Die 30er-Zone im Gebiet Eichenbergstraße in Rohrdorf wird von den Anwohnern schon sehnsüchtig erwartet, wie das selbst entworfene Schild (rechts) am Garten von Familie Reis zeigt. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Anwohner hoffen auf ruhigeren Verkehr im Gebiet der Eichenbergstraße / Situation teils immer noch gefährlich

Weil Autofahrer immer wieder mit überhöhter Geschwindigkeit durch das Gebiet der Eichenbergstraße fahren forderten Anwohner eine 30er-Zone. Jetzt warten die Initiatoren auf die Umsetzung und hoffen, dass damit etwas Ruhe einkehrt. Manche werden selbst schon aktiv und kreativ.

Eutingen-Rohrdorf. Keine seltene Szene: Ein Radfahrer will über die Holderstraße in die Eichenbergstraße in Rohrdorf einbiegen, doch das rechts vor links wird vom heranrasenden Van-Fahrer ignoriert. Unweit spielt ein Kind im Hof. "Das kann lebensgefährlich enden", sind sich die Anwohner sicher. Dazu kommt, dass zahlreiche Kinder in diesem Gebiet spielen. "Viele rasen hier einfach durch und schauen weder rechts noch links", sagt eine Anwohnerin.

Rechts vor links missachtet

Daher hat sich eine Gruppe gegründet, die sich mit einer Unterschriftenliste für eine 30er-Zone im Wohngebiet Eichenbergstraße in Rohrdorf gegen das Rasen eingesetzt hat. "Hier wohnen viele Familien mit kleinen Kindern", ärgern sich die Anwohner. So mancher würde hier einfach durchrasen.

Auch werde verbotenerweise die Abkürzung von der L 360 kommend über die Holder- und Eichenbergstraße in Richtung Ortsstraße genommen. Rechts vor links würden die Raser dann gerne missachten. Wer vom Birkenweg kommt, muss sich zudem in die Eichenbergstraße hereintasten, weil die Sicht auf die Eichenbergstraße aufgrund der Grundstücksabtrennung nicht gegeben sei.

Die Eutinger Gemeinde- und Rohrdorfer Ortsverwaltung gab bekannt, dass eine 30er-Zone in dem Bereich Alemannenstraße, Eichenbergstraße, Birkenweg und drum herum installiert werden soll. "Die Schilder sind bestellt und werden demnächst angebracht", erklärt Ortsvorsteher Herbert Herzog.

Immer wieder habe der Ortschaftsrat über die Einführung der 30er-Zone beratschlagt. Vor Ort habe er sich ein Bild von dem Wohngebiet gemacht. Da Neubauten an der Eichenbergstraße gebaut wurden, in denen Familie mit kleinen Kindern leben, wurden passende Argumente gefunden. Auch sei die Einsicht aus mancher Straße heraus so eingeschränkt, dass sich ein Verkehrsteilnehmer heraustasten müsse. Mit den vorgeschriebenen 30 Stundenkilometern sei es dabei nicht getan. Wenn aber 50 Stundenkilometer erlaubt seien, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass diese ausgenutzt werden, größer. "Die Verkehrsteilnehmer sind uneinsichtig", weiß der Ortschaftsrat.

Herzog hofft, dass die beschilderten Vorgaben auch eingehalten werden. Immer wieder gibt der Ortschaftsrat jedoch zu bedenken, dass auch Eltern auf dem Weg zum Kindergarten ordentlich aufs Gas drücken. Denn auch im Bereich des Rohrdorfer Kindergartens "Taka-Tuka-Land" wünschen sich einige Rohrdorfer schon lange Zeit eine 30er-Beschränkung. Die Verkehrsschau hat diese bisher aufgrund der guten Einsicht und der geraden Ortsstraße abgelehnt. Ein Überweg wurde zudem nicht genehmigt.

"Freiwillig 40"-Schild

Daher stellte die Gemeindeverwaltung, wie in Weitingen auch, Schilder mit "Freiwillig 40" auf. "An die halten sich die meisten aber nicht", wissen die Rohrdorfer Ortschaftsräte. Das "Achtung spielende Kinder"-Schild von Familie Reis in der Eichenbergstraße werde ebenfalls oft nicht wahrgenommen. "Wenn da jemand parkt, dann sieht man das Schild nicht mehr", erklärt Tanja Reis. Zudem sei es nicht auf Augenhöhe. "Aber wir mussten was machen. Oft war es haarscharf", beschreibt die Mutter von drei Kindern. Sie hofft, dass die Beschilderung mit "Tempo 30" in dem Wohngebiet eine Änderung bringt. Doch aus eigener Erfahrung weiß sie, wo nicht kontrolliert wird, ändert sich das Verhalten von so manchem Verkehrsteilnehmer nicht.