Bei der Gäuwärme GmbH kann es nun losgehen. Beim Baggerbiss für das Blockheizkraftwerk waren (von links) Ortsbaumeister Wolfram Fischer, Ortsvorsteher Roland Raible, Projektentwickler Siegfried Neub, Bürgermeister Armin Jöchle sowie Theo Gärtner und Klaus Gall vom gleichnamigen Architekturbüro. Nicht nur im Bagger an den entscheidenden Schaltstellen ist Steffen Frank, Geschäftsführer der Gäuwärme GmbH. Foto: Dold

110 Hausanschlüsse im ersten Abschnitt angestrebt. Projekt steht und fällt mit der Zahl der Abnehmer.

Eutingen-Weitingen - Ein Jahr rauchten die Köpfe bei den Planungen, doch nun kann es endlich losgehen: Die Gäuwärme GmbH hat mit dem Bau des Heizkraftwerkes begonnen, das grundlegend für das gesamte Projekt Gäuwärme ist. Dessen Erfolg steht und fällt mit der Zahl der Abnehmer, die auf die Nahwärmeversorgung umrüsten. Im ersten Bauabschnitt – der sich unter anderem auf das Neubaugebiet "Seite" und den Bereich oberhalb der Kreisstraße nach Eckenweiler erstreckt – werden 110 Anschlüsse anvisiert. Auch ein Teil der Betriebe im Gewerbepark wird an die Nahwärmeversorgung angeschlossen. Verlegt werden 5,3 Kilometer an Nahwärmeleitungen.

Gemeinde zu 30 Prozent beteiligt

Mit dem Bau des Kraftwerks ermutige man vielleicht den einen oder anderen zu diesem Schritt, so die Hoffnung von Bürgermeister Armin Jöchle. Auch die Gemeinde hat großes Interesse daran, dass das Unternehmen zu einer Erfolgsgeschichte wird, schließlich ist sie zu 30 Prozent an dem Unternehmen beteiligt.

In den nächsten beiden Jahren sollen zwei weitere Abschnitte in Weitingen folgen, so dass dann nahezu der gesamte Ort die Nahwärme nutzen könnte. Dazu müssen die Hausbesitzer entscheiden, ob sie auf das Konzept setzen oder ihre bisherige Heizung behalten wollen.

Das mit Holz betriebene Heizkraftwerk produziert Strom, die Abwärme geht in das Weitinger Netz und sorgt so für warme Stuben. Möglicherweise, so Jöchle, könne die GmbH Anfang 2014 bereits die ersten Kunden beliefern.

Geschäftsführer Steffen Frank erläuterte die technischen Details des Projektes. Das Heizkraftwerk enthält einen Holzhackschnitzel-Kessel und ein Holz/Gas-Blockheizkraftwerk. Sollte dieses System einmal ausfallen, so steht ein Ölkessel für den Notfall bereit, um die Versorgung zu sichern.

Zu einem späteren Zeitpunkt, sagte Jöchle, sei es denkbar, ein bis zwei zusätzliche Kessel zu errichten, um Spitzenlasten abzufangen. Ein denkbarer Standort wäre die Halle. "Wenn es mit den Anschlüssen so weiter geht wie bisher, bin ich zuversichtlich", erklärte der Bürgermeister. Er hofft auf einen Schneeballeffekt, wenn das Ganze erst einmal angelaufen ist.

Auch Ortsvorsteher Roland Raible ist optimistisch: "Ich bin überzeugt, dass noch einige aufspringen werden". Das Ganze brauche aber Zeit. Er glaube nicht, dass in ein bis zwei Jahren schon der halbe Ort am Nahwärmenetz dran hänge. Wer das aber tun wird, ist der Ortsvorsteher, der seine Heizung umrüsten wird. Wenn die Kommune bei dem Unternehmen noch mit im Boot sitze, habe das nochmals eine positivere Note. Wichtig sei, dass es nach den ersten Anschlüssen ein positives Feedback gebe, damit das Ganze ins Rollen komme. 2014 sei hier das entscheidende Jahr, um das Projekt Gäuwärme in die Gänge zu bringen.