Einige Rohrdorfer hatten die Vermutung, dass die Backbone-Arbeiten erneut für die Internetprobleme in Rohrdorf verantwortlich seien, was sich aber als Fehlinformation herausgestellt hat.Archivfoto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Infrastruktur: Einige Rohrdorfer haben schon wieder Internetprobleme / Inexio hat Netz inzwischen wieder stabilisiert

Eutingen-Rohrdorf. Innerhalb von drei Monaten haben einige Rohrdorfer schon wieder Internetprobleme. Die Telekom gibt Entwarnung, denn dieses Mal wurde nicht das Hauptkabel beschädigt, weshalb die Ursachen-Suche begann.

Rohrdorfer Bürger aus dem Bereich Alemannenstraße, Eichenbergstraße, Birkenweg und der Ortsstraße erklärten, dass seit einigen Tagen das Internet versage. "Einige denken, es hätte was mit dem Backbone-Ausbau zu tun. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass ein Kabel getroffen wurde", erklärt eine Mutter. Ein weiterer Rohrdorfer beschreibt, dass das Internetproblem schleichend kam. Immer wieder habe sich die Internetbox aufgehängt, weshalb zuerst von einem technischen Defekt ausgegangen worden sei.

Auf Nachfragen bei der Telekom, ob es sich um das Problem Kabelverletzung bei den Backbone-Maßnahmen handelt, schreibt diese: "Uns liegen derzeit keine Informationen über Störungsmeldungen vor. Um den Sachverhalt zu klären, benötigen wir eine Referenznummer, also die Telefonnummer eines Kunden." Und auch die Rohrdorfer Ortsverwaltung, die über Telekom angeschlossen ist, hatte kein Problem und wusste auch nichts von Internetproblemen.

Bald schon stellte sich heraus, dass Inexio-Kunden betroffen sind. Im Februar 2016 weihte die Gemeinde Eutingen zusammen mit Inexio das schnelle Internet ein. "Seither habe ich viel besseres Internet, aber wenn es Probleme gibt, dann kümmert sich keiner darum", ärgert sich ein Bürger. Er habe eine Ticketnummer von Inexio bekommen, aber keine richtige Rückmeldung. Immer wieder habe er angerufen. So geht es auch anderen Rohrdorfern.

Erst auf Anfrage unserer Zeitung bei der Pressestelle scheinen die betroffenen Kunden mehr Informationen zu bekommen. "Zuerst einmal bedauern wir es sehr, dass unsere Kunden in den letzten Tagen in Eutingen mit Schwankungen im Netz zu recht kommen mussten", erklärt Thomas Schommer, von Inexio Informationstechnologie und Telekommunikation und ergänzt: "Die Herausforderung für meine Kollegen in der Technik bestand in der Tatsache, dass das Netz zwar instabil war, aber ›im Prinzip‹ funktionierte. Die Kollegen der Technik haben daher im Laufe der letzten Woche nach dem Ausschlussverfahren unterschiedliche Ursachen hierfür bearbeitet."

Die ersten Meldungen über instabile Verbindungen hat Inexio über ihr Ticketsystem am 30. Oktober erhalten. Über unterschiedliche Kontrollläufe in den Systemen wurde der Fehler gesucht. Dabei galt es laut Schommer einige Herausforderungen zu meistern: "Bei einem Komplettausfall eines Netzes sieht man unmittelbar, ob man die Fehlerquelle gefunden hat. Bei instabilem Netz kann dies leider etwas längere Zeit in Anspruch nehmen." Am Montag-Vormittag sei nach den fehlgeschlagenen Versuchen ein sogenannter kompletter Reboot vorgenommen worden und anschließend habe sich das Netz stabilisiert.

"Die Telekommunikationsinfrastruktur ist an sich recht unempfindlich für Störungen. Ausschließen kann man Störungen jedoch leider nicht, wie das aktuelle Beispiel zeigt", sagt Schommer und merkt an, dass rund 20 Kunden von der Störung betroffen waren.

Eine Alternative zur fehlenden Internetverbindung, wie sie die Telekom im September ihren Kunden angeboten hat, vermittelt Inexio nicht. Es bleibt also für die Rohrdorfer zu hoffen, dass keine weiteren Internetstörungen im Inexio-Netz auftreten.