Auf den Bildschirmen in der "Auszeit am Talbach" wurden die Projekte beim Gemeinderats-Infoabend, vorgestellt. Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunalwahl: Kandidaten gesucht: Bürger informieren sich über die Arbeit des Gremiums

Eutingen. Den Gemeinderats-Infoabend in der "Auszeit am Talbach" nahmen am Dienstagabend einige Bürger im Alter von 25 bis weit über 80 Jahren wahr. "Wir sind sehr zufrieden. Es hätten auch gerne mehr Frauen dazukommen dürfen, denn die fehlen uns im Gemeinderat", resümiert Winfried Seele, stellvertretender Bürgermeister.

Er begrüßte die Gäste, freute sich auf eine lebendige Diskussion und gab das Wort weiter an Bürgermeister Armin Jöchle. Dieser trug die Rechte- und Pflichten nach der Gemeindeordnung vor und ging auf die Bedeutung des Eutinger Gemeinderats ein. Wer sich für die Kommunalwahlen im Mai aufstellen lassen wolle, könne sich auf eine der beiden Wahllisten schreiben lassen, müsse aber nicht. Ein Bürger fragte nach, ob so eine Wahlliste nicht manchen Interessierten von der Kandidatur abhalte.

Die Partei würde im Eutinger Gemeinderat keine Rolle spielen, antwortete Jöchle. Es sei lediglich eine Erleichterung für den Kandidaten, wenn er sich auf eine der beiden Listen eintragen lassen würde, ansonsten könne er auch als Einzelkandidat Unterschriften sammeln oder müsste sich um weitere Unterstützung bemühen.

Die neuen Gemeinderäte würden eine Schulung erhalten, damit sie ihr neues Amt umfangreich ausführen könnten. Einer der jüngeren Gemeinderäte erklärte, dass man es als Gemeinderat nicht allen recht machen könne, daher mit Kritik rechnen müsse und ein starkes Nervenkostüm brauche.

Man kann es nicht jedem recht machen

Die langjährigen Gemeinderäte Hermann Nesch aus Weitingen und Horst Niessner aus Göttelfingen blickten auf die vergangenen Jahre zurück, in denen sie als Gemeinderäte mitwirkten. Mit Fotos auf den Auszeit-Bildschirmen wurden die vergangenen Projekte und Veränderungen in der Gemeinde vorgestellt, wobei Gemeinderat Joachim Gölz für die Technik zuständig war.

Wie wichtig der Wald in der Gemeinde ist, zeigte Winfried Seele auf, denn rund 330 Hektar Wald umgibt die Gemeinde. Die vier Dörfer hätten sich stark entwickelt, wozu Fotos von den "Linde"-Bauten in der Göttelfinger Straße, ebenso von den Neubauten in der Stuttgarter Straße, gegenüber der Tankstelle, gezeigt wurden. Winfried Seele berichtete von weiteren Maßnahmen in der Gesamtgemeinde. Ein Lob erhielten die sieben anwesenden Räte sowie die Gemeindevertreter von einem Bürger für das Kindergartenkonzept in allen vier Orten. Die fünf Kindergärten seien laut dem Bürger gut aufgestellt.

Zur Infrastruktur erklärte Winfried Seele, dass in der Gemeinde rund 63 Kilometer Abwasserleitungen und 37 Kilometer Wasserleitungen vorhanden sind, welche unterhalten werden müssen. "Wir haben 42 Kilometer Gemeindestraßen. Da kommen auch immer wieder Sanierungsarbeiten auf uns zu", betonte Seele. Auch das schnelle Internet war natürlich Thema. Winfried Seele berichtete, dass die Telekom im Moment noch immer in Eutingen und Göttelfingen am Bauen sei. "Mit dem Aufbau des Back-Bone-Netz des Landkreises Freudenstadt im Jahr 2019 begonnen."

Wieso hat Horb so einen starken Einfluss?

Ein älterer Eutinger wollte wissen, warum Horb so einen starken Einfluss auf das Handeln der Gemeinde Eutingen habe. Bürgermeister Armin Jöchle erklärte, dass die Gemeinde Eutingen mit Horb im Austausch sei und der Verwaltungsgemeinschaft mit Empfingen und Horb angehöre.  Als Vorsitzender der NABU-Ortsgruppe Eutingen warf Eberhard Kläger ein, dass der Naturschutz ebenfalls eine wichtige Aufgabe sei, weshalb auch die Möglichkeit zu Arbeitskreisen eventuell auch außerhalb des Gemeinderats bestehen würden.

Arbeitskreise oder runde Tische wünschte sich ein Bürger bei größeren Projekten, die Vereine und Bürger betreffen würden. Die Gemeindevertreter erklärten, dass es beispielsweise bei der Sanierung der Weitinger Halle einen Arbeitskreis gebe. Bei einigen Projekten habe man das schon angeboten, die Bürger müssten sich nur einbringen.

Auf den Wunsch nach einem Jugendgemeinderat meinte Armin Jöchle, dass sich Interessierte an ihn wenden dürften, bisher habe er keine Anfragen erhalten. Weitere Fragen zum Jugend oder zu den Bauwagen wurden diskutiert, wobei die Gemeinde einige Jugendräume und Bauwagen habe. Auch zum Thema Bauplätze fragten die Bürger nach, wobei Armin Jöchle erklärte, dass weitere Baugebiete folgen würden. Über drei Stunden konnten sich die Bürger informieren und schließlich über die verschiedenen Themen austauschen, wobei die Gemeindevertreter hoffen, dass sich für die kommende Wahl im Mai Interessierte aufstellen lassen.