Erstmals seit langem waren der Kleintierzuchtverein Eutingen mit Markus Wagner auf der Eutinger Fleckafasnet-Bühne zu sehen. Foto: Schwarzwälder Bote

Fleckafasnet: Eutinger scherzen über "Asphaltkanone Jöchle" / Witze über Weitinger bleiben nicht aus

Ein neues "Feindbild" hatte sich Ansager Tobias Plaz bei der Eutinger Fleckafasnet mit den Badener ausgesucht, doch einige Akteure konnten es nicht lassen und nahmen die Weitinger Jauner immer wieder auf die Schippe.

E u tingen. Was wäre die Eutinger Fasnet ohne Lokalkolorit, wenn nur noch die deutsche Politik oder allgemeine Witzfiguren thematisiert werden? Vermutlich austauschbar. Und um dem vorzubeugen, setzte bereits das Eutinger Prinzenpaar ein Zeichen. Prinzessin Bianca "Die Schreiberin der Zunft" freute sich auf super Programm und einen langen Abend. Ihr Prinz Pascal vom "teuflichen Lausbühl" wusste, dass zahlreiche gekommen seien, um die Akteure zu erleben: "Zeiget Begeisterung und klatschet mit. Das Brot der Künstler ist der Applaus, denket dran und lasset es raus."

Dem schlossen sich die Gäste in der gut gefüllten Halle an, die Ansager Plaz zur Premiere mit starkem Applaus willkommen hießen. An dieser Fleckafasnet sollten erstmals keine Witze über die Kontrahenten aus Weitingen gemacht werden. Alternativen fand der Eutinger Bäck nicht, denn Rohrdorf werde dieses Jahr 1250 Jahre alt, Göttelfingen feiere 50 Jahre NGG, Horb bekomme einen KVT und Eutingen die Lastwagen und die Ahldorf/Mühlener im Publikum wehrten sich, dass sie nun der Sündenbock sein sollten. Daher machte er Witze über die Badener. Dem Büttel, Marc Creuzberger, schien das herzlich egal zu sein, denn er brachte seine Weitinger Witze. Diese kamen beim Publikum an, ebenso die Vorstellung, dass "El Presidente" Armin Jöchle die Gemeinde zu einem Park- and Ride-Gelände umwandle. Anfangen würde er mit dem Rathaus, das nicht saniert, sondern durch ein Parkhaus ersetzt werden solle. Das Täle werde geteert und es soll auch da ein Parkhaus installiert werden, damit jeder die ehemaligen Bierkeller dort besuchen könne. "Asphaltkanone Jöchle" wolle auch für den Eutinger Friedhof zwölf Parkplätze für 70 000 Euro schaffen. "Der Büttel frogt sich: Isch dene auf dem Rathaus entganga, dass es da honne gefühlt 8000 Parkplatz gibt und demnächst findet auch kein Staatsbegräbnis statt. Die britische Queen wird 200 Johr alt, die Ossi-Kanzlerin wird net auf Wesi-Boden beerdigt und der Dalai Lama pilgert au net nach Eutingen." Der Büttel empfahl eher die SVE-Kurse zu besuchen und demnächst neben Strick- und Kochkursen auch das Falten von Wursttüten mit Metzgermeister Axel anzubieten. Zu Weitingen wusste er: Selbst der Weitinger Alex Vees habe erkannt, dass in Eutingen stärker der Bär steppt und dass man die Gäste hier wenigstens reinlassen würde.

Ihre neuen Tänze zeigten die Sweetys mit ihrem Marschtanz, der von Rebecca Graf und Jessica Saier einstudiert wurde. Ebenso hatten die beiden, die von Plaz als Süßigkeiten enttarnten Tänzerinnen, unter dem Motto "Die Götter spielen verrückt" trainiert. Das Herz des Feuerwehrkommandanten ließ die PG-Showtanzgruppe mit den Feuerwehrfrauen zu "Die Tanzfläche brennt" höher schlagen.

Ein Best-Of der Tänze der Stolperschwänzle zeigten Ehemalige und die aktuelle Besetzung, die von Annette Sökler, Carina Platz und Tina Ehmann angeleitet wurden. 24 Tänzer erzählten die Geschichte der anfangs acht Stolperschwänzle, die den hübschen Mädels Konkurrenz machen wollten. Viel Applaus erhielten die Piraten, Engel, Astronauten, feinen Herren und die gemischt gekleidete Gruppe.

Schattenspiel gezeigt

Die Musikkapelle Eutingen war sowohl mit dem Furz-Auftritt von Stefan Müller, Patrick Müller, Rolf Klink und Alexander Krauß, als auch mit dem Piratentanz unter der Leitung von Isabell Krauß zu sehen. Wie die Feuerwehr zum Einsatz kommt, wie sie einen Brand löscht und was die Abteilung Eutingen ausmacht, zeigten einige Feuerwehrleute mit ihrem Schattenspiel. Eine Premiere erlebten die Zuschauer mit Hausmeister Eugen Hämmerle (Markus Wagner), der für den Kleintierzuchtverein Eutingen nach neumodischem Klomp wie dem "Tablett", den "Slots" und den Problemen in der Eutinger Halle suchte. "Früher hot der Siegbert Kreidler des gemacht. Der hat das Problem scho behoben, bevor es aufgetreten isch", wusste der Hausmeister, dessen Vorgänger schon um 16 Uhr geschippt hätte, auch wenn der Schnee erst in der Nacht gefallen wäre. Wie stark sich die Zeit verändere, zeigte er mit dem Lied "Es wird nie wieder so sein wie früher". Plaz ließ ihn gleich Blanko unterzeichnen, damit der Hausmeister auch im nächsten Jahr dabei ist.

Lachen mussten die Gäste auch beim "zwitschernde Zwetschgenquintett" von Chorisma Eutingen mit Thomas Präg an der Gitarre. Petra Krauß, Daniela Joos und Andrea Präg sangen von der Liebe als seltsames Spiel, die vorbei ist und fragten sich, warum sie bei ihren Männer nicht "Nein" gesagt hätten.

Der Teufel (Michael Köhn), Engel (Philipp Creuzberger), Petrus (Daniel Müller) sowie das Ansager Duo "Gas" (Martin Kramer) und Raimund (Daniel Neuss), der Schäfer (Mark Sautter) und sein Schaf Anna (Raphael Sickler) und der Grieche (Hansi Seefried) hatten sich größte Mühen gemacht. Als Grieche bediente Hansi Seefried seine Damen Rita, Mathilde und weitere mit einem gegen die Wand geschlagenen Salat und einem Ouzo. Seine zweite Figur sorgte für viele Lacher.