Die Oldtimerfreunde bewirteten zahlreiche Gäste in der Ziegelhütte. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Oldtimerfreunde feiern Pfingst-Opening / Nächstes Projekt ist ein Peugeot-Country-Oldtimer

Der kultige Afri-Cola-Bus fehlte erstmals am Eröffnungsabend des Pfingst-Openings der Oldtimerfreunde Eutingen. Deshalb zeigte sich einer der jüngsten Vereine in der Gemeinde Eutingen kreativ.

Eutingen. Die historische Ziegelhütte, die am Giebel das Entstehungsjahr 1840 ziert, wurde in eine große Bar mit Verpflegungsstation umgewandelt.

Das Team um Vorsitzenden Heinz Klink war dabei sehr einfallsreich. Die Frauen sorgten für die passende Deko der Theke und Tische. An dieser wurden verschiedene Getränke ausgeschenkt. "Uns fehlt der Afri-Cola-Bus", erklärte eine Gruppe an der Bar. Sie beschloss, nun für den Erhalt des Busses zu trinken und machten den Vorschlag: "Die Oldtimerfreunde könnten den doch kaufen, dann wär er nächstes Jahr wieder da." Den Bus stellte Michael Kreidler viele Jahre als Bar-Bus zur Verfügung.

Der schwarz-weiße Bus wurde 1965 vom Hersteller an ein Schweizer Unternehmen ausgeliefert. Anschließend wurde er an einen Verein verkauft, der den Setra-Bus zu Vereinsfahrten mitnahm. Nachdem ein Lastwagenfahrer den Reisebus nach Deutschland geholt hatte, stand er sechs Jahre in einer Scheuer und wurde dann an Mitglieder eines Setra-Clubs verkauft.

Diese reparierten ihn und gaben ihn an drei Männer weiter. Sie lackierten ihn um und nutzen den Neunreiher für Werbeauftritte. Per Zufall wurde Kreidler auf den S9 aufmerksam und wollte diesen eigentlich zurückbauen. Der kultige Bus hatte jedoch so einen einzigartigen Charme, den der Eutinger beibehielt. Jedes Jahr waren die Gäste der Oldtimerfreunde immer wieder aufs Neue von diesem Bus begeistert.

Geschichte eines verletzten Engländers

Das nächste Projekt der Oldtimerfreunde wird das Schrauben an einem Peugeot-Country-Oldtimer. "Das Mofa sieht aus, wie ein BMX-Rad", erklärt Heinz Klink. Der Motor sei jedoch Marke Eigenbau. Am Fahrzeug sei das Kurbelwellengewinde defekt und dieses starte nicht, weshalb ein Schrauber-Projekt begonnen werde.

Die Oldtimerfreunde erhoffen sich, junge Interessierte zu gewinnen, die sich handwerklich ausprobieren möchten. Unter Anleitung von erfahrenen Schraubern könnte das Zweirad zerlegt und wieder zum Laufen gebracht werden. Interessierte könnten sich an die Oldtimerfreunde Eutingen wenden. Diese suchen auch immer wieder Mitglieder, die ihre Seltenheiten gerne präsentieren.

Egal, ob Traktor, Moped, Mofa, Auto oder weitere Oldtimer – Interessierte jeglichen Alters seien willkommen. Wer zudem mehr zur Geschichte des Ziegelhütten-Gebäudes wisse, könne sich bei Heinz Klink melden.

So würden Geschichten wie die des verletzten Fliegers, der in der Nähe der Ziegelhütte gefunden wurde, mit mehr Leben versehen. Der Flieger hätte damals den Absturz des Flugzeuges überlebt, das beim Eutinger Friedhof in Flammen aufging. Einige Senioren aus Eutingen erinnern sich an ihre Kindheit, als der englische Flieger schwer verletzt an der Ziegelhütte aufgefunden wurde.

Weil ihm die Eutinger und ein Offizier das Leben gerettet hatten, denn damals hätte er umgebracht werden sollen, hielt er viele Jahre nach seinem Absturz noch Kontakt zu den Eutingern. Immer wieder besuchte er den Ort, hatte für damalige Zeiten tolle Geschenke wie Süßigkeiten, Spirituosen und Lebensmittel bei sich. Solche Geschichten sammeln die Oldtimerfreunde, die ihre Ziegelhütte aus dem Jahr 1840 am Leben halten wollen.