Menschen aus der gesamten Seelsorgeeinheit kamen zum Vortrag nach Göttelfingen.Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Vortrag: Autor und Journalist Uwe Bork spricht über das Thema "Macht euch die Erde untertan!?"

Kürzlich, noch vor den verschärften Anweisungen aufgrund des Coronavirus’, fand der letzte Vortrag mit dem bald ehemaligen Kirchengemeinderat von Göttelfingen und der katholischen Erwachsenenbildung im Gemeindehaus statt. 25 Personen aus der gesamten Seelsorgeeinheit Eutingen folgten Autor und Journalist Uwe Bork zum Vortrag mit dem Titel "Macht euch die Erde untertan!?".

Eutingen-Göttelfingen. Der ehemalige Leiter der Redaktion Religion, Kirche und Gesellschaft beim SWR nahm das hochaktuelle Thema "Verhältnis des Menschen zur Natur" unter die Lupe. Die Zuhörer folgten den Ausführungen und dem Bezug zur Bibel genau, immerhin hatten sie den schnellen Wandel über die Jahre hinweg mitbekommen. Im Alten Testament habe es eine recht klare göttliche Anweisung mit "Macht euch die Erde untertan" gegeben.

Umweltschädlicher Urlaub

Anhand von Fotos, kleinen Filmen und anderen Medieninhalten zeigte der Referent, wie breit diese Anweisung ausgelegt werden könne. Während es früher sehr kostenintensiv war, die Meere mit dem Kreuzfahrtschiff zu erkunden, sei es heute bezahlbar und damit stärker nachgefragt. Auch unter den Gästen des Vortrags hatte schon so mancher eine Kreuzfahrt unternommen. Um alle Zuhörer mitzureißen, ließ er einen Ozeanriesen á la Traumschiff über die Leinwand schippern. So mancher geriet bei diesen Bildern ins Träumen, wurde aber bald in die Realität zurückgeholt. Wie umweltschädlich so ein Urlaub sei, musste Bork nicht lange aufzeigen. Dass man das Zitat nicht nur in dem Sinne auslegen könne, als Mensch sich die Welt untertan zu machen, erklärte der Referent. Denn man könne Verantwortung übernehmen, fürsorglich mit Ressourcen umgehen und nachhaltig handeln.

Wie es in anderen Ländern, Religionen und Kulturen gemacht werde, erfuhren die Gäste ebenfalls. Natürlich durften auch die Bezüge zu Papst Franziskus mit seiner Betrachtungsweise von Natur und Menschlichkeit nicht fehlen. "Respekt vor der Natur" solle jeder einzelne haben, wobei die meisten Zuhörer da nur nicken konnten. Viele der Gäubewohner waren mit der Landwirtschaft aufgewachsen und wissen daher, wie Lebensmittel entstehen. "Früher hatte man nichts, also musste man sparen", erinnern sie sich, dass es die Weg-Werf-Gesellschaft wie heute nicht gab. Wer seinen Acker lange und ertragreich nutzen wollte, musste ihn gut bearbeiten und verschiedene Ackerfrüchte anpflanzen. Doch da habe sich einiges stark geändert, wie ihnen nicht nur beim Vortrag deutlich wurde. Trotz der Technisierung müsse man zum richtigen Umgang mit der Natur aufrufen, war das Credo.

Christlicher Auftrag

Die "grenzenlose, profitorientierte Ausschlachtung der Natur mit ihren zahlreichen Ressourcen" stand bald als Ergebnis des eröffnenden Bibelzitats fest. Daher sei es auch der christliche Auftrag mit Blick auf die nächsten Generationen ein verantwortungsvoller, fürsorglicher Umgang mit der Natur und allem was sie uns zum Überleben bereit hält zu praktizieren.

Mit Applaus dankten sie Uwe Bork, dem letzten Redner in der Periode des aktuellen Göttelfinger Kirchengemeinderats. Denn von den bisherigen Räten will sich nur Rosi Wolfersperger erneut am kommenden Sonntag zur Wahl des Kirchengemeinderats in Göttelfingen stellen. Joachim Gölz, Maria Maag und Theresa Konz hören auf. Erstmals zur Wahl stellen sich Christina Wehle und Melina Eitelbuß am kommenden Sonntag.