Wie die drei Affen auf der Stange wollten sich Salvatore (Jochen Krespach), Pfarrer Kassel (Oliver Kramer) und Mesner Guido (Volker Pusch) vor Pfarrköchin Lucia Beller (Sandra Kurbjun) schützen, doch das half nicht. Foto: Schwarzwälder Bote

Theater: Zehntes Stück des SV Eutingen in der Festhalle / Pfarrer, Schultes, Restaurator und andere Figuren überzeugen Besucher

Mit ihrem zehnten Theaterstück setzte die SVE-Theatercrew den Schultes ab, fand einen gut gehüteten Kirchenschatz und brachte die Ordnung im Flecken durcheinander. Für zahlreiche Lacher sorgten die Taugenichtse und Antreiber am Freitag, Samstag und Sonntag in der Eutinger Festhalle.

Eutingen. Auf ein Highlight wies Ansager Michael Köhn zu Beginn des Theaters hin, hätte die SVE-Theatercrew bereits im Mai beim Freilichttheater gezeigt, was in den Darstellern steckt. Einer sei beim Casting durchgefallen, weshalb sich Bürgermeister Armin Jöchle am Freitagabend unter den Zuschauern befand, so Michael Köhn.

Den Witz behielten die Darsteller des Stücks "Der Kirchenschatz" von Eugen Schmid bei. Gleich zu Beginn befand sich der Pfarrer (Oliver Kramer) auf der Toilette von Ortsvorsteher Buschle (Raimund Sattler). "Hoffentlich macht er da nicht so lang rum, wie in der Kirche", meinte der Ortsvorsteher zu seiner Frau Elfriede (Corinna Müller).

Dass der Schultes ganz schnell zum umgedrehten Sack werden kann, zeigte sich, als der Pfarrer die Toilette verließ. Das rot-schwarze Bischofsgewand, passend dazu die schwarzumrahmte Brille des Pfarrers brachte die Gäste zum Aufheulen. Als dieser noch vom Laggo seinem Knecht und seinen Litaneien berichtete, konnten sich die Zuschauer vor lautem Lachen nicht mehr halten.

Ortsvorsteher Buschle setzte noch eines drauf, als er über die Ehe sprach und von so manchem Versprechen: "Thomas Akermann hat bei seiner Hochzeit die Lapp verbrannt, seither hat er eine Glatze." Perfekt machte der italienisch sprechende Restaurator Salvatore Simonelli (Jochen Krespach) die Runde, denn von so manchem wurde der Tagdieb als Salvatore Salmonelli bezeichnet. Er wollte aus der Tochter des Ortsvorstehers, Vera Buschle (Anissa Meier) eine Sophia Loren machen. Dabei wünschte sich Mesner Guido Lutz (Volker Pusch) vielmehr, dass der Nichtsnutz bei der Kirchensanierung Vollgas gebe.

Pfarrköchin Lucia Beller (Sandra Kurbjun), auch bekannt als die Inquisition der katholischen Pfarrgemeinde Eutingen, trieb die Arbeiter an: "Das mit dem Umbau dauert ewig." Wenn dann mal was geschafft wurde, war alles falsch. Zu ihrer Verärgerung hatten die Schluderer Maria Magdalena rote Zehennägel, Eva anstatt ein Feigenblättle ein Tanga-Höschen und dem Heiligen Geist einen Flaschenöffner hingemalt.

Weil die Bauarbeiter sowie der Pfarrer und seine Köchin die Toilette des Ortsvorstehers nutzten, band Elfriede Buschle die Gemeindemitarbeiter in die Sanierung mit ein. Mitarbeiter Rüdi Gipser (Sebastian Lazar) wollte sich aber gleich mit Kopfschmerzen beim Schultes krank melden. Der Schultes verabreichte ihm seine wohlgehüteten Kopfschmerz-Tabletten, die sich allerdings als Tabletten gegen die Wechseljahre seiner Frau herausstellten.

Am Ende jubeln die Gäste einem Happy End entgegen

Das Publikum lachte laut, als der neueste Darsteller der SVE-Crew Fieber mit einem Vieh-Thermometer gemessen bekam, auf der Bühne einen Handstand machte und erst beim Milcheinflößen auf die Toilette rannte. Zu allem Überfluss hatte Salvatore noch einen Schatz in einem Kirchenpfeiler gefunden, den er zusammen mit dem Pfarrer und dem Mesner heimlich verscherbeln wollte. Gut, dass Pfarrköchin Lucia Beller davon erfuhr, konnte sie den Schatz schnell genug austauschen, denn Betrüger hatten den dreien eine List gestellt.

In der Zwischenzeit nahm Ortsvorsteher Clemens Buschle bei der Nachhilfelehrerin seiner Tochter Vera, Dorothea Kaufeis (Chrissi Gaiser), Computerunterricht. Denn er wollte den Eutinger Bürgermeister ablösen, weshalb er heimlich sein Auto beim Wettach unter dem Pavillon in der Bahnhofstraße versteckte und dienstags sowie freitags mit Doro lernte.

Ein guter Plan, hätte die Pfarrköchin sein Telefonat nicht belauscht und den falsch verstandenen Inhalt der Gattin gesteckt. Dass diese mit dem Pfarrer auf dem Sofa landete, war ebenso wenig geplant, wie die Mesner-Predigt von Guido mit "Narri Narro" und das Sexy-Fotoshooting von Salvatore mit Vera.

So manches lief beim zehnten Theaterstück der SVE-Darsteller drunter und drüber, doch am Ende jubelten die Gäste einem Happy End entgegen. Die Souffleusen Christine Pusch und Annette Nesch sowie das Unterstützerteam Yasmin Kramer und Ines Dey erhielten ebenso viel Applaus wie alle weiteren Unterstützer. Jochen Krespach gab bekannt, dass Interessierte am Sonntag die Bühnenrequisiten gegen eine Spende erwerben könnten.