Das 50-jährige Bestehen feierte die Zimmerei Holzbau Wetzel in Rohrdorf mit der ganzen Familie und im kleinen Kreis mit der Handwerkskammer. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Die Zimmerei Holzbau Wetzel feiert ihr 50-jähriges Bestehen / Familienunternehmen in dritter Generation

Eutingen-Rohrdorf. An Höhepunkten wie Arbeiten am Dachstuhl in der Türkei, an zahlreichen Kirchendächern und Großbauten wie das Naturschutz- und Landschaftspflegezentrum Eutingen erinnert sich das Team von Holzbau Wetzel gerne. Die Zimmerei in Rohrdorf feierte nun das 50-jährige Bestehen.

Wer Seniorchef Elmar Wetzel und seinen Sohn Achim Wetzel kennt, weiß um deren Bescheidenheit, weshalb die beiden keine großen Lobeshymnen schwangen: "Der Erfolg eines Unternehmens hängt von den guten Mitarbeitern ab und wir haben und hatten immer gute Mitarbeiter."

Das sei schon alleine an den 17 Lehrlingen zu sehen, die in der Zimmerei in den vergangenen 50 Jahren ausgebildet wurden. Rohrdorfs Ortsvorsteher Herbert Herzog hob hervor, dass einige von ihnen die vorderen Ränge der besten Zimmerer-Azubis belegt hätten. "Das liegt am sehr guten Lehrmeister. Ich habe mir sagen lassen, dass deine Lehrlingen dich, lieber Elmar, nie schreien haben hören", lobte Herzog.

Auch gehe Achim Wetzel mit größter Geduld an so manch herausforderndes Projekt heran. So wurden Großbauten wie das Naturschutz- und Landschaftspflegezentrum Eutingen, aber auch Herausforderungen wie ein achteckiger Turm umgesetzt. Elmar Wetzel erinnert sich an die Arbeiten an der Stiftskirche in Horb sowie der Rohrdorfer, Mühlener und Weitinger Kirche. "Das alles ist eine große Leistung", gratulierte Joachim Eisert von der Handwerkskammer Reutlingen und überreichte die Urkunde an Achim und Elmar Wetzel sowie das Zimmerer-Team Michael Platz und Valentin Brezing.

Im Namen der Allianz gratulierte Anton Wetzel zum 50-Jährigen und blickte mit feuchten Augen zurück: "Ich kann mich noch gut erinnern, als ihr 1968 mein Elternhaus umgebaut habt, das war nicht einfach." Das Unternehmen sei bodenständig, was auch der Seniorchef Elmar Wetzel bei seinem Rückblick zeigte: Bereits sein Vater Franz Wetzel war Zimmermann, der aber schon früh verstarb, weshalb Elmar Wetzel bei ihm nicht lernen konnte und mit 13 Jahren die Lehrwerkstatt in Horb für Schreiner und Metall besuchte. Anschließend lernte er bei der Zimmerei Gunkel. 1960 verschlug es ihn nach Stuttgart. "Da hat man das Doppelte verdient, als hier auf dem Land", erinnert sich Elmar Wetzel. Vier Jahre später wechselte er zu Zimmerei Saile nach Weitingen und später zur Zimmerei Nisch nach Gündringen.

Mit 26 Jahren machte Elmar Wetzel seinen Zimmerermeister in Tübingen. Gleichalt war auch Sohn Achim Wetzel, als er seinen Zimmerermeister in Stuttgart erfolgreich abschloss. 2006 übernahm er die Zimmerei in Rohrdorf, die er seither leitet. Einige Privathäuser, aber auch Großbauten und den weit-entferntesten Bau in der Türkei wird er nie vergessen. "Die haben da noch geschafft, wie wir früher. Mit dem Eselkarren wurden die Ziegel gebracht", musste Achim Wetzel lachen. Der Rohrdorfer opfere sich nicht nur für das Familienunternehmen auf, betonte Herzog, sondern sei auch Ortschaftsratsmitglied, Ausschussmitglied bei den Oldtimerfreunden sowie Mitglied im Gutachterausschuss der Gemeinde Eutingen und in der Zimmerinnung Freudenstadt.

Für die Zukunft wünschten die Gratulanten dem Unternehmen alles Gute und weiterhin eine gute Auftragslage.