Alle Jahre wieder herrscht beste Stimmung unter den Senioren des Jaunerfleckens. Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Weitinger Senioren feiern ausgelassen im großen Saal

Der große Saal des katholischen Begegnungshauses verwandelte sich am Donnerstagnachmittag wieder einmal in eine Narrenhochburg.

Eutingen-Weitingen. Das Team der Weitinger Seniorenrunde hatte zur Fasnet eingeladen und die fasnetserprobten Herrschaften aus dem Jaunerflecken ließen sich nicht zweimal bitten, an dieser Party teilzunehmen. Bereits kurz vor Veranstaltungsbeginn gab es im Raum nur noch wenige freie Stühle.

Bunt kostümiert mit allem was Kleiderschrank, Fasnetskiste und Schlafzimmer so hergaben, stiegen die rüstigen Damen und Herren gleich zu den fröhlichen Keyboard-Klängen vom Donau-Sepp, wie sich Josef Bernwallner aus Weitingen mit Künstlernamen nennt, in den Nachmittag ein. Zusätzlich stimmlich unterstützt vom "Knusper-Team", wie die Damen, die den Seniorenkreis veranstalten, auch scherzhaft genannt werden, da sie die leckeren Kuchen und die wunderbaren Fasnetsküchle an den Tisch bringen, sang man zusammen zuerst den Weitinger Narrenmarsch und gleich darauf alle fünf "Katastrophen" des Liedes "Die Begegnung bringt’s". Tatsächlich ist es so wie im Lied gehört. Die Begegnung bringt’s. Beim gemeinsamen Singen fielen die letzten Berührungsängste, die betagten Herrschaften wurden richtig locker.

Vom Team der Weitinger Seniorenrunde gab’s noch schnell eine gereimte Gebrauchsanweisung für die Party mit auf den Weg. "Senga, Schunkla, Lacha ond Gaudi stoht ganz oba ah, denn d Fasnet isch a wahrer Segen – landauf, landab, dähn sich die Narra rega", hieß es da unter anderem.

Ein Hit der fünften Jahreszeit nach dem anderen erklingt

Nachdem man sich mit Kaffee, Kuchen und Fasnetsküchle gestärkt hatte, war etwas Entspannung im Saal angesagt. Doch bevor alle gerade das taten, was man im Reich der Bettschoner während der Fasnet auf keinen Fall tun sollte, nämlich einzuschlafen, griff der Musikus nochmals richtig in die Tasten seines Instrumentes und ließ einen Hit der fünften Jahreszeit nach dem anderen erklingen.

Da ging es Humba-Humba-Täterä durch den ganzen Saal, Leute behaupteten, sie wären am Rosenmontag in Mainz am Rhein geboren – und dies obwohl sie waschechte Weitinger sind – es wurde der Liebe im Wald gefrönt und hinterher auch noch im Hafen. Und falls das bei irgendeinem der rund 60 Narrensenioren noch nicht wirklich gegriffen hat, dann passte der Tipp: "Trink, Brüderlein, trink" auf jeden Fall.

Die Senioren kannten all diese Lieder, sangen sie mit. Wenn bekannte Fasnetsmelodien, die zum Schunkeln, Klatschen und Fröhlichsein einluden, erklangen, dann war Stimmung im Gemeindesaal. Nichts war’s dann mit dem Mittagsschläfchen – dafür war es viel zu lustig.

Als krönender Abschluss schauten die Kinder vom benachbarten Kindergarten vorbei. Sie hatten auch in diesem Jahr sehr zur Freude der vielen Omas und Opas ein paar Liedchen einstudiert, die zum Mitmachen animierten. Dass sie sich nicht ohne Zugabe verabschieden durften, das verstand sich von selbst, aber nach dem Weitinger Narrenmarsch hieß es dann für den Nachwuchs Ausmarsch.

Mit Sketchen, Liedern und fröhlicher Unterhaltung, zu der auch eine Polonaise gehörte, bei der die Senioren dringend darum baten, dass ihnen eine gewisse Adelheid einen Gartenzwerg schenken solle, ging dieser Seniorennachmittag, der ganz im Zeichen der fünften Jahreszeit stand, leider viel zu schnell zu Ende. "Aber mir bleibet doh solange es geht ond isch mer au nach der Fasnet halber he – d’Weitinger Fasnet, die isch halt schee", so das Fazit dieses vergnüglichen Nachmittags, auf den sich viele der fasnetserprobten Jauner schon lange freuten.