So könnte eine zukünftige Bebauung mit Mehrfamilienhäusern im Gebiet "Laiberin" aussehen. Grafik: Büro Gfrörer Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gemeinderat stößt Änderungsverfahren für den Bebauungsplan "Laiberin" an

Der Gemeinderat Eutingen hat sich in seiner jüngsten Sitzung für den Beginn eines Änderungsverfahrens für den Bebauungsplan "Laiberin" ausgesprochen. Dort sollen dann, nach Wunsch des Gremiums, neue Wohnflächen entstehen – endgültig entschieden ist mit dem Beschluss, das Verfahren anzustoßen, aber noch lange nichts.

Eutingen. Bereits in der Bezirksbeiratssitzung am Montag stieß das Thema auf das Interesse der Bürger (wir berichteten). In der Gemeinderatssitzung waren ebenfalls einige Zuhörer da, um sich über die mögliche Änderung des Bebauungsplans "Laiberin" in Eutingen zu informieren.

Zur Debatte stehen dort die freien Flächen, die momentan als Gemeinbedarfsflächen geführt werden, um eine Erweiterung der Schule zu ermöglichen oder eine Fest- und Gemeindehalle zu errichten. "Die Schulentwicklung zeigt, dass es bei uns wohl keine weiterführende Schule geben wird", merkte Bürgermeister Armin Jöchle an. Eine größere Festhalle wäre am dortigen Standort aus heutiger Sicht auch nicht mehr optimal und würde eher an der nördlichen Grenze von Eutingen Sinn machen, führte er weiter aus. Außerdem steige die Nachfrage nach Wohnbauflächen, vor allem für Mehrfamilienhäuser, und dass Baulücken vorgehalten werden, werde beklagt.

Vor allem aus drei Gruppen kämen aus Jöchles Erfahrung Anfragen für solchen Wohnraum: "Das sind junge Paare oder junge Leute die nach dem Studium zurückkehren wollen, Leute mit großen Grundstücken und Häusern, die sagen, dass es ihnen auch eine kleinere Wohnung tut und es sind Leute, die zum Beispiel in Böblingen arbeiten und hier bezahlbaren Wohnraum suchen."

Sollte die Änderung des Bebauungsplans umgesetzt werden, würde die Kommune dort selbst voraussichtlich nicht bauen, sondern einen Investor suchen, erklärte der Bürgermeister.

Das Vorhaben, den Bebauungsplan zu ändern, wurde von den Bürgern teilweise kritisch betrachtet. Kritik wurde angebracht, die Verwaltung hätte sich mit den Anwohnern in Verbindung setzen sollen, bevor sie solche Pläne umsetzt. Scheinbar war dies ein Missverständnis. Denn es handelt sich zu diesem Zeitpunkt lediglich um Gedankenspiele, was man machen könnte und keine festen Pläne, betonte Jöchle. Momentan werde lediglich der Prozess in Gang gesetzt, bei dem geklärt wird, was gebaut werden soll.

Im Zuge der Planungen soll es dann eine Bürgerbeteiligung geben, in der die Entwicklungsziele für das Gebiet gemeinsam mit einem Stadtplaner ausgearbeitet werden sollen.

Kirchengemeinde muss noch antworten

In diesem Zusammenhang wies Jöchle noch einmal darauf hin, dass man sich derzeit am Anfang eines Prozesses befindet und in der Phase der Bürgerbeteiligung noch keine konkreten Pläne vorliegen werden. In der Vergangenheit sei es in solchen Situationen schon zu Enttäuschungen in der Bevölkerung gekommen, da konkret durchgeplante Vorschläge erwartet wurden, welche zu solch einem frühen Zeitpunkt im Prozess aber noch nicht möglich sind.

Außerdem muss auch noch die Antwort der Kirchengemeinde abgewartet werden, die ebenfalls an den Flächen beteiligt ist.

Wie es eventuell einmal auf den Flächen in der Nähe des Kindergarten St. Georg und des Kinderhauses Fantadu aussehen könnte, würden dort Mehrfamilienhäuser gebaut werden, zeigte das Planungsbüro Gfrörer aus Empfingen in einem Entwurf. Ratsmitglied Roland Raible wollte wissen, "wie viele Wohnungen stecken denn jetzt in dem Entwurf etwa drin?" Die Antwort: "Etwa 25 bis 30 Wohnungen würden da Platz haben."

"Wir können uns solche Freiflächen nicht leisten, Wohnraum wird benötigt, vor allem kleinteiliger", merkte Gemeinderat Sebastian Lazar an. "Das Geld das wir dort einnehmen, das investieren wir auch wieder in die Gemeinde – wir brauchen die Flächen um Geld zu verdienen", fügte Ratsmitglied Horst Niessner an. Gemeinderat Hubert Lachenmaier meinte: "Wir brauchen Wohnungen, denn welche Angebote wollen wir in Zukunft machen können? Interessenten nur zu sagen ›kauf ein Haus‹ ist nicht genug." "Es ist ein Gedankenspiel im Moment, ein Beginn. Aber der Weg ist der Richtige, wir müssen aus den Flächen etwas machen", erklärte Ratsmitglied Andreas Gaus.

Der Gemeinderat beschloss einstimmig, das Änderungsverfahren für den Bebauungsplan "Laiberin" in die Wege zu leiten.