wir uns nicht getraut", sagte Heid und kündigte die hochdeutsche Version "Es wird schon gleich dunkel" an. Auf die Melodie von "Maria zu lieben ist allzeit mein Sinn" wurde das Schlaflied fürs Gotteskind vom oberösterreichischen Geistlichen Anton Reidinger von Effata umgesetzt. Gottesdienstlieder wie "Von guten Mächten" werde Effata immer wieder bei kirchlichen Umrahmungen auf die eigene Art aufführen. Mehrstimmig hatten sie auch "Glory to God" einstudiert, wobei eigentlich mit "O Du Fröhliche" das offenen Singen nach über eine Stunde abgeschlossen werden sollte. Der Auftritt von Ernst Sitter an der Trompete und Matthias Heid am Klavier und die Leistung von Effata hatte die Gäste zu stehenden Ovationen bewegt.

Daher dankten sie mehrstimmig mit "Engel auf den Feldern" und hoffen nun, dass sie Interessierte so für die nächste Probe überreden konnten.